Donnybrook – Below the Belt: Blu-ray Kritik

Jamie Bell und Frank Grillo in Donnybrook
Jamie Bell und Frank Grillo in Donnybrook © Koch Films

Die Kritik:

Donnybrook Blu-ray Packshot
Donnybrook Blu-ray Packshot © Koch Films

Der Schauspieler Jamie Bell feierte seinen großen Durchbruch im Alter von 14 Jahren, als er sich gegen rund 2000 andere Jungen durchsetzen konnte und die Hauptrolle in „Billy Elliot“ übernahm. Der Film begeisterte Zuschauer und Kritiker, und seitdem hat der 33-jährige mit einigen talentierten Regisseuren zusammengearbeitet, wie beispielsweise mit Cary Fukunaga, Peter Jackson und auch Altmeister Clint Eastwood. 2018 war ein für seine Verhältnisse etwas ruhigeres Jahr. Er spielte in dem Drama „Skin“ mit und spielte die Hauptrolle in „Donnybrook – Below the Belt“. „Donnybrook“ ist ein solides Drama mit guten Performances, welches wieder einmal zeigt, dass Jamie Bell bessere Rollenangebote bekommen sollte, denn diese Filme kommen nicht an seine Schauspielkünste heran.

Regisseur Tim Sutton lieferte mit seinen ersten zwei Filmen, „Pavilion“ und „Memphis“, zwei gute Filme ab, an denen man schon erahnen konnte, was für ein Talent in ihm steckt. Eines seiner ganz großen Stärken ist dabei die Charakterisierung der Figuren, die in seinen Filmen auftauchen. Sein wohl bis dato stärkster Film ist „Dark Knight“, basierend auf dem Amoklauf von Aurora aus dem Jahre 2012, bei dem der damals 24-jährige James Eagan Holmes in Batman-Verkleidung die Vorstellung von „The Dark Knight Rises“ stürmte und 12 Menschen tötete. Der Film zeichnete das erschreckende Porträt einer amerikanischen Vorstadt, in der zwischenmenschliche Entfremdung im Vordergrund stand. Mit seinem neuesten Film „Donnybrook“, der Adaption des gleichnamigen Romans von Frank Bill, steht der zwischenmenschliche Aspekt ebenfalls im Vordergrund. Handwerklich ist die Inszenierung einwandfrei, doch die große Stärke des Films ist das Drehbuch, welches Sutton ebenfalls geschrieben hat. Der Fokus liegt auf den Charakteren, die überraschend viel Tiefgang besitzen.

Jamie Bell in Donnybrook
Jamie Bell in Donnybrook © Koch Films

Ex-Marine Earl möchte seiner Familie eine Zukunft jenseits der Armut ermöglichen. Und um dieser Unterschichtsverelendung zu entkommen, die Earl seit jeher sein Leben nennt, gibt es nur eine Chance: Man muss die Faust ballen und einen härteren Schlag haben als alle anderen Kämpfer. Seine Chance sieht er im Gewinn des Donnybrook – einem Bare-Knuckle-Turnier (bloßfäustig), auf dessen Gewinner 100.000 Dollar warten. Um das Startgeld zusammen zu kratzen, begeht Earl einen Raub und kommt gerade nach Hause, als der Crystal-Meth-Dealer Angus seine Frau bedroht. Jamie Bell, der zuletzt schon im Elton John-Biopic „Rocketman“ überzeugen konnte, darf hier mal so richtig aus sich raus gehen. Zu jeder Zeit erkennt man die Wut von Earl, doch erst im dritten Akt explodiert Bell regelrecht mit blutverschmiertem und speichelndem Gesicht. Solche physischen Rollen sollte Bell öfter spielen, denn die beherrscht er anscheinend außerordentlich gut. Angus wird verkörpert von Frank Grillo, der wie gewohnt seine Macho-Rolle gut rüberbringt. Die restliche Besetzung hat nicht viel zu tun, ist aber solide.

Margaret Qualley und Frank Grillo in Donnybrook
Margaret Qualley und Frank Grillo in Donnybrook © Koch Films

Wenn man sich nur das Blu-ray-Cover und die Synopsis durchliest, könnte man meinen, dass es sich bei „Donnybrook“ um einen brutalen Film mit vielen Kampfszenen handelt. Der eigentliche Käfigkampf, auf den die Story sich im Laufe des Films zuspitzt, dauert nicht einmal fünf Minuten. Wer sich den Film also mit falschen Erwartungen anschaut, könnte bitter enttäuscht werden. Der eigentliche Fokus des Films liegt auf den Charakteren, die sich alle einen Neuanfang wünschen, den Fängen der Realität aber nicht entkommen können. „Donnybrook“ überzeugt sowohl als Sozialdrama als auch als Milieustudie. Das Drehbuch überzeugt und die beiden Hauptdarsteller spielen wirklich sehr gut. Passend zu der düsteren Story scheint die Sonne nie in dem Film, es ist fast immer dunkel oder es regnet. Spannung kommt hier nie auf, aber das Schicksal der Charaktere berührt die Zuschauer. Regisseur Sutton hätte hier vielleicht bisschen was von der Laufzeit kürzen können.

Bild:

Gibt nichts zu meckern.

Ton:

Die Dialoge sind immer gut zu verstehen, und auch sonst gibt es nichts zu bemängeln.

Extras:

Es gibt nur den Originaltrailer zum Film, also ziemlich enttäuschend.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
6.5/10

Kurzfassung

Eine positive Überraschung. Kein großartiger B-Reißer, dafür ein aufrichtiges Drama mit starken Performances.

Fazit:

„Donnybrook – Below the Belt“ ist eine positive Überraschung. Kein großartiger B-Reißer, dafür ein aufrichtiges Drama mit starken Performances.


von Denizcan Sürücü

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*