Doctor Who – Die Revolution der Daleks: Blu-ray Kritik zum Special

Jodie Whittaker in Doctor Who - Die Revolution der Daleks
Jodie Whittaker in Doctor Who - Die Revolution der Daleks © polyband Medien

Die Kritik:

Es gibt – wenn überhaupt – nur äußerst wenige Franchises, die mit der gewaltigen Größe von Doctor Who mithalten können. Immerhin haben wir es hier mit einer TV-Serie zu tun, welche bereits einmal 1963 bis 1989 lief und nach einigen Jahren Pause nun auch wieder seit dem Jahr 2005 durchgängig aktiv fortgesetzt wird – erweitert von diversen Hörbüchern, Romanen und Filmen. Von daher wäre es mehr als zu viel verlangt, in dieser kurzen Review auch nur ansatzweise den Gesamtumfang dieses Machwerks zusammenzufassen.

Doctor Who - Die Revolution der Daleks - Blu-ray
Doctor Who – Die Revolution der Daleks – Blu-ray © polyband Medien

Von daher reicht es für Nicht-Kenner erst einmal zu wissen, dass wir es bei Revolution der Daleks mit dem 2021er Neujahrsspecial der britischen Scifi-Serie zu tun haben. Es stellt das Bindestück der 12. und 13. Staffel (seit dem Neuanfang 2005, 38. und 39. Staffel insgesamt) dar und erscheint damit zu einem Zeitpunkt, zu welchem viele Fans der Serie unzufrieden und nicht so gut zu sprechen auf ihr Herzstück sind.

Grund dafür ist für viele Zuschauer der Showrunner Chris Chibnall, der den Staffeln 11-13 als kreative Spitze neben der BBC übersteht. Viele der Entscheidungen, die seit Staffel 11 getroffen wurden, stießen einigen Fans der Serie negativ auf. Sei es die Abschaffung großer, staffelumfassender Storyarcs, die Entscheidung, die 11. Staffel fast ausschließlich nur auf der Erde stattfinden und keine der altbekannten Antagonisten auftauchen zu lassen oder vor allem die Simplifizierung der einzelnen Geschichten und ihrer Bedeutung – All das und noch vieles mehr sorgte bei den Zuschauern für unzufriedene Gemüter.

Schade ist das auch für Jodie Whittaker, die als erste weibliche Darstellerin des namensgebenden Doctors seit der 11. Staffel mit an Bord ist und unter den vielen Kritikpunkten an der neuen Serienstrategie es sehr schwer hat, an diesen vorbei dennoch glänzen zu können.

Umso besser ist es wohl, wenn ich hier der allgemeinen Meinung zustimmen und behaupten kann, dass es sich bei Revolution der Daleks um die beste Doctor Who-Geschichte unter der Feder von Chibnall handelt.

John Barrowman in Doctor Who - Die Revolution der Daleks
John Barrowman in Doctor Who – Die Revolution der Daleks © polyband Medien

Im Cast begrüßen uns hier wie angesprochen mit Jodie Whittaker der aktuelle Doctor sowie ihre aktuellen Begleiter Graham O’Brien (Bradley Walsh), Yasmin Khan (Mandip Gill) und Ryan Sinclair (Tosin Cole). Hinzu kommt der absolute Publikumsliebling John Barrowman als Captain Jack Harkness, der bis auf einem kurzen Cameo in der vorangegangenen Staffel seit 2010 nicht mehr in der Serie aufgetaucht ist. Als Gegenspieler stoßen zu ihnen die beiden auch nicht unbekannten Seriendarsteller Chris Noth (Sex and the City, Good Wife) und Nathan Stewart-Jarett (Misfits, Utopia) hinzu.

Der wahre Antagonist wird aber bereits im Titel verraten – Mit den Daleks kehrt wohl eine der bekanntesten Alienrassen des Doctor Who-Universums zurück und stürzt die Menschheit wie eh und je in ein gefährliches Chaos. Diesmal in Form von unerwarteten Polizeirobotern, die entsprechend als Teil der britischen Exekutive auftreten, womit auch noch eine kleine politische Ebene in die Geschichte Einzug erhält – Auch wenn diese leider sehr oberflächlich bleibt.

Dennoch lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass es sich bei Revolution der Daleks um eine – im aktuellen Vergleich – schöne Doctor Who-Geschichte handelt, die sich gut wegschauen lässt. Nicht zuletzt liegt das an der Rückkehr von Captain Jack Harkness und sowie dem merklich hochqualitativeren Design und der Umsetung der Daleks in diesem Special.

Szene aus Doctor Who - Die Revolution der Daleks
Szene aus Doctor Who – Die Revolution der Daleks © polyband Medien

Da es hinzukommend auch noch gewisse Ereignisse in dieser Episode gibt, die bleibende Änderungen für die nun kommende 13. Staffel mit sich bringen, sollte dieses Special von Fans der Serie keinesfalls übersprungen werden. Dennoch möchte ich erwähnen, dass sie im Gesamtvergleich der einzelnen Episoden und Specials seit der Wiederaufnahme von Doctor Who im Jahr 2005 dennoch nur im soliden Mittelfeld stattfindet und auch gerade für komplette Neulinge der Serie meiner Meinung nach keinen guten Einstieg bieten würde. Für diese empfehle ich lieber einen Blick auf Episoden wie Blink oder Vincent & The Doctor. Diese werden einen deutlich stärkeren Eindruck der Serie vermitteln können als Revolution der Daleks.

Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass ich dem Jahr 2023 nur entgegenfiebern kann, wenn Russell T. Davies, welcher seinerzeit 2005 Doctor Who wiederauferstehen ließ, als Showrunner der Serie zurückkehren und hoffentlich die tiefschürfenden und gewaltigen Geschichten zurückbringen wird, für die die Serie einst bekannt war.

Bild:

Für Fans der Serie tut es natürlich sehr gut, das Bild mal in dieser Qualität zu sehen. Es gibt nun mal doch eben einen Unterschied zwischen TV-Ausstrahlungen beziehungsweise Internet-Livestreams und dem Bild direkt von der Blu-ray. Wobei zu erwähnen ist, dass so umso mehr auffällt, dass die Visual Effects eines TV-Serienspecials natürlich mit keinem vollwertigen Scifi-Kinofilm mithalten können.

Ton:

Auch im auditiven Bereich ist noch einmal eine Steigerung im Vergleich mit den üblichen Episoden der Serie zu bemerken. Jedoch muss ich sagen, dass die deutsche Synchronisierung eher als mittelmäßig einzustufen ist. Ich bin im Normalfall keiner, der immer auf das Original pocht, aber gerade im Vergleich der hektischen und wilden Jodie Whittaker fällt die viel zu ruhige Stimme von Melanie Hinze in einigen Szenen negativ auf.

Extras:

Wirklich viele Extras hat die Blu-ray nicht zu bieten. Aber gerade das kleine „Whats my line?“-Spiel mit John Barrowman ist ein sehr amüsantes Stück und die besten Momente mit Bradley Walsh und Tosin Cole geben zumindest Fans der aktuellen Begleiter auch noch etwas mehr mit.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
6.5/10

Kurzfassung

Für Fans ein Muß.

Fazit:

Mit Revolution der Daleks kehrt Doctor Who statt wie gewohnt mit einem Weihnachtsspecial dieses Mal mit einem Neujahrsspecial zurück in die heimischen Wohnzimmer. Und auch wenn dieses Special im Vergleich zu seinen Vorgängern rein gar nichts mit seinem Feiertag zu tun hat, bietet es dennoch die beste Geschichte unter dem aktuellen Showrunner Chris Chibnall und bringt mit Captain Jack Harkness, den Daleks sowie einigen kleinen Cameos ein ordentliches Paket an Fanservice mit sich. Für Fans der Serie ein guter Griff – Alle anderen können die Blu-ray aber auch getrost im Laden stehen lassen.


von Esra Pötter

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