Die Farbe aus dem All – Color Out of Space – Blu-ray Kritik

Madeleine Arthur in Color Out of Space
Madeleine Arthur in Color Out of Space © Koch Films

Die Kritik:

Color Out of Space Blu-ray Packshot
Color Out of Space Blu-ray Packshot © Koch Films

Auf dem Grundstück der Gardners landet ein mysteriöser Meteorit. Zuerst denkt sich die Familie rund um den Vater Nathan (Nicolas Cage) nichts bei dem Absturz, doch auf einmal ist der Bereich um den Krater in einem merkwürdigen Schimmer gehüllt. Außerdem verhält sich die Mutter Theresa (Joely Rchardson) auf einmal sehr merkwürdig. Der Meteorit scheint die Umgebung zu verändern und plötzlich realisiert die Familie erst, dass auch sie selbst so langsam zu mutieren.

„Die Farbe aus dem All – Color Out of Space” basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft. Der Film ist, wie alle Lovecraft-Geschichten, in die Genres Science Fiction, Horror und Mystery einzuordnen und ist ganz einfach gesagt: anders. Die Handlung dabei ist eigentlich sehr simpel und nicht wirklich innovativ. Ein Meteorit stürzt ab und die Umgebung fängt an sich zu verändern. Doch bis es erstmal dazu kommt, etabliert der Film die Familienmitglieder. Die Gardners sind eigentlich eine ganz normale Familie und leben auf einer abgelegenen Farm in New England. Die Tochter Lavinia (Madeleine Arthur) ist esoterisch angehaucht und versucht durch die Macht der Geister den Krebs ihrer Mutter zu heilen. Als aber in einer Nacht der Meteorit abstürzt, glauben alle, dass etwas Übersinnliches dahintersteckt. Vor allem der junge Jack (Julian Hilliard) trägt erste psychische Folgen mit sich. Primär verändert sich aber die Umgebung. Um den Krater entsteht ein lila-leuchtender Schimmer. Es wachsen neue Pflanzen und auch die Tiere zeigen erste Veränderungen.

Nicolas Cage und Joely Richardson in Color Out of Space
Nicolas Cage und Joely Richardson in Color Out of Space © Koch Films

Der Film zeigt aber nicht von Anfang an, dass mit dem mysteriösen Gesteinsbrocken etwas nicht stimmt, sondern geht die Sache sehr empathisch an. Vor allem direkt nach dem Absturz ist eigentlich nur das Schimmern zu sehen. Es liegt eher ein Fokus auf die Figuren und wie sich verändern. Einige Veränderungen sind subtiler als andere. Ziemlich schnell stellt sich bei der Mutter beispielsweise heraus, dass sie starke psychische Probleme bekommt. An solchen Momenten spaltet der Film sich dann bestimmt für einige Zuschauer. Manche Auswirkungen sind einfach sehr abstrakt und wirken fast schon trashig. Man braucht da schon einiges an Toleranz. Der Film ist zwar tendenziell eher seichtere Kost, wenn man sich aber tiefgründiger mit der Thematik beschäftigt, wird man doch sehr gefordert. Vor allem aber gegen Ende hin wird der Film echt hart. Die körperlichen Veränderungen sehen sehr detailliert aus und die einzelnen Charaktere verhalten sich sehr sonderbar.

Nicolas Cage in Color Out of Space
Nicolas Cage in Color Out of Space © Koch Films

Theoretisch ist der Film aber nicht wirklich innovativ. Die Ausgangslage hat man schon oftmals gesehen und auch die Auswirkungen sind nicht wirklich überraschend, trotzdem ist der Film einmalig. Da sich der Film aus vielen bekannten Elementen zusammensetzt, wurde etwas Einzigartiges kreiert. Die Entwicklung des Films ist nicht nur unglaublich intensiv, sondern es wird im Allgemeinen eine wunderbare Atmosphäre kreiert. Zudem sieht der Film fantastisch aus und hat sehr gut gemachte Effekte. Außerdem wird gegen Ende der Film immer gruseliger und das Finale ist nahezu perfekt. Stellenweise merkt man jedoch, dass die Handlung nur auf einer Kurzgeschichte beruht, da sich einige Passagen sehr ziehen.

Julian Hilliard in Color Out of Space
Julian Hilliard in Color Out of Space © Koch Films

Der Regisseur Richard Stanley („Hardware“/„Dust Devil“) ist für seine außergewöhnlichen Filme bekannt. Seine Art der Inszenierung kombiniert mit einer Geschichte von H. P. Lovecraft ist unfassbar. Der Aspekt, der bei dieser Wunderformel nicht fehlen darf, ist der Hauptdarsteller Nicolas Cage („Mandy“/„Tempelritter“-Filme). Man kann sich etliche Stunden über sein Talent streiten, aber der Mann ist einfach ein Ausnahmeschauspieler. Mit seiner wunderbaren Leistung bekommt der Film einen großartigen Schlief an Wahnsinn. Aber auch die anderen Schauspieler leisten tolle Arbeit, wie Joely Richardson („Verblendung“/„Red Sparrow“ und Madeleine Arthur („To All The Boys“-Filme).

Bild:

Die Qualität des Bildes ist wirklich hochwertig. Die Farben sind alle sehr kräftig und vor allem der lilafarbige Schimmer hat etwas Einzigartiges. Die Effekte sind sehr wertig, sodass die Visualität ein wirkliches Highlight ist. Der Kameramann Steve Annis („I Am Mother“) hat ein Talent dafür außergewöhnliche Setting, interessant zu gestalten. Seine Bilder sehen wahnsinnig gut aus und sind wirklich innovativ.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und ist wirklich fantastisch. Die Soundgestaltung ist grandios und die Musik, komponiert von Colin Stetson („Hereditary“), kreiert eine wunderbare auditive Untermalung.Auf der Blu-ray befinden sich neben Trailern noch entfallene Szenen und es gibt eine Bildergalerie.

Extras:

Auf der Blu-ray befinden sich neben Trailern noch entfallene Szenen und es gibt eine Bildergalerie.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 4/10
    Extras - 4/10
8/10

Kurzfassung

Wenn man sich darauf einlässt, wird man ganz viel Spaß haben. Für den Rest: Kopf aus.

Fazit:

„Die Farbe aus dem All – Color Out of Space” ist auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Film. Er wird zwar nicht für jeden Zuschauer etwas sein, wenn man sich aber auf eine Geschichte von H. P. Lovecraft und dem sonderbaren Schauspiel von Nicolas Cage einlässt, wird man ganz viel Spaß haben. Für den Rest: Kopf aus.


von René Fischell

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