Die Kritik:
Stephan (Christoph Maria Herbst) und Elisabeth Berger (Caroline Peters) laden zum gemeinsamen Abendessen den Freund der Familie René (Justus von Dohnányi) und Elisabeths Bruder Thomas (Florian David Fitz) mit seiner hochschwangeren Freundin Anna (Janina Uhse) ein. Die werdenden Eltern wollen ihr Kind „Adolf“ nennen und entfachen dabei eine hitzige Diskussion über die Frage, ob der Name Adolf überhaupt noch zu benutzen ist, wobei im Anschluss noch weitere familieninterne Probleme zum Vorschein gebracht werden.
„Der Vorname“ schafft es in einem Kammerspiel eine wunderbare Komödie zu kreieren. 90% des Films spielt im Haus der Familie Berger, welche eigentlich nur zum gemütlichen Abendessen einladen wollten. Nach dem Thomas offenbart, dass das Kind Adolf heißen soll, entsteht ein intensives Streitgespräch. Beide Seiten bringen gute Argumente, doch keiner der Kontrahenten will nachgeben. Thomas, der eher bildungsarme, aber dennoch erfolgreicher Geschäftsmann provoziert immer wieder seinen Schwager Stephan, dem neunmalklugen Literaturprofessor.
Anders als bei anderen deutschen Komödien wird hier komplett auf Pipi-Kaka-Witze verzichtet. Man setzt auf authentische Dialoge, vielen Anspielungen und schwarzem Humor, ohne dabei über die Stränge zu schlagen. Des Weiteren ist der Film in keinster Weise vorhersehbar. Die Trailer geben zwar schon so vor, als würde sich der Film in eine ganz gewisse Richtung entwickeln, allerding hat der Film so viele Wendungen, dass man von der Ausgangslage niemals auf das Ende schließen kann. Die im Film genannten Themen haben (leider) eine sehr starke Präsenz und regen oft zum nachdenken an, sodass man sich nach dem Film viele Gedanken macht, obwohl man eigentlich eine lockere Komödie erwartet.
Der Regisseur Sönke Wortmann hat es geschafft mit einer recht geringen Lauflänge, eine unglaublich bissige Komödie zu präsentieren. Das liegt zum einen am unendlich lustigen Drehbuch, aber auch an dem wundervollen Cast. Die ganzen Schauspieler greifen wie Zahnräder ineinander und unterstützen sich perfekt. Da alle Schauspieler im Comedy-Segment angesiedelt sind, sollte eigentlich jeder bekannt sein, auch wenn jeder aus seinen vorherigen Projekten seinen Charme mitbringt.
Vor allem aber zeigt Christoph Maria Herbst sein typisches „Stromberg“-Charme. Er macht, hingegen vieler anderen Schauspielkollegen, nicht alle 30 Sekunden einen Witz, sondern dosiert die im richtigen Maße. Wer also Fan von dieser Art von Humor ist, der wird auch beim Film viel Spaß haben. Wer allerdings eher auf einfallslose Witze steht und einem Film mit einer sehr hohen Gagdichte erwartet, wird hier keinen Gefallen finden.
Bild:
Die Kameraführung bei den meisten Komödien ist streng monoton langweilig. Bei der „Vorname“ allerdings wurde relativ wenig geschnitten und die Einstellungen sind oftmals sehr lang. Es wird also nicht immer auf die Pointe geschnitten, sondern die Kamera lässt das Schauspiel laufen, sodass der Zuschauer für sich selbst entscheiden darf, was er jetzt witzig finden soll. Durch die Lichtsetzung und den Kameraperspektiven bekommt man schnell das Gefühl, dass man Teil des Abends ist, was sich positiv auf die Atmosphäre des Films ausdrückt.
Ton:
Da der Film zum Großteil in einem Raum spielt, fällt der Ton nicht sonderlich negativ auf. Man hat das Gefühl, dass es ein echtes Set war und keine Location, da sich der Schall gut im Raum verteilt.
Extras:
Die Extras fallen leider etwas enttäuschend aus. Es gibt ein paar Interviews mit den Darstellern und dem Regisseur, sowie ein Making-Of, welches sogar noch Schnipsel aus den Interviews recycelt.
Blu-ray Wertung
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Film - 10/1010/10
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Bild - 8/108/10
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Ton - 8/108/10
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Extras - 5/105/10
Kurzfassung
Die wahrscheinlich beste deutsche Komödie.
Fazit:
Die wahrscheinlich beste deutsche Komödie aufgrund der Schauspielleistung und den abwechslungsreichen und unterhaltsamen Witzen. „Der Vorname“ ist voller hitzigen Wortgefechten, Anspielungen und schwarzem Humor.
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