Der Unsichtbare – Blu-ray Kritik zum Horrorthriller

Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) fühlt sich verfolg
Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) fühlt sich verfolgt © Universal Pictures

Die Kritik:

Der Unsichtbare Blu-ray
Der Unsichtbare Blu-ray © Universal Pictures

Elisabeth Moss gehört derzeit zu den erfolgreichsten TV-Stars in Hollywood, doch nach und nach erobert sie auch das Filmgeschäft. Allein dieses Jahr sorgte sie mit zwei Filmen für Schlagzeilen. Mit dem Drama „Shirley“ wird sie schon jetzt als heiße Kandidatin für die Kritikerpreise in den USA gehandelt, und wenn in Staaten nicht viele Filme mehr veröffentlicht werden könnte es sogar mit der Oscarnominierung klappen. „Der Unsichtbare“ gehörte zu den wenigen Filmen, die noch vor der Corona-Pandemie in den Kinos kam und sowohl Zuschauer als auch Kritiker begeistern konnte. Und das zurecht, denn der Film bietet extrem gute Unterhaltung und Moss brilliert in der Hauptrolle.

Leigh Whannell ist eigentlich ein Schauspieler, der es aber auch als Regisseur weit gebracht hat. Mit „Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang“ und „Upgrade“ lieferte er bisher zwei Filme ab, und mit jedem Streifen hat er Verbesserung gezeigt. Mit „Der Unsichtbare“ inszeniert Whannell sein bisher besten Film, und Universal hat die Zusammenarbeit mit ihm anscheinend genossen, denn er wird für das Studio als nächstes „The Wolfman“ mit Ryan Gosling in der Hauptrolle drehen, er bleibt also dem Monster-Genre treu. Die Art und Weise, wie selbstbewusst Whannell hier an die Sache rangegangen ist, ist bemerkenswert. Er hat auch das Drehbuch zum Film geschrieben und bleibt der Grundstruktur der Story treu, ergänzt den Plot aber clever mit einem Stalking-Element, das wirklich perfekt zu unserer Zeit passt. Inszenatorisch ist das hier auch hervorragend, das Tempo stimmt und die Spannung ist konstant auf einem hohen Level.

Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss)
Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) © Universal Pictures

Cecilia Kass ist in ihrer Beziehung absolut unglücklich, da ihr Freund sie emotional missbraucht und ein eifersüchtiger Kontrollfreak ist. Bei Nacht und Nebel flüchtet sie und taucht unter, wobei ihr ihre Schwester, ein gemeinsamer Kindheitsfreund und dessen jugendliche Tochter helfen. Als ihr Ex überraschenderweise Selbstmord begeht und ihr einen großen Teil seines Reichtums hinterlässt, ist Cecilia felsenfest davon, dass sein Tod nur vorgetäuscht war. Es kommt zu einer Reihe unheimlicher Zufälle mit tödlichen Folgen, die die Leben derer bedrohen, die sie liebt. Cecilia beginnt den Verstand zu verlieren. Eindrucksvoll stellt Elisabeth Moss die Angst, die sie erlebt und fühlt, dar. Und liefert damit eines der besten Performances des Jahres ab, es wäre nicht verwunderlich, wenn sie einige Kritikerpreise einheimsen würde. Ihr gelingt es, dass auch der Zuschauer diese Angst, die sie fühlt, spürt, und so wird das Filmerlebnis noch intensiver. Die restliche Besetzung besteht aus Aldis Hodge, Storm Reid, Harriet Dyer und Oliver Jackson-Cohen, die allesamt grundsolide sind. Aber „Der Unsichtbare“ ist eine One Woman Show.

Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) versteckt sich
Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) versteckt sich © Universal Pictures

Universal hatte ganz große Pläne. Sie wollten Disney nacheifern und ihr eigenes Universum kreieren, und dieses sollte den Titel „Dark Universe“ bekommen. Das Studio besitzt nämlich sämtliche Rechte an den furchterregendsten Gruselfiguren der Filmgeschichte, die innerhalb des „Universal Horrors“ von den 1920ern bis in die 50er Jahre die Zuschauer in Angst und Schrecken versetzte. Von Frankenstein über Dracula hin zum Wolfman gibt es viele ikonische Figuren in Universals Sammlung. Man wollte das Universum mit dem Reboot von „Die Mumie“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle beginnen, doch der Film floppte gnadenlos und so entschließ sich Universal, kein Universum mehr zu kreieren. Vielmehr möchten sie den Filmemachern die kreative Freiheit geben, originelle Monsterfilme zu inszenieren. „Der Unsichtbare“ macht dabei den Anfang und ist ein klasse Film, den man gesehen haben sollte. Es war clever von Whannell, sich nicht auf die Titelfigur zu konzentrieren, sondern den Fokus auf die terrorisierte Frau zu legen. Das macht das Filmerlebnis nochmal viel intensiver. Des Weiteren wissen die Stilmittel, die hier zum Einsatz kommen, zu gefallen. Denn der Zuschauer wird nicht nur einmal erschreckt. Zudem ist die dichte Atmosphäre, die mithilfe von klasse Bildern erschaffen wird, extrem gut. Es gibt auch einige blutige Momente im Film, die nie fehl am Platz wirken. Der Film würde aber nicht ohne eine starke Hauptdarstellerin funktionieren, daher muss hier nochmal an dieser Stelle Elisabeth Moss gelobt werden, die einfach fantastisch ist.

Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss)
Der Unsichtbare: Cecilia Kass (Elisabeth Moss) © Universal Pictures

Bild:

Das Bild ist absolut hochwertig und in jeglicher Hinsicht perfekt.

Ton:

Der Ton liegt in deutscher und englischer Sprache in Dolby Atmos (beide mit Dolby TrueHD 7.1 Kern) und zusätzlich in türkischer Synchronisation in Dolby Digital 5.1 auf der Disc vor und ist fantastisch. Nicht nur einmal bekommt der Zuschauer Gänsehaut.

Extras:

Neben einem Audiokommentar und unveröffentlichte Szenen gibt es etliche sehenswerte Features.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9.5/10
    Bild - 9.5/10
  • 9.5/10
    Ton - 9.5/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
8/10

Kurzfassung

Ein hervorragender Film, mit einer fantastischen Elisabeth Moss.

Fazit:

„Der Unsichtbare“ ist ein hervorragender Film. Man kann gespannt sein, was Leigh Whannell mit dem Wolfsmenschen mit Ryan Gosling in der Hauptrolle anstellen wird. Es kann nur gut werden.


von Denizcan Sürücü

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