Der unglaubliche Hulk (Special Edition) (uncut) (4K Ultra HD) Kritik

Der unglaubliche Hulk
Der unglaubliche Hulk © Concorde Home Entertainment

Die Kritik:

Der unglaubliche Hulk (Special Edition) (uncut) (4K Ultra HD)
Der unglaubliche Hulk (Special Edition) (uncut) (4K Ultra HD) ©Concorde Home Entertainment

Aktuell bricht der neuste Teil der Avengers mit seinem ʻInfinity Warʻ mehrere Rekorde. Derzeit befindet sich ʻAvengers 3ʻ bereits auf dem vierten Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und man darf gespannt sein, ob es der Film von Regisseur Louis Leterrier noch schafft, das siebte Star Wars-Abenteuer vom dritten Platz der Bestenliste runterzuschubsen. Bei all dem Erfolg ist es aber etwas verwunderlich, dass es auch einmal eine Zeit gab, wo die Marvel-Produktionen nicht so viel an den Kinokassen einspielten. Eine davon war ʻDer unglaubliche Hulkʻ, der es weltweit lediglich auf rund 260 Millionen US-Dollar brachte, was knapp dem doppelten Produktionsbudget entsprach. Kein wirklicher Erfolg, der aber trotzdem seine Fans hat und dem nun eine 4K-Auswertung spendiert wurde. Wir haben die Scheibe aus dem Hause Concorde Home Entertainment in den Player geschoben und berichten, ob sich ein Upgrade der Blu-ray lohnt.

ʻDer unglaubliche Hulkʻ ist keine direkte Fortsetzung von ʻHulkʻ aus dem Jahr 2003, sondern basiert lediglich auf derselben Comicfigur und stellt einen Neuanfang dar – auch wenn diverse Parallelen in Bezug auf die Handlung nicht von der Hand zu weisen sind: Durch biochemische Experimente verstrahlt, führt der Wissenschaftler Bruce Banner (Edward Norton) ein Leben im Abseits: Er zieht sich von seiner Freundin Betty Ross (Liv Tyler) in den Untergrund zurück, immer auf der Suche nach einem Gegenmittel für seine Wutanfälle, bei denen er sich in Hulk verwandelt. Doch General „Thunderbolt“ Ross (William Hurt) hetzt den Soldaten Emil Blonsky (Tim Roth) auf ihn. Dieser verwandelt sich nach einer Injektion in ein gleichstarkes Monster, eine sogenannte Abomination, die nur Hulk stoppen kann …

Der unglaubliche Hulk: Bruce Banner (Edward Norton)
Der unglaubliche Hulk: Bruce Banner (Edward Norton) © Concorde Home Entertainment

Wie bereits erwähnt, konnte der zweite modernere Hulk-Film die Zuschauer nicht gänzlich überzeugen und blieb ein weiteres Mal hinter den Erwartungen zurück. Generell ist aber auch schwierig gewesen, die Origin-Story weiterzuerzählen beziehungsweise bereits nach fünf Jahren wieder neu zu rebooten. Darsteller Eric Bana wurde durch Edward Norton ausgetauscht, Liv Tyler ersetzte Jennifer Connelly als Betty Ross und auch ihr Vater wurde mit William Hurt neu besetzt. Alleine dies dürfte schon dafür gesorgt haben, das viele zunächst skeptisch waren und den Kinobesuch bewusst vermieden haben. Zu Unrecht: Denn der Film von Regisseur Louis Leterrier, der sich zuvor mit ʻThe Transporter 1+2ʻ einen Namen gemacht hatte, bietet eigentlich alles, was eine gute Comicverfilmung braucht. Edward Norton spielt die Rolle des zurückgezogen lebenden Bruce Banner, der einfach nur in Ruhe gelassen werden möchte, sehr überzeugend, aber auch die übrigen Darsteller liefern eine glaubhafte Performance. Der wahre Star des Films ist aber die Action, von der es im Film reichlich gibt – sei es nun der erste Auftritt des Hulks in der Limonadenfabrik, das Scharmützel mit der Armee auf dem Campus oder das schlagfertige Finale mit Abomination, hier wird wahrlich nicht mit Special-Effects gegeizt. Reine Effekthascherei ist ʻDer unglaubliche Hulkʻ aber dennoch nicht, stattdessen hat sich jede Figur weiterentwickelt und auch storytechnisch wird hier gute und spannende Unterhaltung bis zum Schluss geboten. Wirklich schade, dass auch dieser Hulk-Film nicht den erhofften Erfolg einfahren konnte – verdient hätte er es!

Bild:

Der unglaubliche Hulk: Betty Ross (Liv Tyler) und General "Thunderbolt" Ross (William Hurt)
Der unglaubliche Hulk: Betty Ross (Liv Tyler) und General „Thunderbolt“ Ross (William Hurt) © Concorde Home Entertainment

Der qualitative Sprung zur Blu-ray ist bei ʻDer unglaubliche Hulkʻ zwar sichtbar, fällt aber nicht so groß aus, wie erwartet. Dem Transfer, welcher im Ansichtsverhältnis von 2.40:1 (16:9) vorliegt, liegt nämlich leider nur ein 2K Digital-Intermediate zugrunde, was bedeutet, dass man es hier nicht mit nativem 4K-Material zu tun hat. Natürlich gibt es eine leicht verbesserte Bildschärfe sowie Feindetailzeichnung zu vermelden, die meisten Pluspunkte verbucht die UHD-Fassung jedoch durch den Einsatz von HDR im Zusammenspiel mit dem erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020. Beides sorgt nämlich für nochmals lebendigere Farben sowie ein dynamischeres Gesamtbild, auch wenn dieses etwas zu Lasten der Bildhelligkeit geht. Der UHD-Transfer ist aber nicht nur etwas dunkler als das 1080p-Master, im direkten Vergleich sind bei letzterem in dunklen Bildbereichen auch einige Details mehr sichtbar. Ansonsten gibt es aber nichts weiter zu bemängeln – weshalb man dem UHD-Bild dennoch den Vorzug geben sollte.

Ton:

Beim Ton ist hingegen alles beim Alten geblieben, denn dieser liegt weiterhin im englischen Originalton sowie in Deutsch als DTS-HD Master Audio 5.1-Abmischung vor. Einen Grund zum Nörgeln, warum es denn nun kein DTS-X oder gar Dolby-Atmos-Sound auf die UHD-Veröffentlichung geschafft hat, gibt es aber dennoch nicht, denn die bereits von der Blu-ray bekannten Tonspuren geben keinerlei Anlass zur Kritik sondern klingen überaus ansprechend und kräftig. Wenn der Hulk in Erscheinung tritt und alles weghaut, was sich ihm in den Weg stellt, dann rumst es garantiert im Wohnzimmer – und zwar gewaltig! Aber nicht nur in den Actionszenen bietet der Sound Referenzqualität, auch während ruhigeren Abschnitten, in denen die Dialoge oder die Musik des schottischen Komponisten Craig Armstrong (ʻSnowdenʻ) die Szenerie dominieren, klingt alles harmonisch und hervorragend ausbalanciert.

Extras:

Zwar wurde uns von Concorde Home Entertainment lediglich die 4K-UHD-Scheibe des Films für den Test zur Verfügung gestellt, da diese aber eines der wenigen Labels sind, die lobenswerterweise auch das Bonusmaterial mit auf ihre UHD-Veröffentlichungen packen, konnten wir dennoch einen Blick darauf werfen. Die Specials sind zwar bereits von der vorangegangenen Blu-ray-VÖ aus dem Jahr 2008 bekannt, bieten aber nach wie vor unterhaltsame und interessante Beiträge zur Entstehung der Produktion. Enthalten sind:

Der unglaubliche Hulk: Emil Blonsky (Tim Roth)
Der unglaubliche Hulk: Emil Blonsky (Tim Roth) © Concorde Home Entertainment

▪ Audiokommentar von Regisseur Louis Leterrier & Tim Roth
▪ Alternativer Beginn (2:03 min.)
▪ Making-of (29:53 min.)
▪ 23 Deleted Scenes (41:13 min.)
▪ Die Entstehung von Hulk (9:11 min.)
▪ Die Entstehung von Abomination (10:16 min.)
▪ Die Anatomie eines Wutausbruchs (27:48 min.)
▪ Vom Comic zum Film (5:15 min.)
▪ Scene Explorer (8:47 min.)
▪ Kintotrailer:
– Deutscher Kinotrailer (2:27 min.)
– Original-Kinotrailer (2:27 min.)
▪ Programmtipps:
– Detroit (3:13 min.)
– Salyut-7 (2:06 min.)
– John Wick: Kapitel 2 (1:38 min.)
– The Last Witch Hunter (1:57 min.)
– Iron Man Trilogie (2:09 min.)

Am interessantesten sind hier immer noch der Audiokommentar, in welchem sich Regisseur Louis Leterrier und Nebendarsteller Tim Roth überaus redselig geben, sowie das rund halbstündige Making-of, welches einen sehr guten Blick in die Entstehung des Films sowie hinter die Kulissen bietet. Die weiteren Specials beschäftigen sich mit den Special-Effects und insgesamt 23 entfernten Szenen, während „Die Anatomie eines Wutausbruchs“-Featurette, welche mit „Hulk wütet in der Fabrik“, „Hulk wütet auf dem Campus“ und „Hulk wütet in Harlem“ in drei Sektionen aufgeteilt wurde, deren Planung und Dreharbeiten zeigt. Sämtliche Extras liegen zudem in High Definition vor und bieten auch deutsche Untertitel, die BD-Live-Features der früheren Blu-ray sind logischerweise nicht mehr enthalten.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8.0/10
  • 8/10
    Bild - 8.0/10
  • 10/10
    Ton - 10.0/10
  • 7/10
    Extras - 7.0/10
8/10

Kurzfassung

Der Film war seinerzeit zwar kein großer Erfolg, aber dennoch sollte man das zweite Solo-Abenteuer des Hulk auf gar keinen Fall verpassen – es lohnt sich!

Fazit:

ʻDer unglaubliche Hulkʻ erinnert unverkennbar an eine Zeit, als Marvel-Produktionen noch keine Milliarden Dollar pro Film einspielten, ist aber auch ohne ein großer Erfolg gewesen zu sein, ein unterhaltsamer und sehenswerter Film. Auf 4K-UHD erstrahlt dieser dank HDR nun nochmals visuell in besserem Glanz, ansonsten fällt die Steigerung zur Blu-ray aber eher verhalten aus. Schlimm ist das aber nicht, denn der DTS-HD Master Audio 5.1-Sound ist nach wie vor bombastisch und auch nahezu alle Extras sind wieder mit an Bord.


von Roland Nicolai

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*