Der Spion von nebenan: Blu-ray Kritik zum Familienfilm

Der Spion von nebenan: Chloe Coleman und Dave Bautista
Der Spion von nebenan: Chloe Coleman und Dave Bautista © TOBIS Film GmbH

Die Kritik:

Der Spion von nebenan - Blu-ray
Der Spion von nebenan – Blu-ray © TOBIS Film GmbH

Nicht viele Wrestler schaffen den Sprung ins Filmgeschäft. WWE-Stars wie Edge, The Miz und Stone Cold Steve Austin haben zwar in einigen Filmen mitgespielt, doch diese liefen nicht in den Kinos. Vielmehr waren sie für den Heimkinomarkt gedacht, dementsprechend war das Budget für diese Filme nicht gerade hoch. Doch es gibt auch Ausnahmen, das beste Beispiel ist Dwayne Johnson, der wohl erfolgreichste Schauspieler, der derzeit in Hollywood arbeitet. Er gehört stets zu den bestbezahlten Schauspielern und bringt jährlich mindestens zwei Filme raus, die großen Filmstudios und Streamingportale reißen sich förmlich um seine Dienste. Dann gibt es da noch John Cena, der vor allem in den letzten Jahren mit seinen Performances in Filmen wie „Blockers“ überzeugt hat und demnächst im neuen „Fast & Furious„-Film und „The Suicide Squad“ zu sehen sein wird. Auch Dave Bautista ist ein gefragter Schauspieler, der in mehreren Franchises schon Nebenrollen übernommen hat und nun auch vermehrt Hauptrollen übernimmt. Wie zum Beispiel in „Der Spion von Nebenan“. Obwohl der Film das Rad nicht neu erfindet, bietet er grundsolide Unterhaltung und kann besonders mit seinem Duo vor der Kamera überzeugen.

Regisseur Peter Segal kennt sich mit Komödien bestens aus. Er hat schon mit Schauspielern wie Robert De Niro, Adam Sandler, Steve Carell und Jennifer Lopez zusammengearbeitet und weiß genau, wie das Filmgeschäft funktioniert. Inszenatorisch ist an dem Film nichts zu bemängeln, das Tempo passt und auch sonst gibt es filmtechnisch keine Fehler. Der Schwachpunkt des Films ist eher das Drehbuch, geschrieben von Erich und Jon Hoeber. Die beiden haben beispielsweise die Skripte für die „R.E.D.“-Filme verfasst und den Monsterfilm „Meg“ mit Jason Statham geschrieben. „Der Spion von nebenan“ ist definitiv nicht ihre Meisterleistung. Sie erfüllen jedes Klischee des Subgenres und auch sonst mangelt es dem Film an jede Menge Originalität. Etwas mehr Kreativität hätte dem Film definitiv geschadet.

Der Spion von nebenan: Dave Bautista (JJ), Chloe Coleman (Sophie)
Der Spion von nebenan: Dave Bautista (JJ), Chloe Coleman (Sophie) © TOBIS Film GmbH

Der emotionslose CIA-Agent JJ wurde degradiert und sieht sich einem besserwisserischen neunjährigen Mädchen namens Sophie ausgeliefert, dessen Familie er undercover überwachen soll. Jedoch entdeckt ihn Sophie. Im Austausch dafür, dass sie JJ nicht auffliegen lässt, überredet sie ihn dazu, Zeit mit ihr zu verbringen und ihr beizubringen, wie man eine hervorragende Spionin wird. Trotz seines Widerwillens muss JJ feststellen, dass er Sophies entwaffnendem Charme nicht gewachsen ist. Dave Bautista erinnert hier an Schauspieler wie Arnold Schwarzenegger, Eddie Murphy und Vin Diesel. Die drei haben in ihrer Karriere ähnliche, leichtere (Kinder)Filme gedreht und dabei eine gute Figur gemacht. Auch Bautista gibt hier eine gute Performance ab, dennoch muss man sagen, dass er bei Actionfilmen besser aufgehoben ist. Falls er dennoch weiter Komödien drehen möchte, sollte er sich ein Beispiel an seinen eigenen Film „Stuber“ nehmen, der sehr unterhaltsam war und mit derbem Humor überzeugen konnte. Chloe Coleman verkörpert Sophie und bildet mit Bautista ein tolles Duo. Es ist nur schade, dass das Drehbuch die beiden vernachlässigt. Der restliche Cast kann ebenfalls mit ihren Leistungen punkten, allgemein ist der Film ziemlich gut gecastet.

Der Spion von nebenan: Kristen Schaal (Bobbi)
Der Spion von nebenan:
Kristen Schaal (Bobbi) © TOBIS Film GmbH

Ein riesengroßer, muskulöser Kerl macht gemeinsame Sache mit Kindern und sie erleben alberne Abenteuer. Das ist eine Kombination, auf die Hollywood abfährt. Arnold Schwarzenegger hat das vor 30 Jahren schon in „Der Kindergarten Cop „vorgemacht, bis heute erscheinen Komödien, in denen Erwachsene von Kids vorgeführt werden. Dwayne Johnson hat „Daddy ohne Plan“ und „Zahnfee auf Bewährung“ gedreht, bevor er einen anderen Karriereweg eingeschlagen hat, und auch Vin Diesel übernahm die Hauptrolle in „Der Babynator„. Erst dieses Jahr war John Cena in „Chaos auf der „Feuerwache, zu sehen, nun ist Dave Bautista mit „Der Spion von nebenan an der Reihe. All diese Filme folgen dem gleichen Muster, und so erfindet auch dieser Film das Rad nicht neu und bedient jede Menge Klischees. Wer also auf solche Filme steht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Alle anderen erwartet ein grundsolider Familienfilm mit einigen guten Gags und einem Duo, welches mit viel Spaß agiert. Es ist nur schade, dass die Verantwortlichen von solchen Filmen nicht etwas mehr Mut und Kreativität zeigen, denn diese Komödien müssen nicht gleich sein.

Der Spion von nebenan: Ken Jeong (David Kim)
Der Spion von nebenan: Ken Jeong (David Kim) © TOBIS Film GmbH

Bild:

Das Bild besitzt angenehme Farben und überzeugt durch eine knackige Schärfe und tollem Kontrast. Die Hauttöne sind klasse und die Schwarzwerte sind schön und tief. Das Bild ist frei von Kodierungsfehlern und auch sonst gibt es keine weiteren Probleme mit der Bildqualität.

Ton:

Das Sounddesign ist fehlerlos. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen, aber wenn es auch lauter zur Sache geht erfüllt der Ton ebenfalls seinen Job tadellos.

Extras:

Neben dem Originaltrailer zum Film gibt es noch Interviews mit den Cast-Mitgliedern, ein Mini-Making-Of, einige Featurettes, B-Roll und eine Bildergalerie. Insgesamt können sich die Features sehen lassen und runden die Blu-ray gut ab.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
7/10

Kurzfassung

Ein netter Film für die ganze Familie.

Fazit:

„Der Spion von nebenan“ ist ein netter Film für die ganze Familie, aber definitiv kein Meisterwerk.


von Denizcan Sürücü

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