Das darf man nur als Erwachsener: Kritik zur Limited Collector’s Edition im Mediabook

Molly Ringwald in Das darf man nur als Erwachsener
Molly Ringwald in Das darf man nur als Erwachsener © capelight pictures

Die Kritik:

Das darf man nur als Erwachsener - Sixteen Candles (Extended Cut) - 2-Disc Limited Collector's Edition im Mediabook
Das darf man nur als Erwachsener – Sixteen Candles (Extended Cut) – 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook © capelight pictures

Wenn man an die besten Teenager-Filme denkt dann kommen einem sofort die Filme „Lady Bird“, „Clueless“, „Back to the Future“, „Der Frühstücks Club“ und „Das darf man nur als Erwachsener“ in den Sinn. Die letzten zwei Filme wurden vom legendären Regisseuren und Drehbuchautoren John Hughes inszeniert. Diese Filme sind so ikonisch, dass viele Filmemacher versucht haben, Hughes‘ Stil zu imitieren. Seine Herangehensweise an solche Filme war kreativ und neu und sorgte dafür, dass Teenager-Filme den Respekt bekamen, den sie auch verdient haben. „Das darf man nur als Erwachsener“ ist der Debütfilm von Hughes und kann sich sehen lassen.

Nachdem sich John Hughes jahrelang als erfolgreicher Drehbuchschreiber von Filmen wie „Mr. Mom“, „Die schrillen Vier auf Achse“ und „Insel der Piraten“ sein Geld verdient hat, beschloss der Drehbuchautor Mitte der 1980er, auch mal auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen. Mit seinen Klassikern wie „Breakfast Club“ und „Pretty in Pink“ machte er sich in Hollywood einen Namen. Wer einen einfühlsamen Film über Teenager angucken wollte, war bei Hughes‘ Werken gut aufgehoben. Mit „Das darf man nur als Erwachsener“ feierte er 1984 sein Debüt und landete einen Hit. Die Art und Weise, wie Hughes mit den Problemen von Teenagern umgeht, war für die damalige Zeit beinahe revolutionär. Er nahm diese jungen Menschen und ihre Probleme ernst, und machte sich nicht lustig über sie. Dieses Markenzeichen ist auch in „Das darf man nur als Erwachsener“ gut erkennbar. Natürlich gibt es inszenatorisch hier und da einige Schwächen, doch für einen Debütfilm hat Hughes tolle Arbeit geleistet.

Molly Ringwald und Michael Schoeffling in Das darf man nur als Erwachsener
Molly Ringwald und Michael Schoeffling in Das darf man nur als Erwachsener © capelight pictures

Samanthas Eltern planen die Hochzeit ihrer älteren Tochter. Die Hektik und der Stress sorgen dafür, dass sie den 16. Geburtstag ihrer zweiten, jüngeren Tochter Samantha vergessen, die sich natürlich vernachlässigt fühlt. Dem Schulschwarm der Schule, Jake, gelingt es aber, sie auf andere Gedanken zu bringen und abzulenken. Sie hat sich Hals über Kopf in ihn verliebt, rechnet sich aber keine großen Chancen aus, da die gesamte weibliche Hälfte der Schule verrückt nach ihm ist. Aber da ist auch noch der aufdringliche Ted, der nur Augen für Samantha hat. Die Besetzung spielt einfach hervorragend und wartet mit so einigen guten Performances auf, allen voran Molly Ringwald, die als Hauptdarstellerin eine tolle Figur abgibt. Ihre natürliche Performance ist das schauspielerische Highlight des Films. Blanche Baker und Paul Dooley sind ebenfalls glaubwürdig, und Gedde Watanabe gelingt es, aus einer potenziell stereotypischen Role viele Lacher rauszuholen.

„Das darf man nur als Erwachsener“ behandelt Themen wie das Erwachsenwerden, die erste Liebe und Ablehnung mit viel Sorgfalt und Feingefühl. Dabei vergisst Hughes aber zu keinem Zeitpunkt, die Zuschauer auch zum Lachen zu bringen. Im Film gibt es zig Peinlichkeiten und witzige Dialoge, die dafür sorgen, dass das Publikum auf seine Kosten kommt. Die Handlung des Films ist gestreckt auf anderthalb Tage, was dazu führt, dass das Tempo stets hoch ist. Das bedeutet, dass langatmige Szenen glücklicherweise nicht so oft vorkommen. Trotz der vielen Stärken des Films gibt es aber auch Aspekte, die man hätte verbessern können. Im Film passiert enorm viel, es gibt sehr viele Nebenhandlungen. Daher kann es schonmal vorkommen, dass einige Konflikte nicht die nötige Tiefe bekommen. Hier wäre wünschenswert gewesen, wenn man sich nur auf das Wesentliche konzentriert hätte. Auf der anderen Seite gehört das Chaos zum Charme des Films.

Molly Ringwald und Anthony Michael Hall in Das darf man nur als Erwachsener
Molly Ringwald und Anthony Michael Hall in Das darf man nur als Erwachsener © capelight pictures

Bild:

Das Bild präsentiert sich äußerst klar und detailreich. Die Farben wirken sehr natürlich und kontrastreich, obwohl der Film ja etwas älter ist. Allein der Schwarzwert hätte besser sein können.

Ton:

Große Soundeffekte sucht man vergebens, aber diese sind auch nicht nötig, da primär die Dialoge im Vordergrund stehen. Und diese sind zu jedem Zeitpunkt gut verständlich.

Extras:

Die Blu-ray Features haben es in sich. Highlight ist definitiv das 24-seitige Booklet, des Weiteren gibt es zig Featurettes wie beispielsweise Gespräche mit Crewmitgliedern, zudem enthält die Blu-ray auch eine 11-teilige Dokumentation, um den Film zu feiern. Die entfallenen Szenen können sich auch sehen lassen. Die Macher haben sich wirklich viel Mühe gegeben, um die Fans zufriedenzustellen.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 9.5/10
    Extras - 9.5/10
8.5/10

Kurzfassung

Äußerst unterhaltsame Komödie über das Erwachsenwerden.

Fazit:

„Das darf man nur als Erwachsener“ gehört zu den unterhaltsamsten Filmen aus John Hughes‘ Filmographie. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen.


von Denizcan Sürücü

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