Ein kleiner Teil der Menschheit besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten? Diese werden schlechter behandelt, vorwiegend weil die restliche Menschheit Angst vor ihren Kräften hat? Und natürlich kommt es durch das Missverständnis zu Feindseligkeiten? Klingt wie der x-te X-Men-Teil, trifft aber genauso auf die um Welten kleinere Produktion Code 8 zu. Die Entstehung des Low-Budget-Films aus Kanada ist interessant. Nicht weniger gilt für das Endergebnis, denn der Sci-Fi-Streifen hat es uns richtig angetan. Ab dem 30.01.2020 kann sich jeder selbst ein Bild von der Blu-ray machen.
Aus einem sehr erfolgreichen Kurzfilm heraus entstand die Idee für einen kompletten Spielfilm. Mit denselben Akteuren vor und hinter der Kamera wurde aus dem gleichnamigen 10-Minüter drei Jahre später mit viel Fleiß und dank Crowdfunding nun dieser rund 90 minütige Streifen. Damit bestritt Code 8 einen Weg, den viele zu beschreiten versuchen. Ein solch wertiges Ergebnis sieht man dagegen selten und den steinigen, langen Weg sieht man dem recht kurzweiligen Sci-Fi-Drama zu keiner Zeit an.
Zum Inhalt hat Code 8 den mit Kräften ausgestatten Connor (Robbie Amell), ein Mittzwanziger der noch bei seiner Mutter (Kari Matchett) wohnt. Ohne viel Perspektive schlägt er sich als Tagelöhner rum. Seine eigentlich nützlichen Fähigkeiten, die ihn auf Wunsch Stromschläge ausschlagen lassen, darf er im Job laut Gesetz nämlich nicht anwenden bzw. nur mit teurer Genehmigung. Und überhaupt werden Menschen mit Kräften sehr argwöhnisch in der Gesellschaft betrachtet. Wie ihm geht es vielen Leidensgenossen, die etwa 4% der Menschheit ausmachen. Ganz klar, dass sich da nicht jeder mit seiner Situation abgefunden hat. Eines Tages wird Conner von Garrett (Stephen Amell) in einen kriminellen Ring aufgenommen, die u.a. mit Drogen handeln. Den aus der Rückenmarksflüssigkeit von Mutanten werden gefährliche Rauschmittel hergestellt – ein weiterer Dorn im Auge der Polizei.
Drogen aus Rückenmarksflüssigkeit herstellen? Okay, andere Körperflüssigkeiten wären vermutlich noch etwas ekliger. Stellt sich dennoch die Frage wer auf die Idee kam, dass das Rückenmark der Mutanten berauschende Wirkungen haben könnte.
Ansonsten stellt sich aber ein überraschend glaubwürdiges Sozialdrama dar – gespickt mit anschaulichen, aber nie übertriebenen Effekten. Wer sich dann noch mit den recht formelhaften Figuren anfreunden kann (allen voran mit der eher blassen Hauptfigur) findet sich in einem packenden und kurzweiligen Film wider inkl. leiser Gesellschaftskritik.
Bild:
Überragend wie man mit wenig Geld ein tolles Zukunftsszenario entwerfen kann. Selbstverständlich wird diese Welt hier optisch recht klein gehalten, dafür aber umso glaubwürdiger, was auch für die Effekte gilt. Die Bildqualität gefällt genauso.
Ton:
Der Ton im DTS-HD MA 5.1 Format lässt kaum Wünsche übrig. Vielleicht knallt es etwas weniger als bei anderen Genre-Vertretern. Dass das aber kein Minuspunkt sein muss, zeigt Code 8 sehenswert. Insgesamt ist der Ton auch in Sachen Soundtrack und Dialoge unauffällig, aber gut.
Extras:
Neben dem Trailer ist der angesprochene Kurzfilm beim Bonusmaterial enthalten. Etwas irritierend sind die teils gleichen Schauspieler, die aber aus der Hauptstory losgelöst wurden. Die Behind The Scenes klären dahingehend auf. Schließlich wurde dank Crowdfunding aus dem (scheinbar illegal gedrehten) Kurzfilm später der offizielle Spielfilm Code 8.
8/10
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7/10
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4/10
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Kurzfassung
Absoluter Geheimtipp aus Kanada – nicht nur für Fantasy-Freunde.
Fazit:
Trotz eher stereotypischen Ablauf entfaltet sich ein absolut spannender Sci-Fi-Film und auch darüber hinaus bietet Code 8 genug Story, um jedem anderen Filmfan gefallen zu können. Bevor also im April 2020 New Mutants aus dem Hause Marvel im Kino erscheint, kann man sich gerne mal dieses realistische Szenario anschauen. Mit interessanteren Figuren könnte hier sehr gerne ein eigenes neues Universum gestaltet werden, denn schon so ist Code 8 besser als so mancher X-Men-Teil!
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