City Slickers – Blu-ray Kritik zur Special Edition

Die Kritik:

Billy Crystal ist ein US-amerikanischer Komiker, Schauspieler und Regisseur, der in Deutschland dem Mainstream-Publikum wahrscheinlich aus „Harry und Sally“ bekannt ist. Er fungierte mehrmals als der Host der Oscars und wurde dafür mit einigen Emmys belohnt. In seiner Karriere wurde er für drei Golden Globes nominiert, unter anderem für „City Slickers“, einem seiner besten Filme. Ein Sieg wäre auch mehr als verdient gewesen, denn er ist fantastisch, genauso wie der Film selbst, der für tolle Unterhaltung sorgt.

Ron Underwood hat in seiner Karriere schon viele Filme gedreht und konnte dabei auch einige Preise gewinnen, unter anderem den Saturn Award für „Heart and Souls“. Doch nicht jeder Film des Filmemachers war ein Hit. Für „Pluto Nash“ mit Eddie Murphy in der Hauptrolle bekam er die Goldene Himbeere für seine Regieleistung. Dass es Underwood besser kann hat er schon mehrere Male gezeigt, sein wahrscheinlich besser Film ist „City Slickers“. Die Inszenierung ist handwerklich einwandfrei, die Entscheidung von Underwood, sich auf die drei Freunde zu fokussieren, war dabei wirklich clever. Des Weiteren gelingt ihm die Balance zwischen Humor, Herz und Satire zu finden, was nicht einfach ist. Die Drehbuchautoren Lowell Ganz and Babaloo Mandel verdienen auch viel Lob, denn die Prämisse des Films wirkt originell, und obwohl die Geschichte etwas vorhersehbar ist, so sind es die Dialoge, die überzeugen. Außerdem sind die Charaktere sympathisch geschrieben und sie spielen herrlich mit den Klischees des Western-Genres.

Die besten Freunde Mitch, Ed und Phil stecken in einer Lebenskrise. Sie haben es satt, jeden Tag in ihrem Büro zu arbeiten und wollen dem Alltag entfliehen. Da beschließen sie, dass das Leben auf einer Range das Richtige für die drei wäre. Sie möchten Kuhherde durch den Wilden Westen treiben und wie richtige Cowboys agieren. Doch so ein Viehtrieb zu leiten ist anstrengender als gedacht, und schon die ersten Probleme führen wieder zur schlechten Laune innerhalb der Gruppe. Billy Crystal, Daniel Stern und Bruno Kirby sind wirklich perfekt gecastet. Man kauft die drei als beste Freunde ab, ihre Interaktionen wirken glaubwürdig und sie haben während den Dreharbeiten sichtlich Spaß gehabt. Die meisten Lacher kann Crystal verbuchen, der mit seiner Art und Weise für viele lustige Momente sorgt. Des Weiteren bekommt Stern die Chance zu zeigen, dass er ein begnadeter Komiker ist. Die restliche Besetzung ist ebenfalls klasse.

„City Slickers“ gehört zu den unterhaltsamsten Filmen in Billy Crystals Filmographie. Die Komödie ist nicht nur amüsant und sorgt für viele Lacher, sondern besitzt auch ziemlich viel Herz, was eine tolle Kombination ist. Die Geschichte an sich ist vorhersehbar, doch die Art und Weise, wie die Schauspieler die Dialoge rüberbringen, ist wirklich toll. Es sind die Interaktionen zwischen den Freunden, die den Film so sehenswert machen. Die Chemie zwischen den Kumpels ist glaubwürdig und wirkt nicht forciert, hier haben die Verantwortlichen einen tollen Job gemacht, denn solche Filme benötigen Schauspieler, die wirklich gut miteinander auskommen. Crystal, Kirby und Stern sind in toller Spiellaune und die Highlights des Films. „City Slickers“ hätte schnell zu einem Desaster werden können, mit unnötigen Actionmomenten und lächerlichen Comedy-Einlagen. Umso erstaunlicher und erfreulicher, dass der Film diese Fehler nicht begeht.

Bild:

Das Bild ist für einen etwas älteren Film wie diesen ziemlich gut. Die Schärfe bewegt sich fast durchgängig auf einem hohen Niveau. Der Kontrast ist ebenfalls klasse und weiß zu überzeugen, nur der Schwarzwert hätte etwas besser sein können.

Ton:

Akustisch schlägt sich der Film ebenfalls sehr gut, wesentlich besser als man es aufgrund des Alters des Films erwarten würde. Die Dialoge bleiben dabei zu jeder Zeit glasklar und sauber verständlich, die leisen und lauten Töne werden auch ordentlich wiedergegeben. Insgesamt ist der Ton wirklich top.

Extras:

Die Features sind fantastisch. Neben einem Audiokommentar von Regisseur Ron Underwood sowie Billy Crystal und Daniel Stern gibt es die Dokumentation „Back in the Saddle“ mit dem Cast und der Crew, die sehenswert ist. Zudem gibt es mehrere Featurettes, die ebenfalls gelungen sind. Besonders das Featurette „Bringing in the Script“ über das Drehbuch ist informativ. Dann gibt’s noch geschnittene Szenen und eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial. Insgesamt ist das Bonusmaterial hervorragend und lässt nichts zu wünschen übrig.

Fazit:

„City Slickers“ ist ein Film, den man gesehen haben sollte, denn er macht viel Spaß.