Kritik zu „Chroniken der Finsternis“, der Trilogie im limitierten Steelbook

Chroniken der Finsternis - Szenenbild aus "Blutige Rache"
Chroniken der Finsternis - Szenenbild aus "Blutige Rache" Capelight

Die Kritik:

Trilogie Chroniken der Finsternis im Steelbook Cover
Trilogie „Chroniken der Finsternis“ im Steelbook Cover © Capelight

Die Chroniken der Finsternis“ ist ein russischer Dreiteiler. Die Premiere hierzulande findet am 04.07.2019 auf Blu-ray statt, in der gleich die ganze Trilogie vorhanden ist. Ferner stattet der Verleih Capelight das Horror-Märchen mit einem edlen Steelbook aus, wovon wir zu Rezensionszwecken eines erhalten haben. Im Folgenden wollen wir alle drei Teile besprechen, blicken auf das Bild, den Ton und die Steelbook-Ausführung.

Der Inhalt ist trotz einer Laufzeit von drei Spielfilmen schnell erzählt. Nikolai Gogol (Alexander Petrow) wäre gerne Schriftsteller; seine veröffentlichen Gedichte verkaufen sich aber schlecht. Sein eigentlicher Beruf ist bei der St. Petersburger Polizei. Dort ist ihm seine besondere Gabe behilflich: Denn Nikolai kann in Form unkontrollierter Anfälle Zusammenhänge erkennen und nicht selten bei Morden auch den Täter überführen. Eine Fähigkeit, die den unscheinbaren, jungen Mann in ein großes und gefährliches Abenteuer stürzt. Gemeinsam mit dem berühmten Ermittler Yakow Guro (Oleg Menshikov) soll er in einem Dorf grausige Morde aufklären. Ein schwarzer Reiter soll dort sein Unwesen treiben.

Chroniken der Finsternis - Der schwarze Reiter
Chroniken der Finsternis – Der schwarze Reiter © Capelight

Nach diesem Antagonisten ist auch der erste Teil der Trilogie benannt. Die Eröffnungsszene, in der das Böse vorgestellt wird, ist noch recht gelungen. Auch die meisten späteren CGI-Effekte können sich sehen lassen. Der düstere Look Anfang des 19. Jahrhunderts fällt stimmig aus, wenngleich dem Horror-Märchen etwas mehr Romantik gut getan hätte. Das alles täuscht jedoch nicht immer über die Tatsache hinweg, dass es sich bei den „Chroniken der Finsternis“ vergleichsweise um eine Low-Budget-Produktion handelt.

Chroniken der Finsternis - Dämonenjäger
Chroniken der Finsternis – Dämonenjäger © Capelight

Nichtsdestotrotz wird versucht, eine ausformulierte Welt während der gut 300 Minuten hervorzubringen. Das geschieht in einigen Momenten zu ausführlich und vor allem der erste Teil gerät langatmig. Viele Szenen wirken dann eher aneinandergereiht und weder ein roter Faden noch Twists sind erkennbar. Gleichzeitig sind die meisten Nebenfiguren sehr blass, die Dialoge zu einfältig. Neue Figuren tauchen zu schnell auf und verschwinden tlw. wieder.

Die interessanteste Figur ist zweifelsohne der Protagonist. Auch schauspielerisch wird der schmächtige Held wider Willen treffend verkörpert. Die Visionen, die Nikolai plagen, sind häufig gut umgesetzt. Im Laufe des 2. und 3. Teils stimmt auch die Spannung und Atmosphäre besser. Das Ende macht es nicht zu einfach und die Auflösung geht in Ordnung, wenngleich auch hier ein paar Handlungen nicht komplett zu Ende gedacht scheinen.

Bild:

Der visuelle Grusel hält sich in Grenzen. Auch aufgrund weniger bis gar keiner Jump-Scares möchte man bei den „Chroniken der Finsternis“ fast nicht von Horrorfilmen sprechen. Die Effekte sind dafür auf einem guten Niveau, die Bildqualität gefällt auch.

Ton:

Die deutsche Vertonung der drei Discs ist qualitativ gut und jederzeit verständlich. Nur die deutsche Synchronisation der russischen Filme mag nicht immer ganz stimmig erscheinen. Etwas ungewöhnlich – in Russland aber üblich – ist die häufige Namensnennung mit vollem Namen. Der Soundtrack ist eher unauffällig.

Extras:

Digitales Bonusmaterial gibt es abgesehen von Trailern nicht. Die Programmtipps behandeln passenderweise weitere russische Filme. Zudem ist auf jedem Teil der Trailer des nächsten Teils der „Chroniken der Finsternis“ vorhanden. Die gelungene Aufmachung im Steelbook dürfte Sammler auf den Plan rufen. Schwarz, schlicht und elegant macht die limitierte Ausgabe einen sehr edlen Eindruck. Auch die Innenseiten sind stimmig bedruckt. Die drei Discs haben dort ausreichend Platz.

  • 5/10
    Filme - 5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 4/10
    Extras - 4/10
5.5/10

Kurzfassung

So schön die Aufmachung im Steelbook, so durchschnittlich sind die Filme.

Fazit:

„Die Chroniken der Finsternis“ liegen arg im Schatten der Genregrößen, mit denen die Trilogie verglichen wird. Deshalb ist das russische Horror-Märchen auch nur für Genre-Freunde zu empfehlen.


von Nicolas Wenger

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