Filmkritik zu Catch the fair one – Von der Beute zum Raubtier

Kaylee (Kali Reis) in ihrem Element
Kaylee (Kali Reis) in ihrem Element © Meteor Film GmbH

Die Kritik:

Catch the fair one - Von der Beute zum Raubtier
Catch the fair one – Von der Beute zum Raubtier © Meteor Film GmbH

Catch the fair one“ erschien hierzulande am 26.01.2023 im Kino. Zuvor räumte der Streifen bereits den einen oder anderen Festivalpreis ab und auch ein toller Metascore auf der imdb war die Folge. Diesen Erfolg anhand seiner Diversität festzumachen ist natürlich vermessen, geschadet hat’s aber sicher nicht in den heutigen Zeiten. Gut einen Monat später feiert der Rachethriller jedenfalls schon seine Heimkino-Veröffentlichung – nämlich am 03.03.2023. Wir blicken in unserer Filmkritik zur Blu-ray auch auf das Bild, den Ton und die Extras.

Inhalt: Die indigene Boxerin Kaylee (Kali Reis) ist tough. Zunächst nur im Ring, doch als sie endlich auf die Fährte der Entführer ihrer kleinen Schwester gelangt, lernt auch die Außenwelt sie kennen. Die 29-Jährige lässt sich dafür in eine Menschenhändlerbande einschleusen. Bobby (Daniel Henshall) – so meint sie – hat vor zwei Jahren auch ihre Schwester gekidnappt. Und so niedrig Kaylees Chancen auch stehen sie lebend wiederzufinden, so furchtlos und willensstark beginnt ihr Feldzug…

Ein ziemlicher Gänsehautmoment in Catch the fair one
Ein ziemlicher Gänsehautmoment in „Catch the fair one“ © Meteor Film GmbH

Dieser fällt mit 82 Minuten sehr kurzweilig aus. So erklärt „Catch the fair one“ weder anfangs noch mittendrin wirklich viel – der Zuschauer erlebt alles stets aus der aktuellen Perspektive der Protagonistin. Jedoch kaum auf emotionaler Ebene, viel mehr ist Kaylee abgestumpft und komplett auf ihr Ziel ausgerichtet. Gänzlich mitreißen kann das nicht, vielleicht fehlt es im Low Budget Film schlicht an (guten) Actionszenen, wenn man den Film mit ähnlich gelagerten Filmen wie z.B. 96 Hours vergleicht. Doch der Thriller kann anders punkten.

Bei der Menschenhändlerbande
Bei der Menschenhändler-Bande © Meteor Film GmbH

Regisseur Josef Kubota Wladyka zeigte sein Talent vor allem bei Serien wie „“Fear the Walking Dead“ oder „The Terror“. Diesen düsteren Look transportiert auch den hiesige Film sehr gekonnt, der humorlos und stets im dunklen Licht daherkommt. Ganz daran angelehnt ist auch das Schauspieldebüt der eigentlich professionell boxenden Kali Reis. Sie besitzt eine ungeheure Präsenz. Darauf thronen sicherlich die vielen Lorbeeren, denn Gestik und vor allem Mimik ändern sich zugegebenermaßen gar nicht mal so viel. Die Bösewichte dagegen treten nicht als Stereotypen auf. Würde man die Charaktere fragen, würden sie sich selbst vermutlich nicht einmal als solche beschreiben. So zeigt Daniel Henshall, der leider etwas zu wenig zu tun bekommt, bei einer eher sympathischen Art überraschend wenig das Ungeheuer, das in ihm stecken muss und dass der Schauspieler etwa im Verlauf von „Die Morde von Snowtown“ präsentierte. Dass die Bösen gar nicht typisch böse sind, macht das Drama damit interessanterweise noch deprimierender.

Bild:

Das bereits angesprochene düstere Bild untermauert den tristen Film. Gleichzeitig ist die Qualität sehr gut, auch im schummrigen Licht verliert das Blu-ray-Bild kaum an Schärfe.

Ton:

Die Synchronisierung ist in den meisten Fällen gut. Unauffällig und zweckmäßig passen sich Soundtrack sowie Dialoge der Tonart von „Catch the fair one“ an, die der Film durchweg beibehält.

Extras:

Bonusmaterial gibt keines bis auf Trailer und Teaser.

Blu-ray-Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
7/10

Zusammenfassung

Nüchterner, vielleicht zu nüchterner Revenge-Thriller.

Fazit:

„Catch the fair one“ zeigt eine eindringliche One-Woman-Show ohne Firlefanz während rund 80 Minuten. Darunter fällt aber auch die recht magere Action, nicht einmal ihre Schlag-Fertigkeiten kann die professionelle Boxerin im Film richtig ausspielen.


von Nicolas Wenger

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