Die Kritik:
„Blood Fest“ ist eine Horrorkomödie, die das Genre mit Ironie aufs Korn nehmen will. Der auf einem Horrorfestival spielende Film wurde treffenderweise natürlich auf selbigen vorgestellt. Dort und von den Kritikern wurde er recht solide aufgenommen. Die mit einem Budget von gut einer Million Dollar kleine Produktion wurde in Deutschland nur in ausgewählten Kinos gezeigt. Ab dem 12.12.19 ist das blutige Fest dann auf Blu-ray allen zugänglich.
Zum Inhalt hat „Blood Fest“ eine Gruppe Jugendlicher, die das Horrorgenre beim titelgebenden Festival feiern. Die Organisatoren wollen das etwas zu extrem, denn sie verwandeln das gesamte Gelände in einen einzigen echten Horrortrip. Und das mit nachgebauten Schauplätzen echter Gruselfilme, bekannten Bösewichten, Zombies, Vampiren und was es sonst noch so hergibt – jede Menge Zitate und Anleihen inklusive. Dax (Robbie Kay), der die Genre-Klassiker wie kein Zweiter kennt, wird für Krill (Jacob Batalon) und Sam (Seychelle Gabriel) zur Lebensversicherung in diesem Alptraum. Doch was die Macher des Festivals wirklich vorhaben, kann selbst der erfahrene Dax nicht ahnen…
So unverschämt wie die Scary Movie Reihe moderne Klassiker überdreht, wird das jedoch selten. Vielmehr versucht sich der Streifen den grundlegenden Themen des Genres zu widmen und zu hinterfragen. Dabei bleibt es jedoch unschlüssig, ob er die beliebten Horrorschocker nun in ihrer eigenwilligen Kunst würdigt oder die Exploitationfilme verurteilt. Für beide Thesen gibt es Anhaltspunkte, festlegen will Blood Fest sich aber scheinbar nicht so recht. Ausgerechnet wenn am Ende die Erwachsenen als die wahren „Bösen“ entlarvt und die Kids als Marionetten herausgestellt werden, geht der ironische Bezug zur Realität verloren. Das wäre nicht nötig gewesen, doch Blood Fest nimmt sich und seine Handlung etwas zu ernst. Gesellschaftskritischere Punkte werden höchstens angerissen.
Zu Gute halten muss man der Horrorkomödie einige stimmige Gags, der ein oder andere echte Brüller fehlt dennoch. Bei allen Anleihen zu bekannten Gruselfilmen verkommt „Blood Fest“ erfreulicherweise nie zu einer schlechten, billigen Parodie. Die Protagonisten sind gewollt klischeehaft und der Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Verspottung glückt überraschend gut.
Bild:
Die Blu-ray ist ab FSK 18 freigegeben. Entsprechend blutig fallen die Bilder aus, doch teilweise so übertrieben, dass der Grusel- oder Ekelfaktor auf überschaubarem Niveau bleibt. Qualitativ fällt das Bild weder besonders positiv noch negativ auf.
Ton:
Der Soundtrack schwankt zwischen rockigen und elektronischen Klängen. Etwas mehr Abwechslung wäre vielleicht wünschenswert gewesen. Die Zitate bekannter Horrorfilme sind gelungen, für den einen oder anderen Witz sollte man aber selbst schon ein tiefes Wissen im Genre besitzen. Die Synchronisation ist gelungen.
Extras:
Bonusmaterial gibt es auf der Blu-ray-Disc bis auf den Trailer nicht.
-
Film - 6/106/10
-
Bild - 7/107/10
-
Ton - 7/107/10
-
Extras - 1/101/10
Kurzfassung
Zitatreiche Horrorkomödie, die keine reine Parodie darstellt.
Fazit:
„Blood Fest“ zeigt sich als selbständigen Film, der Schauplätze und Figuren bekannter Klassiker streift. Das ist zwar selten spannend, aber durchaus spaßig. Derweil kann sich der Streifen aber nicht entscheiden, ob er Horrorschocker nun in ihrer eigenwilligen Kunst würdigt oder die Exploitationfilme verurteilt.
Kommentar hinterlassen