Black Butterfly: Der Mörder in mir – Blu-ray Kritik

Black Butterfly Der Mörder in mir - Paul (Antonio Banderas) wird bedroht
Black Butterfly: Der Mörder in mir - Paul (Antonio Banderas) wird von Jack (Jonathan Rhys Meyers) bedroht © 2017 EuroVideo Medien GmbH

Die Kritik:

„Black Butterfly: Der Mörder in mir“ ist eine Direct-to-Video-Veröffentlichung, die seit dem 17. August im Handel ist. Der Thriller mit Antonio Banderas und Jonathan Rhys Meyers bietet ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Katz- und Mausspiel.

Black Butterfly Der Mörder in mir Bluray Cover
Black Butterfly: Der Mörder in mir – Bluray Cover © 2017 EuroVideo Medien GmbH

Paul (Antonio Banderas) ist ein Schriftsteller, der seine besten Jahre hinter sich hat. Alkoholkrank und von seiner Frau verlassen, verschanzt er sich in seiner entlegenen Hütte. Die neuesten Skripte werden von seinem Agenten abgelehnt. So findet er sich bald in einer schwierigen finanziellen Lage wieder, die Paul dazu zwingt, seinen Rückzugsort zu veräußern. Dabei soll ihm die gutaussehende Maklerin Laura (Piper Perabo) behilflich sein. Durch einen scheinbaren Zufall liest er eines Tages den Obdachlosen Jack (Jonathan Rhys Meyers) auf und fühlt sich verpflichtet, ihn vorübergehend bei sich aufzunehmen. Zunächst noch sehr zuvorkommend, möchte der Fremdling ihn beim Renovieren und bei seiner Schreibblockade helfen. Doch mit der Zeit wird Jack immer beharrlicher und seine Absichten undurchsichtiger, sodass sich Paul schließlich in seinem eigenen Haus bald wie ein Gefangener vorkommt.

Black Butterfly: Der Mörder in mir - Paul (Antonio Banderas) grübelt
Black Butterfly: Der Mörder in mir – Paul (Antonio Banderas) grübelt © 2017 EuroVideo Medien GmbH

Während der zwielichtige Jack dem ausgebrannten Schriftsteller seine Geschichte zum Niederschreiben aufzwängt, erinnert der Thriller stellenweise an Stephen Kings „Misery“ von 1990 mit der Oscar-prämierten Kathy Bates und James Caan als Opfer. Hier erreicht Jacks Verhaltensänderung jedoch nicht das Kaliber der manischen Annie Wilkes, denn dafür fehlt ihm die Besessenheit. Tatsächlich hat er vorher noch nie vom Autor und seinen Büchern gehört. So verläuft die hiesige Wandlung ziemlich abrupt und ein wenig fragwürdig.

Nichtsdestotrotz startet die erste Hälfte verheißungsvoll, während die hintergründige Spannung aus einigen Serienmorden aus der Umgebung hervorgeht. Auch der wenig geübte Filmgucker erkennt, dass die Handlungen im Laufe des Thrillers etwas miteinander zu tun haben werden. Während Antonio Banderas als kaputter Kerl mehr reagiert als agiert, setzt Jonathan Rhys Meyers dem Streifen früh seinen Stempel auf. Charmant und aufdringlich zugleich möchte er dem erfolglosen Schriftsteller mit ungewöhnlichen Methoden wieder auf die Beine helfen.

Black Butterfly Der Mörder in mir - Jack (Jonathan Rhys Meyers) und Paul (Antonio Banderas)
Black Butterfly: Der Mörder in mir – Jack (Jonathan Rhys Meyers) und Paul (Antonio Banderas) © 2017 EuroVideo Medien GmbH

Mit der Zeit scheint die Auflösung des Falls näher, während das unheimliche Kammerspiel zwischen den Akteuren (genauso wie Spannung) etwas abnimmt. Stattdessen werden die Fluchtversuche ernster, die Auseinandersetzungen körperlicher. Ein ordentlicher Twist setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf, bis eine weitere 180 Grad Wendung (die weit weniger originell ist) wieder einiges davon zerstört. Was dem Überraschungsmoment zu Gute kommt, wirkt am Ende doch etwas zu viel. Eine höhere Geradlinigkeit und Dramatik hätten dem Film in seinen recht kurzen 93 Minuten wahrscheinlich besser getan.

Bild:

Die Bilder der Blu-ray sind durchweg überzeugend und detailgetreu. Die Landschaft und Natur auf dem abgeschotteten Hügel werden schön in Szene gesetzt. Hauptort des Geschehens ist die schöne, dunkle Holzhütte. Die (Wackel-)Kamera und Schnitte gefallen ebenfalls.

Ton:

Am Ton gibt es genauso wenig auszusetzen. Die Musik schafft in den richtigen Momenten Atmosphäre, ohne überpräsent zu sein. Zudem ist der Sound gut abgemischt und keine Szenen wirken zu laut, während andere zu leise geraten wären.

Extras:

Black Butterfly Der Mörder in mir - Paul (Antonio Banderas) wird gefesselt
Black Butterfly Der Mörder in mir – Paul (Antonio Banderas) wird gefesselt © 2017 EuroVideo Medien GmbH

Als Bonus gibt es auf der Blu-ray ein 9-minütiges Behind the Scenes, in dem Macher und Schauspieler zu Wort kommen. Die Auskünfte sind jedoch nicht nur ertragslos, sondern werden auch ziemlich lustlos abgearbeitet. Gleichzeitig zeigen die Bilder vom Set nur kurz einige gedrehte Filmszenen. Den obligatorischen Trailer gibt’s obendrauf. Somit bleiben die Extras der Direct-to-Video-Veröffentlichung erwartungsgemäß mager.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6,5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
6.5/10

Kurzfassung

Kurzweiliger, nicht immer nachzuvollziehender Thriller, bei dem zumindest die Schauspieler überzeugen können.

 

Fazit:

„Black Butterfly: Der Mörder in mir“ kann mit einer nicht ganz neuen Idee für gediegene Spannung sorgen. Insgesamt möchte der Streifen allerdings etwas zu viel. Auch die bedeutungsschwangere Symbolik des „Black Butterflys“ bleibt so auf der kurzen Strecke liegen.


von Nicolas Wenger

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