Black and Blue – Blu-ray Kritik zum Cop-Drama

Black and Blue: Naomie Harris
Black and Blue: Naomie Harris © Screen Gems, Inc.

Die Kritik:

Black and Blue - Blu-ray Cover
Black and Blue – Blu-ray Cover © Sony Pictures Entertainment

Alicia West (Naomie Harris) ist die neue, weibliche Officer in New Orleans. Sie macht ihren Job zwar sehr gut, wird aber Zeuge von einem Mord, durchgeführt von korrupten Polizisten. Sie filmt das Ganze mit ihrer Körperkamera, weshalb sie von nun an durch die Stadt gejagt wird. Auf ihrer Flucht entdeckt sie das riesige Verbrecher-Konstrukt in ihren eigenen Reihen und muss versuchen Verbündete zu finden.

„Black and Blue“ ist ein amerikanisches Action-Drama, welches ausschließlich der Protagonistin folgt. Der Film konzentriert sich dabei auch nur um diese Geschichte, weshalb man schon Interesse an der Thematik haben muss. Im Groben geht es um die korrupten Machenschaften der Polizei in Amerika. Natürlich kann diese Problematik nicht verallgemeinert werden, allerdings stellt der Film es fast so dar. Die eigentliche Handlung beginnt recht früh. In wenigen Szenen wird kurz die Protagonistin etabliert, als sie aber einem anderen Kollegen zugewiesen wird, beginnt die eigentliche Handlung. Der Film versucht zum Anfang noch auf das Thema Rassismus einzugehen, lässt es aber irgendwann fallen. Gerade der Anfang wirkt dadurch sehr plakativ und klischeehaft. Es wird wenigstens nicht ständig die moralische Keule geschwungen und das System kritisiert, sondern der Film behandelt die Themen sehr empathisch. Die Korruptheit der Polizisten wird eher als Fakt gesehen und Alica West muss versuchen, diese Ungerechtigkeit zu melden.

Black and Blue: Frank Grillo
Black and Blue: Frank Grillo © Screen Gems, Inc.

Der Film verstrickt sich allerdings irgendwann in sehr vielen Wendungen. Nicht nur das einige von ihren Freunden beziehungsweise Kollegen wegfallen und ganz plötzlich gegen sie sind, es treten auch einige neue Figuren auf, der sehr merkwürdig sind. Von Anfang an wird der Drogenfahnder Terry Malone (Frank Grillo) als Antagonist etabliert. Er ist der deutliche Drahtzieher hinter den illegalen Machenschaften der Polizei. Zu ihm gesellen sich aber noch etliche weitere Charaktere, die auch den Tod von Alica West wollen. Die Handvoll Figuren, die zu der Protagonistin stehen, fallen aber ganz plötzlich auch weg. Im Film wird das durch einen extrem konstruierten Trick versucht zu zeigen, aber das funktioniert nicht. Ab der Stelle wird der Film leider nur noch unglaubwürdig. Gegen Ende wird noch der Boss der „Unterwelt“ (Mike Colter) etabliert und das schadet dem Film noch mehr. Aus dem eigentlich sehr intimen Drama wird auf einmal ein brutaler Action-Film. Der Film wird zeitgleich aber auch immer härter, sodass das wenigstens einen Mehrwert bietet. Die Figuren entwickeln sich überhaupt nicht weiter. Es gab zwar vorher auch schon relativ wenig Entwicklung, auf diese verzichtet der Film aber im weiteren Verlauf.

Black and Blue: Tyrese Gibson
Black and Blue: Tyrese Gibson © Screen Gems, Inc.

Vor allem im ersten Drittel ist der Film vergleichsweise ruhig. Es gibt nur wenige Kämpfe, diese sind aber gut choreographiert und auf eine gewisse Weise clever. Die Figuren sind dort noch überschaubar und die Absichten sind realistisch. Anfangs versucht Alicia West ihren eigentlichen Kollegen Kevin (Reid Scott) zu erreichen. Auf dem Weg zu einem Funkgerät merkt sie allerdings, dass sich langsam die Schlinge zuzieht. An ihrem Handeln merkt man aber, dass der Film einige Logik-Probleme hat. Man stellt sich oftmals die Frage, weshalb sie nicht einfach ein normales Telefon beziehungsweise das Internet nutzt. Das Ende zeigt vor allem, dass all die Optionen möglich gewesen wären, die Protagonistin nutzt sie einfach nicht. Dadurch offenbart sich, dass die Grundidee vielleicht ganz interessant ist, nur nicht komplett ausgearbeitet worden ist.

Vom Regisseur Deon Taylor („The Intruder“/„Traffik“) ist man bisher ähnliche gute Werke gewöhnt. Wer Fan von seinen Filmen ist, wird auch hier wieder Spaß haben. Immerhin geben die Schauspieler, wie Naomie Harris („Moonlight“/„“Skyfall“), Frank Grillo („MCU“-Filme), Mike Colter („Skin“), Reid Scott („Venom“) und Tyrese Gibson („Fast and Furious“-Reihe) ihr Bestes, auch wenn das Drehbuch nicht viel hergibt.

Bild:

Das Bild ist zwar oftmals sehr dunkel, allerdings rauscht es kaum. Da vor allem in den Action-Sequenzen sehr viel geschnitten wurde und die Kamera meist sehr verwackelt ist, lässt sich bei einigen Stellen kaum etwas erkennen. Die Qualität des Bildes wird dadurch aber nicht beeinträchtigt.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und hat keinerlei Störungen. Der Film setzt oftmals auf die auditive Untermalung von Pop- bzw. Rap-Lieder, sodass oftmals eine actionreiche Atmosphäre herrscht.

Extras:

Bei den Extras befinden sich zwei Featurettes über die Dreharbeiten, Entwicklung der Geschichte und dem Setting sowie Trailer.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 4/10
    Extras - 4/10
6/10

Kurzfassung

Der Film unterhält zwar, bleibt aber durchschnittlich.

Fazit:

„Black and Blue“ hat zwar eine interessante Ausgangslage und Thematik, verliert sich aber im Laufe der Handlung. Die Figuren werden nicht ausgearbeitet, über einfache Lösungen macht sich keiner Gedanken und durch eine sehr große Anzahl von Wendungen, wird der Film zum Ende hin sehr unglaubwürdig. Der Film unterhält zwar, bleibt aber durchschnittlich.


von René Fischell

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