Beowulf – Die komplette Serie (Blu-ray) Kritik

Beowulf - Die komplette Serie - Beowulf im Kampfmodus
Beowulf - Die komplette Serie - Beowulf im Kampfmodus - © Koch Films

Die Kritik:

Beowulf ist eine der ältesten bekannten, englischen Heldensagen, die bereits 2005 mit Gerard Butler in „Beowulf und Grendel“ und dann 2007 noch einmal mit Ray Winstone in der Rolle des Recken in „Die Legende von Beowulf“ animiert auf die Leinwand gebracht wurde. Beworben wird mit „einem Actionreichen Abenteuer im Stil von „Game of Thrones“ und „Der Herr der Ringe““. Leider sind das Versprechen die diese 12-teilige Serie nicht halten kann, und aufgrund weniger positiver Schauwerte in Sachen Plot und Story im Schatten der Konkurrenz wie Game of Thrones und Vikings untergeht.

Beowulf - Die komplette Serie - Blu-ray Cover
Beowulf – Die komplette Serie – Blu-ray Cover – © Koch Films

Nach jahrelanger Verbannung und harten Kämpfen kehrt Beowulf, gespielt von Kieran Brew (bekannt aus Hooligans und Alien vs. Predator) in seine Heimatstadt Herot zurück um seinem verschiedenen Ziehvater und Herrscher Hrothgar, verkörpert von William Hurt, die letzte Ehre zu erweisen. Bei seiner Ankunft begegnen ihm jedoch nur Verachtung und Kälte, besonders von seinem Adoptivbruder Slean, der sich von seiner Mutter Rheda (Joanne Whalley) des Thronanspruchs beraubt fühlt und mit seinem hinterhältigen Onkel Abrecan (Elliot Cowan) ihren Fall herbeiführen möchte. Als dann auch noch einer in ihrer Mitte ermordet und Beowulfs Leben bedroht wird zwingt ihn das zu einem längeren Aufenthalt auf seinem ehemaligen Wohnsitz. Auch die Schwarzblüter sammeln ihre Horden unter der Führung eines Warig-Propheten um Herot zu zerstören. Neben familiärer Intrigen und Verschwörungen bekommt Beowulf es auch mit einigen sehr liebevoll in Szene gesetzten Fabelwesen wie Salzkauende Trolle, riesige Sandwürmer und dem mysteriösen Grendel zu tun, gegen die er sich mit Hilfe seines Freundes und Ex-Kriminellen Breca (Gísli Örn Gardarsson), der Heilerin und Geliebten Elvina (Laura Donelly) und der Schmiedstocher Vishka (Ellora Torchia) wehren muss.

Beowulf besteht aus 13 Folgen (je 42 Minuten) bei einer Gesamtspielzeit von rund 635 Minuten. Diese sind auf 4 Blu-ray wie folgt verteilt:

Disc 1

01. Die Rückkehr
02. Die Versammlung
03. Der Hautwechsler

Disc 2

04. Die Mitgift
05. Verlorene Mitgift
06. Ein Dutzend gegen Hundert

Disc 3

07. Überfall ohne Vorwarnung
08. Die Hochzeit
09. Die Gesetzesstelen

Disc 4

10. In den Fängen der Mudborns
11. Jarl in Gefangenschaft
12. Kampf auf der Brücke
13. Die Entscheidungsschlacht

Beowulf - Die komplette Serie - Ed Speleers als Slean
Beowulf – Die komplette Serie – Ed Speleers als Slean – © Koch Films

Trotz der guten Wahl der CGI Effekte bei der Darstellung der Kreaturen, der wirklich faszinierende Landschaftsaufnahmen der Shieldlands und dem tatsächlich an „Game of Thrones“ erinnernden Soundtrack von Rob Lane und Will Rice schafft es „Beowulf“ nicht zu Überzeugen. Die Hauptakteure, kreiert von Stephen Smallwood, stolpern mehr zufällig von einem Abenteuer ins nächste, die Hauptstory kommt nur sehr langsam in Fahrt und ist, bis auf minimale Ausnahmen, vorhersehbar und bietet keinerlei neue Schauwerte. Auch wird es vermieden auf einzelne Charaktere und deren Geschichten einzugehen, was es schwer macht für die Protagonisten so etwas wie Sympathie zu empfinden. Der Titelgebende Held ist aufgrund fehlender Präsenz als solcher schwer erkennbar und hat mit der eigentlichen Heldensage nichts mehr gemein. Optisch erinnert er zwar stark an Gerard Butler, kann allerdings leider nicht im Geringsten mithalten. Auch die Ansätze romantischer Beziehungen sind hier lieb- und leblos dargestellt; die Gefechte und Schlachten sind sehr dünn besiedelt, so dass man kanpp zehn Leute zu Gesicht bekam wenn von einem Heer gesprochen wurde und die Handlung, die Dialoge und die Charaktere werden oft unlogisch und teils lächerlich präsentiert. Das Staffelfinale lässt aber genug Cliffhanger für eine potenzielle zweite Staffel offen, auch wenn es nie zu einer Fortsetzung kommen wird.

Bild:

Beowulf wird in einem 1,78:1 (16:9) präsentiert. Die satten und kräftigen Farben der Blu-ray liefern gestochenscharfe Aufnahmen und vermitteln dem Zuschauer das Gefühl sich inmitten der Shieldlands zu befinden und wissen zu begeistern. Vereinzelt treten bei dunkleren Filmpassagen verschwommene Konturen im Hintergrund auf, die aber in der Summe nicht als störend empfunden wurden.

Beowulf - Die komplette Serie - Jack Rowan als Brinnie
Beowulf – Die komplette Serie – Jack Rowan als Brinnie – © Koch Films

Ton:

Eine deutsche und eine englische Originaltonspur liegen hier in ordentlichem DTS-HD Master Audio 5.1/2.0 vor. Positiv zu erwähnen ist herbei, dass es eins von wenigen Beispielen ist, bei dem das Action/Dialogverhältnis in Punkto Lautstärke sehr ausgewogen ist, sodass ein ständiges Lauter/Leiser stellen nicht nötig ist.

Extras:

Mit Extras kann diese Serie ebenfalls nicht gerade punkten. Bis auf diverse Kurzinterviews mit den Hauptdarstellern und den Produzenten (Gesamtlänge 66 Minuten) finden sich keinerlei Bonusmaterialien auf den Discs, und liefern wenig Neues.

Blu-ray Wertung
  • 4/10
    Serie - 4.0/10
  • 7.5/10
    Bild - 7.5/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 2/10
    Extras - 2.0/10
5/10

Kurzfassung

Dünnbesiedelte und Überflüssige Sagenadaption, die jedoch vereinzelt seine Momente hat.

Fazit:

Beowulf schafft es nicht die ihm gegebene Vorlage würdig umzusetzen. Wer eine Schwäche für epische Schlachten und intelligent durchdachte Intrigen hat, sollte lieber auf andere Vertreter des Genres zurückgreifen mit denen sich das hier vorliegende Machwerk zu Unrecht versucht auf eine Stufe zu stellen. Für Hartgesottene Fans des Genres Fantasy eventuell mal einen Blick wert.


von Christoph Berger

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