Baywatch (Extended Edition) – Blu-ray Kritik

Baywatch - Die Rettungsschwimmer beim obligatorischen Strandlauf
Baywatch - Die Rettungsschwimmer beim obligatorischen Strandlauf © Paramount Home Entertainment

Die Kritik:

Baywatch (Extended Edition) Blu-ray Cover
Baywatch (Extended Edition) Blu-ray Cover © Paramount Home Entertainment

Da sind sie wieder die Rettungsschwimmer rund um den nun etwas hünenhafteren Mitch Buchannon (diesmal Dwayne Johnson). In der Leinwandadaption der fast schon legendären – auf jeden Fall aber kultigen – Serie aus den 90er Jahren bekommt es die BAYWATCH-Crew mit einer drogendealenden Bande zu tun, die mehr im Sinn hat, als nur das schnelle Geld. Mit der Hilfe von C.J. (Kelly Rohrbach), Stephanie (Ilfenesh Hadera) und ihren Auszubildenden Matt Brody (Zac Efron), Summer Quinn (Alexandra Daddario) und Ronnie Greenbaum (Jon Bass) nimmt Mitch Ermittlungen gegen diese neue Bedrohung auf. Sehr zum Leidwesen seines Vorgesetzten und der Polizei.

BAYWATCH schlägt ganz offensichtlich in die gleiche Kerbe wie es einst 21 JUMP STREET tat. Von der Ernsthaftigkeit und dem Drama der Originalserie ist nur noch rudimentär etwas zu spüren. Vielmehr wurde alles auf witzig und cool gemacht, wobei ein zotiger Witz den nächsten jagt. Sicherlich ist es erfrischend, wenn in einer Zeit in der sich der eine oder andere Superheld ein wenig zu ernst nimmt, auch eine Sparte existiert, welche diesem Ansatz den Rücken kehrt, doch kann das auch ganz schnell nach hinten losgehen, wenn die Gagfrequenz nicht richtig mit den etwas ernsteren Tönen des Films in Einklang gebracht wurde. So kann es schnell passieren, dass man als Zuschauer irgendwann einfach keine Lust mehr auf die immer selben Witze. Das ist hier leider zum Teil geschehen. Höchstens 50% der Witze sind gut platziert und zünden wirklich. Wirklich schade. An dieser Stelle wäre wohl wirklich weniger mehr gewesen.

Baywatch - Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) und Matt Brody (Zac Efron)
Baywatch – Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) und Matt Brody (Zac Efron) © Paramount Home Entertainment

Dabei spricht der Film durchaus ernste Themen an. So beläuft sich zum Beispiel eines dieser Themen auf die Bereitschaft und die Notwendigkeit ein Teil von etwas Größerem zu werden, umso mehr erreichen zu können, als man es alleine könnte. Darüber hinaus geht es auch darum das „Richtige“ zu tun, auch wenn man, formal gesehen, keine Berechtigung dazu hat. Hier zeigt sich eigentlich das Potenzial zu einer wirklich spannenden und durchaus dramatischen Originstory, die zeigt, wie sich genau das Team formierte, welches uns so lange durch die 90er-Jahre begleitet hat.

Der Film geleitet uns in geradliniger Art und Weise durch die Geschichte. Keine Verschachtelung. Keine nennenswerten Reisen in die Vergangenheit. Dabei hätte das der fehlenden Spannung wirklich gut tun können. Viel zu schnell weiß man, wer der Gegenspieler ist, was wiederum verdeutlicht, dass es hier mehr um die Zurschaustellung schöner und braun gebrannter Körper geht, denn um eine wirklich spannende Story. Sicherlich sollte man nicht zu viel von BAYWATCH verlangen, doch ein bisschen mehr hätte getrost reingepasst.

Wie gesagt, es geht um wohl mehr um die Körper, die ganz offensichtlich zu schön sind und zu viel Arbeit bedeutet haben, als dass man sie verstecken sollte. Gestählt und kaum ein Gramm Fett zu sehen, bei den schönen Menschen in BAYWATCH. Die wird natürlich eindrucksvoll inszeniert. Doch bei all dieser Perfektion, die von The Rock, Zack Efron und Co. ausgehen, ist es doch tatsächlich sehr erholsam, dass mit Jon Bass ein etwas weniger durchtrainierter Darsteller die Bildfläche betritt. Das ist dem Film hoch anzurechnen. Denn hier wird auch des Öfteren gezeigt und betont, dass es nicht nur die äußeren Merkmale sind, die einen zu einem vollwertigen Mitglied eines Teams machen. Vielmehr sind es Dinge wie Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit, die durch diese Figur hervorgehoben werden.

Baywatch - Alexandra Daddario als Summer Quinn
Baywatch – Alexandra Daddario als Summer Quinn © Paramount Home Entertainment

Was die schauspielerische Leistung der Darstellerriege angeht, bewegen sich alle auf einem soliden Niveau. Niemand sticht hervor oder ist besonders gut oder schlecht. Einzig Dwayne Johnson brilliert durch seinen gewohnten Charme, den wir jedoch aus all seinen anderen Filmen kennen. Eine Erweiterung seines Repertoires ist an dieser Stelle also nicht zu vernehmen. Aber alles in allem ist ihm seine Rolle auf den Leib geschneidert, sodass hier auch keine Offenbarung seinerseits zu erwarten war. Nicht schlecht also, doch bekommen wir von ihm auch nichts Neues zu sehen.

Bild:

Das Bild der Blu-ray kommt gestochen scharf daher. Man kann quasi Efrons ordentlich getrimmte Oberkörperbehaarung abzählen. Die Farben sind ordentlich abgemischt und auch so bietet das Bild einen tollen Kontrast.

Ton:

Baywatch - Stephanie (Ilfenesh Hadera) , C.J. (Kelly Rohrbach) und Summer Quinn (Alexandra Daddario)
Baywatch – Stephanie (Ilfenesh Hadera) , C.J. (Kelly Rohrbach) und Summer Quinn (Alexandra Daddario) © Paramount Home Entertainment

Der Film kommt auch mit einem satten Dolby Atmos Sound für die deutsche und einem Dolby True HD 7.1 Sound für die englische Tonspur daher. Die Bässe sind kräftig und die Höhen sind klar.

Extras:

Mit den vier Bonusfeatures ist die Blu-ray etwas spärlich besetzt. So haben wir die drei Dokumentationen „Die Rettungsschwimmer“, „Stunts & Training“ und „Das Vermächtnis geht weiter“. Abgerundet wird das Ganze durch die Zugabe von erweiterten und nicht verwendeten Szenen.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 5/10
    Extras - 5.0/10
6/10

Kurzfassung

BAYWATCH ist ein kurzweiliger Film, der jedoch den Übergang von einer Aneinanderreihung von zotigen Witzen zu einem ernsteren Krimispaß nicht schafft und somit sogar zeitweise zu nerven vermag.

Fazit:

Hier haben wir nun einen weiteren Beitrag der lass-uns-mal-die-nächste-Kultserie-zu-einem-Kinofilm-verwursten-Manie Hollywoods. Dieser folgt im Grunde der gleichen Formel, wie es auch die anderen Beiträge dieses doch eher weniger innovativen Hollywoodtrends. Der Film kann zwar mit einem stets sympathischen Dwayne Johnson und einer Garde weiterer unheimlich schöner Menschen aufwarten, doch bietet er nichts wirklich Neues und verkennt mitunter das Vermächtnis des Originals. Schade.


von Martin Fischer

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