Aus Liebe zum Spiel – Blu-ray Kritik: Kevin Costner spielt Baseball

Kevin Costner in Aus Liebe zum Spiel
Kevin Costner in Aus Liebe zum Spiel © Spirit Media /WVG

Die Kritik:

An diesem Film haben mehrere lebende Legenden gearbeitet, denn auf dem Regiestuhl sitzt Sam Raimi („Drag Me to Hell“). Raimi hat das Horrorgenre mit Meisterwerken wie „Tanz der Teufel“ und „Armee der Finsternis“ versorgt, des Weiteren hat er mit seiner „Spider-Man„-Trilogie das Comicbuchgenre aufgewertet. Seine Filme galten als revolutionär. Die Entscheidung, ein Liebesdrama zu drehen, fanden damals einige ziemlich kurios, und auch heute schaut man mit Verwunderung auf diesen Move. Der große Raimi, der aufgrund seines Standings in Hollywood so gut wie jeden Film drehen kann, entscheidet sich für ein seichtes Drama ohne jeglichen Tiefgang. Dass der Film keinen großen Unterhaltungswert hat, liegt nicht mal an ihm, denn handwerklich ist an „Aus Liebe zum Spiel“ nichts zu bemängeln, obwohl Raimi hier auch nicht in Topform ist. Das Drehbuch stammt von Dana Stevens, die mit „Stadt der Engel“ einen Hit landen konnte. Ein Jahr später wurde ihr zweites Drehbuch, nämlich für diesen Film, verfilmt. Leider schafft es nicht, ihren Erfolg zu wiederholen, denn die Lovestory kann zu keiner Zeit die Zuschauer mitreißen. Man baut einfach keine Verbindung zu den Charakteren auf, was schade ist, denn die Schauspieler geben ihr bestes, um das Material aufzuwerten.

Aus Liebe zum Spiel - Blu-ray
Aus Liebe zum Spiel – Blu-ray © Spirit Media /WVG

Baseball-Star Billy Chapel (Kevin Costner) steht mit 40 Jahren vor dem Ende seiner Karriere. Kurz vor dem letzten Spiel der Saison teilt ihm seine Freundin Jane (Kelly Preston) mit, dass sie ihn verlässt und einen Job in London annimmt. Während er sich auf das alles entscheidende Spiel vorbereitet, denkt er daran zurück, wie er Jane vor fünf Jahren kennenlernte und sieht allmählich ein, was wirklich im Leben zählt. Kevin Costner wurde in seiner Karriere zwar für einige Goldene Himbeeren nominiert, doch hier in diesem Film liefert eine glaubwürdige Performance ab und trägt den Film regelrecht alleine auf seinen Schultern. Kelly Preston verkörpert seine Freundin Jane, die im Film ebenfalls solide ist. Ihre verletzliche Seite kommt gut rüber, und das liegt allein an Preston. Zudem ist die Dynamik mit Costner ziemlich überzeugend. Der Rest der Besetzung ist grundsolide, kann aber nicht besonders hervorstechen. Außer John C. Reilly („The Sisters Brothers„), der so einige Szenen „stehlen“ kann. Auf Reilly ist eigentlich immer Verlass.

Ich mag Sportfilme. Ich mag Sporfilme mit einer Lovestory, die im Mittelpunkt steht. „Aus Liebe zum Spiel“ enthält also alle wichtigen Zutaten und sollte mir eigentlich gefallen, oder? Leider nicht. Der auf fast zweieinhalb Stunden gedehnte Film, in dem eine Rückblende die nächste jagt, ist an Langsamkeit und Langatmigkeit kaum noch zu überbieten. Ein Baseballspiel an sich kann langweilig werden, doch die Flashbacks tun ihr übriges und bringen die Zuschauer fast zum Einschlafen. In den ersten 90 Minuten gibt es keine Stelle, die nicht hätte kürzer ausfallen können. Der Film plätschert vor sich hin, ohne dass etwas Großartiges passiert, dass die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnen kann. Der Versuch einer spannenden und funktionierenden Lovestory ist den Machern leider gründlich misslungen. Was schade ist, denn die Schauspieler sind wirklich gut und versuchen ihr bestes, das Material aufzuwerten. Nichts gegen Kelly Preston, die im Film gut ist, doch ihr Charakter ist überhaupt nicht gut geschrieben. Da fragt man sich, was der Baseballstar in ihr sieht.

Bild:

Das Bild ist durchweg klar, mit kräftigen Farben. Die Schärfe ist in Close-ups sehr gut, leidet nur hin und wieder etwas unter etwas unscharfen Randbereichen. Sonst gibt es aber nichts am Bild zu bemängeln.

Ton:

Akustisch bleibt „Aus Liebe zum Spiel“ sehr frontbezogen, um die Dialoge klar und deutlich wiederzugeben. Erst wenn der Score sich etwas hinzu gesellt, wird’s auch von den Rears etwas räumlich. Aber der Ton ist durchweg überzeugend.

Extras:

Das Bonumaterial enthält Impressionenen vom Dreh, Entfallene Szenen, den Trailer zum Film und eine Bildergalerie. Insgesamt solides Bonusmaterial.

Blu-ray Wertung
  • 4.5/10
    Film - 4.5/10
  • 7.5/10
    Bild - 7.5/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 4.5/10
    Extras - 4.5/10
5/10

Kurzfassung

Letztendlich ist das Drama nicht gut genug und besitzt eine 0815-Lovestory, die nicht überzeugen kann.

Fazit:

„Aus Liebe zum Spiel“ hätte mit einem stärkeren Drehbuch ein besserer Film sein können, doch letztendlich ist das Drama nicht gut genug und besitzt eine 0815-Lovestory, die nicht überzeugen kann. Schade, denn die Schauspieler geben allesamt glaubwürdige Performances ab.


von Denizcan Sürücü

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