Auf dem Highway ist die Hölle los – Blu-ray Kritik: Stars, Stunts und Sprüche

Auf dem Highway ist die Hölle los: Beim Cannonball Run geht die wahnwitzige Raserei durch die ganzen USA - auch durch Swimming Pools
Auf dem Highway ist die Hölle los: Beim Cannonball Run geht die wahnwitzige Raserei durch die ganzen USA - auch durch Swimming Pools © Winkler Film

Die Kritik:

Auf dem Highway ist die Hölle los - Blu-ray Cover
Blu-ray Cover © Winkler Film

Jedes Jahr findet mit dem Cannonball Run eines der gefährlichsten, wildesten und illegalsten aller illegalen Autorennen statt, 3.000 Meilen von Connecticut nach Kalifornien. Und jedes Jahr zieht es die durchgeknalltesten, schrägsten und ausgekochtesten Fahrer und Fahrerinnen an. Zu denen gehören in diesem Jahr u.a. Charmeur J.J. (Burt Reynolds) und sein Kumpel Victor (Dom DeLuise), die als Priester verkleideten Jamie (Dean Martin) und Morris (Sammy Davis, Jr.), der britische Gentleman Seymour (Roger Moore) und die japanischen Technologie-Cracks Jackie (Chan) und sein Ingenieur (Michael Hui). Ohne Rücksicht und mit reichlich List, Tücke und Tricks versuchen die schrägen Charaktere alle als erste über die Ziellinie zu kommen.

Als „Auf dem Highway ist die Hölle los“ 1981 in die Kinos kam, wurde er zum Riesenerfolg, spielte allein in den USA über 70 Mio. Dollar ein und bekam drei Jahre später mit „Auf dem Highway ist wieder die Hölle los“ erwartungsgemäß eine Fortsetzung. Bis heute gilt das Regiewerk von Ex-Stuntman Hal Needham als Kultfilm. Keine Überraschung, wenn man bedenkt, wie viele Stars hier vor der Kamera herumalbern und versuchen sich gegenseitig die Vorfahrt zu nehmen. Und da sie mit sichtlich viel Spaß bei der Sache waren, sieht man ihnen dabei auch gern zu. Allerdings ist das schon der größte Reiz dieser irgendwie gar nicht mal so rasanten Actionkomödie.

Auf dem Highway ist die Hölle los: Brüste gegen Strafzettel
Brüste gegen Strafzettel © Winkler Film

Betrachtet man sich ihre einzelnen Teile auf einer Hebebühne etwas genauer, ist es leider eine recht platte Nummernrevue aus größtenteils unzusammenhängenden Episoden, lose verbunden mehr durch eine Idee als eine Geschichte. Viele der Gags sind flach, andere im wahrsten Sinne vollbusig. Wirkliche Lacher bleiben größtenteils auf der Rennstrecke. Und die diversen Stunts sind zwar schön anzusehen, können aber mit anderen klassischen Hollywood-Verfolgungsjagden der Zeit (z.B. „Blues Brothers“ oder „Mad Max II – Der Vollstrecker“) nicht mithalten. Man möchte fast sagen, bei einem Stuntman als Regisseur hätte man schon einiges mehr erwartet.

Klassentreffen der Stars
Klassentreffen der Stars © Winkler Film

Und trotz alldem kann „Auf dem Highway ist die Hölle los“ durchaus Spaß machen, denn ironischerweise sind seine Schwächen gleichzeitig auch seine Stärken – und ernst gemeint ist hier sowieso nichts. Ob Roger Moores britischer Schwerenöter sich immer wieder als Roger Moore ausgibt, ein Motorradfahrer dank seines dicken Kumpels auf dem Rücksitz die Strecke ausschließlich auf dem Hinterrad absolviert oder ein Orgelsound jede Einblendung des Gruselarztes (Jack Elam) untermalt, den Burt Reynolds als Tarnung im Renn-Krankenwagen mit sich herumkutschiert. Die Einfälle sind skurril bis bekloppt und werden mit viel Selbstironie und vollem Bewusstsein für die eigene Beklopptheit abgeliefert. Dadurch besitzt „Auf dem Highway ist die Hölle los“ unbestreitbar einen äußerst sympathischen Trash-Charme, der bestens unterhält – ähnlich wie ein Stock-Car-Rennen mit Promis im privaten Fernsehen.

Bild:

Jamie Blake, J. J. McClure und Seymour Goldfarb, Jr.
Jamie Blake, J. J. McClure und Seymour Goldfarb, Jr. © Winkler Film

Zum größten Teil wurde der Film gelungen auf Blu-ray-Format übertragen und bietet entsprechend ein scharfes Bild und eine hohe Farbqualität. Einige Szenen, die auch schon bei der Kinofassung deutlich verschwommener als der Rest gewesen sein müssen, sehen allerdings auch immer noch recht wässerig aus, was den Gesamteindruck ein wenig trübt.

Ton:

Sowohl die englische Original- als auch die sehr gelungene deutsche Fassung (vom Berliner Kult-Synchronstudio Rainer Brandts) klingen ausgezeichnet – kein Rauschen, keine Aussetzer und eine gute Abmischung.

Extras:

In einem Audiokommentar geben Regisseur Needham und Produzent Albert S. Ruddy einen sehr persönlichen und unterhaltsamen Einblick in Film und Hintergrund. Darüber hinaus gibt es nur Trailer zum Film.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6.0/10
  • 7/10
    Bild - 7.0/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 4/10
    Extras - 4.0/10
6/10

Kurzfassung

Viele Stars, aber platte Gags – trotzdem zurecht Kult.

Fazit:

Die Actionkomödie verdient ihren Kultstatus trotz aller vorhandenen Schwächen. Je mehr Darsteller/innen man kennt, desto mehr Freude bereitet sie – solange man keine allzu hohen Ansprüche hat. Die Blu-ray-Veröffentlichung stellt absolut zufrieden.


von Matthias Pasler

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