Nachdem die Serie mit „Die dunkle Seite in dir“ (Staffel 1) und „Asylum“ (Staffel 2) eine neue Ära in der Welt der Horrorgeschichten einleitete und die Fangemeinde immer größer wurde, stiegen natürlich auch die Erwartungen. So teilten sich letztlich die Meinungen bei den Nachfolgern „Coven“ (Staffel 3) und „Freak Show“ (Staffel 4), die zwar ebenfalls ihre Vorzüge hatten, ihren beiden Vorgängern jedoch nicht das Wasser reichen konnten. Mit American Horror Story „Hotel“ läuft die Serie wieder zur Höchstform auf. Sowohl die Story als auch die Darsteller machen diese Staffel zu einem mitreißenden und markerschütternden TV-Erlebnis. Dabei legt Lady Gaga als eine Art „Ersatz“ für die Oscar-Preisträgerin Jessica Lange (u.a. aufgetreten als Schwester Jude und Fiona Goode), die die ersten 4 Staffeln maßgeblich prägte, einen durch und durch überzeugenden Auftritt hin, für welchen sie, vollkommen zu Recht, dieses Jahr einen Golden Globe verliehen bekam. In ihrer Rolle als Vampirqueen „Countess“, die über alle Geschehen in und um das Hotel „Cortez“ wacht, zeigt sie sich gewohnt facettenreich und schauspielerisch überraschend überragend.
Doch auch ihre Kollegen scheinen dieses Mal über sich hinaus zu wachsen. So scheint es als würde Evan Peters in der Rolle als Mr. James March, der das Hotel erbauen ließ und seinen Weg mit Leichen pflasterte, über sich hinaus wachsen – scheint geradezu geboren zu sein für diesen Charakter. Ebenso berauschend ist Denis O’Hares Darstellung der transsexuellen Barkeeperin Liz Taylor. Sie ist gewissermaßen die „gute Seele“ des Hauses und gehört sozusagen, seit der Ankunft der „Countess“ im Hotel, mit zum Inventar und das merkt man.
Auch wenn die Story zur Unübersichtlichkeit neigt, da einfach zu viele kleine persönliche Geschichten parallel abgearbeitet werden und teilweise neu hinzu kommen, ist „Hotel“ dennoch ein Meisterwerk geworden und zumindest an Blutrünstigkeit kaum zu übertreffen.
Bild:
Scharf, kräftig mit teilweise leichtem Schleiereffekt. So könnte man die hier vorliegende Bildqualität betiteln. Das HD-Bild ist in den Szenen der Gegenwart sehr kontrastreich und klar. Man erkennt sogar die Make-Up Schicht in ganz nahen Einstellungen. Das Geschehen im Hotel „Cortez“ hingegen, und damit sind nicht die Rückblenden gemeint, scheint dafür immer von einem leichten Grauschleier übergezogen worden zu sein. Während in vielen Szenen ganz offensichtlich Filmeffekte zum Einsatz kamen, ist hier nun nicht ganz klar, ob der Unterschied zu den sonst so klaren Bildern absichtlich generiert wurde. Möglicherweise hängt dies auch ein Stück weit mit der TV-Technik zusammen. Trotzdem werden die Blu-Rays den Anforderungen gerecht und machen diese Staffel zu einem kleinen Heimkino-Erlebnis.
Der Sound in DTS-HD Master Audio 5.1 ist klar und deutlich. Da gibt es nichts auszusetzen. Der einzig wirklich merkliche Unterschied liegt bei den verschiedenen Tonspuren. Denn im Vergleich zum englischen Original kommen die deutsche und französische Variante einen Tick leiser daher. Die Tonqualität wird zwar nicht beeinträchtigt, wer aber gerne mal „switcht“ wird den Unterschied hören.
Extras:
Lediglich auf Disc 1 und 3 findet sich je ein „Hinter den Kulissen“-Special unter dem Menüpunkt „Extras“. Jeweils auch deutsch untertitelt und in einwandfreier HD-Qualität. Dabei geht es einmal um die sogenannte Teufelsnacht und einmal um das Hotel „Cortez“.
Dieser Blick hinter die Kulissen ist zweifellos sehr gut gelungen, informativ und aufschlussreich. Er fällt jedoch etwas dünn aus im Hinblick auf eine ganze Staffel American Horror Story. Schön gewesen wären auch „Making of“-Szenen oder Interviews mit den Hauptdarstellern. Im Übrigen ist die Menüführung der Blu-rays auch nur in englisch dargestellt.
Schade. Für eingefleischte Fans fällt das Bonusmaterial hier leider wirklich eher enttäuschend aus.
Blu-ray Wertung
8/10
Serie - 8/10
8/10
Bild - 8/10
9/10
Ton - 9/10
5/10
Extras - 5/10
8/10
Kurzfassung
Ein sensationelles Horrorerlebnis, welches, trotz der leider mau ausfallenden Extras, Wert ist als Blu-ray im Regal stehen zu haben!
Fazit:
American Horror Story – Hotel präsentiert sich als eine „in den Bann ziehende“ Geschichte, die sich durch brillante Schauspieler, ein spannendes Drehbuch, Blutrünstigkeit und gnadenlos unverblümte Brutalität auszeichnet. Aufgrund der vielen parallel ablaufenden Minigeschichten, kann zwar auch schnell mal der Überblick verloren gehen, dennoch stellt „Hotel“ seine beiden Vorgänger „Coven“ (Staffel 3) und „Freak Show“ (Staffel 4) definitiv weit in den Schatten! Welcome to the Hotel „Cortez“!
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