Alarmstufe: Rot & Alarmstufe: Rot 2 in der Double Feature Review

Die Kritik:

Alarmstufe: Rot

Steven Seagal gehörte in den 90er Jahren zu einem der beliebtesten Actionstars in Hollywood. In Filmen wie „Nico„, „Einsame Entscheidung“ und „The Patriot“ konnte er zeigen, dass er in Actionern eine gute Figur macht. Seine wohl populärsten Filme aus der Zeit sind wahrscheinlich die „Alarmstufe: Rot“-Filme, bestehend aus Teil 1 und Teil 2. Studio Hamburg hat die beiden Filme nun in eine Blu-ray verpackt und als Double Feature auf den Markt gebracht. Beide Filme sind gut und liefern tolle Unterhaltung, aber man muss sagen, dass der erste Film ein Ticken besser ist als der zweite Teil.

Regisseur Andrew Davis hat in seiner Karriere schon so manch guten Film inszeniert. Der wohl beste Film seiner Karriere ist „Auf der Flucht“ mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones. Mit Steven Seagal konnte er schon am Film „Nico“ zusammenarbeiten, dieser Film repräsentiert dabei ihr zweites gemeinsames Werk. Durch die knackige Inszenierung macht der Film enorm viel Spaß, und dank dem hohen Tempo, der hier an den Tag gelegt wird, kommt so gut wie keine Langeweile auf. Das Drehbuch wurde von J.F. Lawton verfasst und man kann es kaum glauben, dass derselbe Autor auch für das Skript von „Pretty Woman“ verantwortlich ist, denn beide Filme könnten nicht unterschiedlicher nicht sein. Seine Arbeit hier gehört nicht zu seinen stärksten, da der Film so einiges von „Stirb langsam“ und anderen Filmen abgeschaut hat und nur wenige originelle Ideen zu bemerken sind. Zum Glück ist die Umsetzung des Skripts umso besser.

Das alte Kriegsschiff USS Missouri befindet sich auf seiner letzten Reise. Schiffskoch Casey Ryback ist aufgrund seines guten Essens bei der Crew beliebt, seine Vorgesetzten sind aber nicht so begeistert von ihm, da er schnell mal einen Konflikt anfängt. So kommt es, dass er nach einer Handgreiflichkeit mit Offizier Krill entlassen wird. Aus diesem Grund verpasst er auch die Ankunft des Terroristen William Stranix, der mit einer bewaffneten Miliz die halbe Crew ermordet und den Rest im Bauch des Schiffs einsperrt. Stranix plant, sich die Nuklearsprengköpfe an Bord des Schiffes unter den Nagel zu reißen. Doch er hat die Rechnung ohne Ryback gemacht, dessen militärische Vergangenheit nun ans Tageslicht kommt. Steven Seagal war schon immer ein limitierter Schauspieler, doch hier nutzt man seine Fähigkeiten gekonnt aus und kaschiert seine Schwächen. Seine Kampfsport-Kenntnisse kommen hier perfekt zur Geltung und er liefert eine überzeugende Performance ab. Erika Eleniak ist ein toll ansehnliches Eye Candy und besitzt ebenfalls einige tolle Momente, und Tommy Lee Jones zeigt, dass ihm das Wort Overacting nicht fremd ist. Dass sich Gary Busey damit auskennt, sollte jedem Filmfan klar sein.

„Alarmstufe: Rot“ hat sicherlich keine Innovationspreise verdient. Zu sehr ähnelt der Actioner Filmen wie „Stirb langsam“ und andere Konsorten, kann dabei aber mit den Filmen nicht mithalten. Zudem ist die Geschichte ziemlich simpel und besitzt einige Logiklöcher, darüber hinaus sind einige Dialoge unfreiwillig komisch. Doch über diese Schwächen kann man hinwegsehen, da die Action einfach klasse inszeniert ist. Die Kampfszenen sind wirklich brutal ausgefallen und die Choreografie weiß zu gefallen. Durch die temporeiche Inszenierung gibt es auch nur wenige langatmige Szenen und es gibt keine unnötigen Subplots, die von der Action ablenken. Des Weiteren sind die Schauspieler gut aufgelegt und verleihen dem Film einen gewissen verrückten Charme.

Alarmstufe: Rot 2

Casey Ryback hat dem Militärdienst den Rücken gekehrt und betreibt nun ein kleines Restaurant. Er plant mit seiner entfremdeten Nichte Saraeine Zugreise nach Los Angeles, wo sein verstorbener Bruder beerdigt ist. Doch die Anfahrt wird actionreicher als erhofft, als der Psychopath Travis Dane und seine Leute den Zug entführen, einen militärischen Satelliten für sich beanspruchen und die Regierung um eine Milliarde US-Dollar erleichtern wollen. Ryback muss nun wieder den Helden spielen und dabei nicht nur seine Nichte beschützen, sondern auch die anderen Menschen, die im Zug sind.

Als der Vorgänger sich zu einem großen Hit entwickelte war den Produzenten klar, dass sie einen zweiten Teil veröffentlichen müssen. Diesmal übernahm der Veteran Geoff Murphy den Posten des Regisseurs und es wurden andere Autoren verpflichtet, um das Skript zu verfassen. Doch die Macher blieben dem Motto treu: „If it ain’t broke, don’t fix it.“ Die Fortsetzung besitzt also eine ähnliche Prämisse wie der erste Teil: Das Schicksal der Menschen liegt in den Händen von Ryback, doch diesmal läuft die Handlung in einem Zug ab. Es gibt aber natürlich einige Änderungen, beispielsweise ist das Sequel deutlich humorvoller und hat einiges an Brutalität dazugewonnen. Aber auch hier kann die Inszenierung überzeugen und die Handlung wurde mit viel Tempo in Szene gesetzt, sodass dem Zuschauer keine Zeit zum Aufatmen bleibt. Es ist zudem schön, eine junge Katherine Heigl zu sehen, in einer ihrer ersten Filmrollen, und Everett McGill und Eric Bogosian dürfen sich als abgedrehte Bösewichte schön austoben.

Bild:

Das fehlerlose Bild ist schlichtweg phänomenal. Die Schärfe bewegt sich annähernd durchgängig auf einem Topniveau und bildet in Nahaufnahmen zahlreiche Kleinstdetails ab, zudem sind die Farben überzeugend und der Kontrast weiß zu gefallen.

Ton:

Der Ton wirkt natürlich abgemischt und in den lauten Momenten kann der Film ebenfalls überzeugen.

Extras:

Es gibt nur zwei Originaltrailer für die jeweiligen Filme, mehr leider nicht.

Fazit:

„Alarmstufe: Rot“ ist eines der besten Filme von Steven Seagal. Wer mit seinen aktuellen Filmen nichts anfangen kann, sollte sich wieder diesen Streifen anschauen. Auch der zweite Teil von „Alarmstufe: Rot 2“ kann überzeugen. Wer also Fan von Actionfilmen ist, sollte sich schleunigst dieses Double-Feature holen.