Blu-ray-Filmkritik zum südafrikanischen Film 8

Mary (Keita Luna) im Film 8Mary (Keita Luna) im Film 8
Mary (Keita Luna) im Film 8 © Koch Media GmbH

Die Kritik:

8 Bluray Cover
8: Blu-ray Cover © Koch Films


Wer über den Film 8 aus dem Jahre 2019 gestolpert ist, hat sich vermutlich sehr genau durch die Neuerscheinungen gewühlt bzw. bewusst abseits des Mainstreams gesucht oder ist doch eher zufällig drauf gestoßen. Fakt ist, dass der südafrikanische Streifen ohne prägnanten Titel (tatsächlich ist es dadurch gar nicht so einfach Infos zu ergoogeln), reißerisches Coverbild oder viele Kritiken auskommt. Glücklicherweise handelt es sich zudem um keinen billigen Horrortrash, den es ja leider zu Genüge gibt. Deshalb freuen uns über diese Blu-ray-Veröffentlichung und möchten sie im Folgenden besprechen.

Zum Inhalt: William (Garth Breytenbach) und Sarah (Inge Beckmann) haben ihre Nichte, die kleine Mary (Keita Luna) bei sich aufgenommen, nachdem ihre Eltern verstorben sind. Die weiße Patchwork-Familie zieht es auf Williams geerbte Farm mitten im Nirgendwo von Südafrika. Früher waren dort für die Familie schwarze Arbeiter tätig, die teilweise noch immer im nächstgelegen Dorf leben. Der alte Lazarus (Tshamano Sebe) ist einer davon und freundet sich vor alle mit Mary an. Sarah ist skeptisch, doch da die Farm auf Vordermann gebracht werden muss, hilft er fortan aus.

Sarah (Inge Beckmann) im Film 8
Sarah (Inge Beckmann) im Film 8 © Koch Media GmbH

Lazarus‘ mörderische Taten wurden in der ersten Szene des Films gleich gezeigt, ohne dass die genauen Absichten klar sind. Dabei ist er selbst eigentlich kein böser Mensch, doch eine falsche, aus der Trauer geborene Tat in seinem Leben veränderte alles. Dieser Zwiespalt in der tragischen Figur bleibt jedoch insgesamt ungenutzt. Die restlichen Figuren sind eher eindimensional aber dafür glaubwürdig und werden sehr solide gespielt.

Der als Horrorfilm deklarierte Streifen verzichtet auf effekthascherische Jumps-Scares und kann hin und wieder mit etwas Atmosphäre punkten. Statt CGI wird auf z.B. auf eine gute Maske gesetzt. Dennoch muss gesagt werden, dass das über weite Strecken kaum für Gruselmomente sorgt. Vielversprechender ist die zwar simple aber metaphernreiche Story. Allerdings ist auch hier enttäuschend, dass zu wenig aus der Symbolik zwischen afrikanischer Tradition, der titelgebenden Zahl 8 oder der Apartheid geschöpft wird.

Bild:

Qualitativ besticht das knackscharfe Bild sowohl bei hellen Naturaufnahmen als auch im dunklen Haus. Ansonsten gefällt im Low Budget Film der wertige Look, da er auf billige Computeranimationen verzichtet und dafür z.B. bei der Maske punkten kann.

Ton:

Der Soundtrack ist unauffällig aber gut. An der Synchronisation gibt es nicht auszusetzen.

Extras:

Neben dem Trailer gibt es hier immerhin noch eine kurze Bildergalerie, die neben Szenenbildern auch etwas vom Set zeigt.

  • 6/10
    Film - 6/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
6/10

Kurzfassung

Relativ glaubwürdiges Horrordrama, das allerdings nicht sein gesamtes Potenzial ausschöpft.

Fazit:

Der südafrikanische Film 8 ist kein Reißer und die Figuren sind recht schnell beschrieben. Handwerklich und schauspielerisch kann er überzeugen, auch wenn er sein gesamtes Potenzial nicht ausschöpft. Wer also abseits des Mainstreams guckt, sollte hier einen Blick riskieren.


von Nicolas Wenger

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