A Hard Day – Blu-ray Kritik: Klasse Actionthriller aus Korea

Szene aus A Hard Day
Szene aus A Hard Day © Busch Media Group

Die Kritik:

A Hard Day: Blu-ray Cover
A Hard Day: Blu-ray Cover © Busch Media Group

Der Release von A Hard Day liegt bereits ca. 7 Jahre zurück, doch nun erscheint er in Deutschland auf Blu-ray nochmals. Der südkoreanische Thriller hat alles, was das dortige Kino ausmacht. Starker Spannungsbogen, handwerkliche Action, souveräne Darsteller, eine wendungsreiche Geschichte und eine bodenständige Inszenierung. Der Film beginnt nahezu ohne eine große Expositionsphase und erzählt mit ordentlichem Tempo seine Handlung, ohne zu sprunghaft zu werden oder den Zuschauer zu überfordern. Denn auch wenn die Verstrickungen in A Hard Day teilweise nicht banal sind, so schafft es der Streifen den Zuschauer stets mitzunehmen und zu unterhalten. Er bietet viel Witz und vor allem auch intelligente Actionthriller-Sequenzen, die den Zuschauer bei Laune halten.

Der Film kommt praktisch ohne Leerlauf daher und zieht das Erzähltempo über die Laufzeit von 110 Minuten durch. Er bleibt spannend und vor allem unvorhersehbar bis zum Schluss. Jene Unvorhersehbarkeit behält Kkeut-kka-ji-gan-da – so der Originaltitel – über die gesamte Spiellänge bei, ohne je wirklich an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Daher ist A Hard Day ein mehr als sehenswerter Actionthriller, der für alle Fans des südkoreanischen Kinos ein Muss ist, aber auch für Filmfans jedes Genres ein Blick wert ist.

Der Film zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er ein Mix unterschiedlicher Genres ist. Auch wenn er in der obigen Einleitung als Thriller bzw. Actionthriller deklariert wurde, besitzt er neben den starken Actionsequenzen, grundsätzlich viele Krimi-Elemente, die Atmosphäre eines düsteren Thrillers und ist letztlich auch sehr humoristisch veranlagt, was auf eine schwarze Komödie hindeutet. Dieser Mix ist jedoch immer sehr gelungen, denn Witz und Action sind sehr gut in die Krimihandlung rund um den Polizisten Ko Gun-Soo eingebettet, ohne je deplatziert zu wirken. So macht es Spaß diese kurzweilige Handlung zu verfolgen, da sie nie langweilt und jederzeit eine Überraschung parat hat.

Szene aus A Hard Day
Szene aus A Hard Day © Busch Media Group

Inszenatorisch bietet der Film souveräne Kost. Explosionen, Kämpfe etc. wirken sehr authentisch und nicht überzogen und auch das Schauspiel überzeugt. Hier sei gesagt, dass der Film im Rahmen der Rezension in der Originalfassung geschaut wurde. Sun-Kyun Lee, der einem breiteren Publikum als reicher Familienvater in Parasite bekannt wurde, trumpft hier in der Hauptrolle groß auf. So spielt er hier äußerst facettenreich, den leicht korrupten, smarten, aber unbeholfenen Detective, der zielstrebig, nervös, aber mutig auftritt und es beinahe stets schafft den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Er ist nicht der große Sympathieträger, das muss er auch nicht sein. Er spielt keine makellose und glatte Figur, sondern eine Person mit Stärken und Schwächen, die Fehler macht und versucht diese zu beheben.

Was dem Film besonders gut gelingt ist, nicht stereotypisch zu sein und sich Klischees zu bedienen. Neben der Tatsache, dass es keine 0815-Handlung mit einem vorhersehbaren Handlungsverlauf ist, schafft es der Film altbekannte Spannungsmomente von Filmen neu zu interpretieren. Das zeichnet den Film vor allem im letzten Drittel aus, da er hier teilweise unkonventionell Sequenzen abschließt und den Zuschauer das eine oder andere Mal – im positiven Sinne – auf dem falschen Fuß erwischt. Für eine besonders hohe Wertung reicht es nicht ganz, da ihm letztlich das gewisse Etwas fehlt und es vor allem etwas an Emotionalität mangelt. So baut man keine wirkliche emotionale Bindung zu einem der Figuren auf, weswegen man sich bequem berieseln lässt, jedoch nicht wirklich mitgenommen wird, trotz teils heftiger Szenen. Insgesamt bleibt A Hard Day dennoch ein starker Film, der dem Zuschauer eine äußerst unterhaltsame Zeit beschert.

Szene aus A Hard Day
Szene aus A Hard Day © Busch Media Group

Bild:

Hier ist vor allem positiv hervorzuheben, dass die Blu-ray-Disc bei den zahlreichen Aufnahmen im Dunklen bzw. bei Nacht stets eine hohe Schärfe und klare Bilder bietet, sodass der Griff zur Blu-ray sich definitiv lohnt. Die Farben sind natürlich gehalten, was die bodenständige Inszenierung untermauert. So bleibt das Bild ohne störende Elemente stets kontrastreich und scharf.

Ton:

Zur Synchronisation kann hierbei keine Aussage getätigt werden, da der Film in der Originalfassung mit Untertiteln geschaut wurde. Von der Tonspur gibt es hierbei keine Unterschiede, da sowohl die koreanische als auch deutsche Fassung eine DTS-HD Master Audio 5.1 – Tonspur aufweist. Die Soundeffekte klingen knackig, die Tonmischung ist gut gelungen und auch die Dialoge (auch wenn keine Sprachkenntnisse des Rezensenten vorliegen) sind in der richtigen Lautstärke abgemischt. Insbesondere bei zwei Action-Sequenzen, die aus Spoilergründen nicht näher erläutert werden (Tipp: Bei beiden Szenen werden Autos zerstört) kommt der kräftige Sound besonders stark zur Geltung.

Extras:

Hier gibt es lediglich eine Trailershow.

Blu-ray Kritik
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 9.5/10
    Bild - 9.5/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
8/10

Kurzfassung

Der rasante südkoreanische Thriller liefert ab und bietet Unterhaltung auf sehr hohem Niveau.

Fazit:

A Hard Day muss man wirklich loben. Spannend, rasant, witzig, actionreich, unvorsehbar und stellenweise sehr originell – mit diesen Eigenschaften ausgestattet, macht der Streifen unglaublich viel Spaß und unterhält pausenlos. Stark technisch inszeniert, schön erzählt und gut gespielt ist A Hard Day ein weiterer Film auf der immer werdenden Liste von Perlen des südkoreanischen Kinos.


von Morteza Wakilian

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*