„8 Tage Rette sich – wer kann?“ ist eine letztjährige Original-Serie von Sky. Zuletzt konnte der Pay-TV-Sender mit ersten Staffeln von Der Pass oder Das Boot überzeugen. Auch beim hiesigen Endzeit-Drama handelt es sich wieder um eine deutsche Produktion. Durch die Veröffentlichung auf Blu-ray im Digipack wird die sehenswerte Serie nun jedem für das Heimkino zugänglich gemacht, wenn sie am 05.03.2020 erscheint. Wir bewerten die acht Folgen sowie Bild, Ton und Extras.
Alle Bemühungen, den nahenden Asteroideneinschlag zu verhindern, sind gescheitert. Europa soll mit voller Wucht getroffen werden und der Aufprall wird im weiten Umkreis keine Überlebenden zulassen. Eine große, organisierte Evakuierung findet nicht Zeit, stattdessen ist jeder auf sich gestellt. Während andere Länder ihre Grenzen schließen, können die Menschen nur noch auf die begehrten, zahlenmäßig viel zu wenigen Bunker hoffen.
Zu den Protagonisten zählt eine junge Familie um Uli (Mark Waschke) und Susanne (ChristianePaul), die sich vor allem um ihre Kinder sorgen. Ein Strohhalm ist Susannes Bruder Herrmann (Fabian Hinrichs) der mit seinen Kontakten zur Regierung sich selbst und seine Familie retten will. Vielleicht kann auch der selbstgebaute Bunker von Nachbar Klaus (Devid Striesow) und seiner Tochter Leonie (Lena Klenke) die Rettung sein. Oder kommt die Erlösung vom mysteriösen Robin (David Schütter), der den Weg zu Gott gefunden haben will und Hoffnung trotz des Unheils predigt?
Hier und darüber hinaus finden sich interessante Charaktere in der Ausgangssituation wieder. Mit der Zeit verändern sich diese angesichts der nahenden Katastrophe, Geheimnisse kommen zum Vorschein und der eigene Überlebenswille gewinnt häufig die Oberhand. Gelegentlich agieren einige Personen etwas unlogischer, zu gefasst oder zu überlegt. Oder aber einige Taten sind zu heftig und spiegeln sich nicht etwa in der Mimik wieder. Das stört aber kaum den Erzählfluss, der ein ordentliches Tempo vorlegt. Schnelle Szenenwechsel bestimmen den Anfang. Wird ein Handlungsstrang spannender, verweilt auch die Kamera länger beim Geschehen. Ein sehr gelungener Kniff von Haupt-Regisseur Stefan Ruzowitzky (2008 mit dem Oscar für „Die Fälscher“ ausgezeichnet).
Mit der Zeit gibt es einen kleinen Twist was den Anschlag betrifft. Diese neue Richtung, die erst einmal Hoffnung (so auch der Titel der Folge) vorgaukelt, nimmt etwas Fahrt raus. Das wirkt enttäuschend, eine Art Happy End scheint so erstmals am Ende der ersten Blu-ray-Disc möglich. Auf der zweiten Disc geht es dann mit „Krieg“ und „Verzweiflung“ weiter. Neben dem Endzeitthriller gewinnt hier außerdem das emotionale Drama die Oberhand und spätestens hier bekommt man einen echten Bezug zu den Figuren. Neben der eher stereotypischen Familie können vor allem die Nebencharaktere wie Devid Striesow (als cooler Fiesling) und auch David Schütter (als mysteriöser, naiver Wanderprediger) überzeugen.
Bild:
Man merkt der Serie die Mühe an abwechslungsreichen Settings und interessanten Szenenbildern an. Auch die Helligkeit und der Kontrast passen sich in vielen Momenten an. Die wenigen CGI-Effekte sind in Ordnung aber auch als solche zu erkennen. Die Qualität des HD-Bildes gefällt jederzeit im fernsehfreundlichen Format.
Ton:
Der Ton kommt überraschenderweise mit Dolby Digital 2.0 aus. Dennoch gibt es hier nichts auszusetzen. Der Soundtrack wirkt stellenweise ein wenig überdramatisiert. In der Titelmelodie passt das noch ganz schön, während den Folgen aber nicht immer.
Extras:
Die Doppel-Blu-ray erscheint als sehr hübsch bedruchtes Digipak im Schuber. Hier ist außerdem ein 12-seitiges Booklet enthalten. Dieses erreicht zwar nicht ganz die Qualität eines Mediabooks, ist aber dennoch erfreulich und informativ. Als digitales Bonusmaterial gibt es ein spoilerfreies 15-minütiges Making of, das gelungen ist.
8/10
Serie - 8/10
8/10
Bild - 8/10
7/10
Ton - 7/10
6/10
Extras - 6/10
8/10
Kurzfassung
Gut besetzter Endzeitthriller im Mini-Serienformat aus Deutschland.
Fazit:
Mit „8 Tage Rette sich – wer kann?“ zeigte Sky wieder ein gutes Händchen für eine spannende Serie. Spannende, teilweise aber auch überdrehte Charaktere hetzen zwischen Hoffen und Bangen durch Berlin – für eine deutsche Produktion ist das relativ kompromisslos. Die Free-TV-Premiere soll voraussichtlich im Mai starten.
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