47 Meters Down: Uncaged – Blu-ray Kritik zum Monster-Horrorfilm

Beim tauchen: Corinne Foxx, Sistine Rose Stallone, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged
Beim tauchen: Corinne Foxx, Sistine Rose Stallone, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged © Concorde Home Entertainment

Die Kritik:

47 Meters Down: Uncaged - Blu-ray Pack
47 Meters Down: Uncaged – Blu-ray Pack © Concorde Home Entertainment

„47 Meters Down: Uncaged“ ist der Name des neuen Monsterhorrorfilms von Johannes Roberts. Es geht um Mia, die mit ihrer Stiefschwester und deren Freundinnen einen Nachmittag auf einem Floß in einem See verbringt. Dort wurde vom Forschungsteam ihres Vaters Taucherausrüstung bereit gestellt, denn unter ihnen befindet sich ein überschwemmter Eingang zu einem ehemaligen Mayadorf. Als eine Art Mutprobe begeben sich die vier Teenager in den Anzügen nach unten in die Tunnel. Doch dort sind sie nicht allein…

Die anthologische Fortsetzung von „47 Meters Down“ hat nichts mehr mit dem Ursprungswerk zu tun. Zudem wäre es ein leichtes das 90-minütige Werk auseinanderzunehmen und auf den Friedhof der schlechten Monsterslasher zu verfrachten. Die Figuren können sich die ganze Zeit über Funk unterhalten, was dem Ganzen ein wenig den Reiz stiehlt. Wenn alles über Funk läuft, ist es jedoch fraglich unter Wasser nach jemanden zu rufen und zu hoffen, dass diese Person dann antwortet. Außerdem herrscht wirklich eine horrende Menge an Verkehr in diesen vermeintlich frisch offengelegten und luftleeren Höhlensystem. Es ist mir ebenfalls ein Rätsel wie ein ausgewachsener weißer Hai (mit Sehbehinderung) durch Tunnel kommt, die gerade einmal für die Teenager groß genug sind. Erschwerend kommt hinzu, dass einem die Figuren komplett egal sind und diese durch die Masken sowieso austauschbar werden. Es ist also egal, wenn Figuren sterben, weil man eh nicht weiß wer gerade das Leben verloren hat. Zudem werden Konflikte und Geschichten aufgebaut, welche dann irgendwie einfach im Sand verlaufen und vollkommen irrelevant werden. Jetzt muss man nur noch davon absehen, dass es so etwas wie eine Taucherkrankheit oder spitze Haizähne nicht gibt und der Film scheint trotzdem immer noch völlig unlogisch.

John Corbett, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged
John Corbett, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged © Concorde Home Entertainment

Schauspielerisch wurde nicht wirklich in die Kiste mit den talentierten Jugendlichen gegriffen. Die einzige etwas bekannte Schauspielerin ist Sistine Rose Stallone und diese ist auch nur wegen ihres Vaters bekannt. Es ist auffällig, dass hier eher nach dem „Sex sells“-Prinzip gecastet wurde, wodurch die Figuren aber noch austauschbarer wurden. Es gibt eine einzige Person, für die man nur alles Gute hofft, was einem aber recht schnell genommen wird, nachdem sie der Gruppe zugeführt wird.

Ein kleiner Trost am Horizont ist jedoch die Kamera und die Effekte. Für einen Film, der nicht wirklich nach einem hohen Budget aussieht, sind die visuellen Effekte wirklich gut. Allerdings ist dies meist auch nicht sonderlich schwer, da der Film hauptsächlich in einer dunklen Unterwasserhöhle spielt (und mit Dunkelheit kann viel kaschiert werden). Kameramann Mark Silk, der bis jetzt lediglich den ersten Teil in Szene setzte, leistet hier ganze Arbeit. Einen solchen Film recht gut dastehen zu lassen meistert er sehr gut. Lediglich die unzähligen, unnötigen Zeitlupen gegen Ende des Streifens gehen einen wirklich auf den Zeiger und tragen absolut nicht dazu bei den Film zu mögen – geschweige denn die Action ‚krasser‘ zu finden.

Corinne Foxx, Sistine Rose Stallone, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged
Corinne Foxx, Sistine Rose Stallone, Brianne Tju und Sophie Nélisse in 47 Meters Down: Uncaged © Concorde Home Entertainment

Der Urvater dieses Genres und damit auch dieses Filmes ist Steven Spielberg mit seinem Klassiker „Der weiße Hai“. Dieser entwickelte seinen Charme und seinen Grusel dadurch, dass er den Hai eben über weite Teile des Films nicht zeigte. So subtil ist dieser Film nicht. Quentin Tarantino sagte einmal (nicht ganz wörtlich zitiert), dass es viel spannender sei die Bombe unter dem Tisch, die die Protagonisten noch nicht entdeckt haben, zu zeigen, statt sie plötzlich aus dem Nichts hochgehen zu lassen. Dies würde Spannung erzeugen. Auch daran hält sich dieser Shocker nicht wirklich und lässt die Bombe lieber explodieren, ohne sie vorher zu zeigen.

Bild:

Die Blu-ray überzeugt mit 1080p-Auflösung und setzt damit die Kameraarbeit – das einzig Gute des Films – wunderbar in Szene. Die Farben sind sehr üppig, aber im Hauptteil des Streifens nicht wirklich von Bedeutung. Hohe Kontrasteinstellungen sind deshalb zu empfehlen.

Ton:

Die Blu-ray enthält das Tonformat DTS-HD 5.1 Master Audio auf Deutsch und auf Englisch. Hierbei ist die deutsche Sychronversion solide produziert und durchaus anhörbar. Dadurch, dass der Film nicht wirklich viel Tiefgang (Wortspiel unbeabsichtigt) hat, verpasst man sprachlich auch keine wichtigen Informationen.

Extras:

Hier liegt lediglich ein Audiokommentar des Reigsseurs vor, was einem nicht wirklich etwas bringt, da der Regisseur Johannes Roberts augenscheinlich nicht viel Ahnung von seiner Arbeit hat. Außerdem enthält die Disc ein Feature, welches uns hinter die Kulissen des zweiten Teils führt. Auch das ist nicht wirklich sehenswert.

Blu-ray Wertung
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 6/10
    Ton - 6/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
4.5/10

Kurzfassung

Spannungsloser, immer gleicher Haihorror.

Fazit:

Alles in allem ist „47 Meters Down: Uncaged“ ein weiteres Werk auf der unzähligen Liste von Horrorfilmen, die nicht durch Intelligenz glänzen und extrem unlogisch sind. Dadurch verkommt der Film eher zu einer Art Slapstickversion eines Horrorfilms und schafft es nicht mitzureisen. Die Charaktere bedeuten dem Zuschauer überhaupt nichts und so kann man nicht mitfiebern. Lediglich die Kameraarbeit ist gut gelungen und rettet den Film zumindest ein wenig. Der richtige Film für Teenager, die auf einer Geburtstagsparty ihren ersten Horrorfilm schauen und wollen und denen der Anspruch dementsprechend egal ist. Wer aber in seinem Leben mehr als einen Horrorfilm gesehen hat oder noch besser einen Monsterfilm, der sollte lieber die Finger von diesem Streifen lassen.


von Jan Welsch

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