15 Minutes of War – Kritik zum französischen Kriegsdrama

15 Minutes of War - Die Scharfschützen zielen
15 Minutes of War - Die Scharfschützen zielen © Busch Media Group GmbH 2019

Die Kritik:

15 Minutes of War Blu-ray Cover
15 Minutes of War: Blu-ray Cover © Busch Media Group GmbH 2019


15 Minutes of War ist ein französisches Kriegsdrama. Basierend auf wahren Begebenheiten zeigt es das afrikanische Land Dschibuti als die letzte französische Kolonie. Afrikanische Terroristen entführen 1976 einen vollbesetzen Schulbus, der von Spezialeinheiten wie etwa den Scharfschützen wieder befreit werden muss. Ein Kinostart in Deutschland blieb dem Film verwehrt, dafür erscheint er am 27.09.2019 auf Blu-ray, welche wir uns näher angesehen haben.

Nach den einleitenden Erklärungen erwartet man neben dem Actionstreifen eine Auseinandersetzung mit der damaligen Problematik des kolonialisierten Dschibuti. Dahingehend macht es sich der Film dann aber sehr einfach. Die Terroristen und deren Motive sind schlichtweg Mittel zum Zweck. Erklärt bekommt man von 15 Minutes of War wenig, stattdessen wundert man sich die meiste Zeit einfach nur, warum nicht endlich der Schießbefehl auf die skrupellosen Entführer erfolgt. Das diplomatische Vorgehen wird mehr als nur einmal als nervige Hinauszögerung präsentiert. Eine fragwürdige Entscheidung.

15 Minutes of War - Die Lehrerin wird bedroht
Die Lehrerin wird bedroht © Busch Media Group GmbH 2019

Der Fokus liegt im Film auf den Scharfschützen, die relativ klischeehaft daherkommen. Die Protagonisten, Dialoge und selbst der leise Heroismus gehen in Ordnung. Dennoch muss man festhalten, dass man Vieles schon einmal gesehen hat und Einiges auch schon besser. Die Schauspieler bekommen derweil wenig Raum, um ihre Figuren mit Leben zu füllen. Negativ fällt hier jedoch auch keiner auf.

Handwerklich ist 15 Minutes of War also durchaus gut gemacht und dürfte Genre-Freunde mindestens zum Schluss gut unterhalten. Hier wird der Adrenalin-Pegel um einige Gänge hoch geschalten und sehr ordentliche Action präsentiert. In der Hinsicht entsteht ein recht kompromissloses Ende, das man so nicht unbedingt erwartet hat und noch einen kleinen Pluspunkt im sonst eher unspektakulären Film einfährt.

Bild:

15 Minutes of War Szenenbild
15 Minutes of War – Szenenbild © Busch Media Group GmbH 2019

Das Bild fällt jederzeit scharf aus, viele Perspektiven aus der Nahen sollen den Zuschauer ins Geschehen einbringen. Das gelingt wirklich gut und in einigen Szenen meint man den Staub der Savanne auf der Zunge zu haben. Daneben wird das Bild ab und zu gesplittet, um parallele Handlungen zu zeigen. Ein recht nettes Gimmick, nicht mehr.

Ton:

Der Soundtrack gerät unauffällig, etwas zeitgemäße Musik läuft mal im Hintergrund. Ansonsten mischen sich mäßige Dialoge, Fotzeleien und etwas Humor die meiste Zeit ab, bevor eine bleihaltige, krachende Schießerei das Ende ausfüllt.

Extras:

Das Bonusmaterial fällt dürftig aus. Gerade hinsichtlich der wahren Ereignisse, die schon im Film vernachlässigt wurden, ist die Trailershow als einziges Extra traurig.

  • 6/10
    Film - 6/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
5.8/10

Kurzfassung

Durchschnittliche und lange Zeit überraschungsarme Genre-Kost, die wenig von den wahren Begebenheiten erklärt.

Fazit:

Der Titel ist hier absolut Programm: Nach langen zähen Minuten feuert das Ende schließlich aus allen Rohren. Der Blickwinkel hat etwas mit einem Ego-Shooter gleich und darf gefallen. Zuvor kann das Kriegsdrama aber weder mit den wahren Hintergründen punkten, noch mit Dialogen oder spannenden Figuren.


von Nicolas Wenger

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