Mit 12 Strong – Die wahre Geschichte der US-Horse Soldiers wird die geheime Reaktion der Amerikaner auf den 11. September geschildert, um im Gegenzug die Taliban anzugreifen. Zunächst als Roman, dann als Kinofilm und nun auf Blu-ray werden die Details gezeigt, die bis vor einigen Jahren noch nicht ans Tageslicht befördert wurden. Dabei dürfte das Kriegsepos als Erfolgsgeschichte des Landes bezeichnet werden. Andernfalls wäre die heroische Aktion wohl auch kaum aufgedeckt und in der Unterhaltungsbranche verarbeitet worden.
Die Story, die vor allem den Rache-Akt enthält, kommt wenig nuanciert daher. Hintergrundinfos (wie spontan, gefährlich oder unüberlegt die Aktion wirklich war) sind trotz der 135 Minuten Laufzeit weniger interessant. Denn nach dem furchtbaren Anschlag auf das World Trade Center kann im Film weniger vom Chaos und Trauer die Rede sein, als dem möglichst schnellen und effizienten Vergeltungsschlag der US-Spezialeinheit. Diesen soll eine 12 Mann starke Besatzung im Norden Afghanistans durchsetzen. Dort verbünden sie sich mit einer der vielen Allianzen des Landes, um die Taliban auszulöschen. Verpflegung, Ausrüstung und natürlich Waffen liefert die USA reichlich.
Die Hauptrollen werden von Chris Hemsworth, Michael Shannon und Michael Peña bekleidet. Alle drei Charakterschauspieler spielen ihre markanten Züge aus. Hemsworth („Thor“) spielt den zwar jungen, aber aufrichtigen und zielstrebigen Anführer. Und während Shannon („Take Shelter“) den erfahrenen, ernsten Soldaten mimt, ist Peña („End of Watch“) für die humorvolleren Momente zuständig. Regisseur ist der Däne Nicolai Fuglsig, der in Hollywood bisher noch kaum in Erscheinung getreten ist.
Die einseitige und einfache Geschichte mag in einigen Szenen klischeehaft wirken, aber die drei starken Schauspieler machen das in den meisten Fällen wieder wett. Die Spannung wird weniger in den Kämpfen gegen die Taliban erzeugt (hier gerät es etwas dämlich, wenn beinahe jeder amerikanische Schuss ein Treffer ist), als durch das gegenseitige Inspizieren der vermeintlichen Verbündeten. Der Zuschauer wird lange im Dunkeln gelassen und die Kamera zeigt das Misstrauen auf beiden Seiten.
Der Kriegsfilm agiert zumindest hier authentisch und vielschichtiger, als wenn pro Land nur die feindliche Gruppierung (wie die Taliban) gezeigt wird. Stattdessen werden hier viele verschiedene Seiten zumindest angesprochen. Zugunsten der Geradlinigkeit bleibt jedoch das Töten der Taliban oberste Priorität je länger der Kriegsfilm dauert. Langatmig wird das jedoch nie. Die Grausamkeit der Gegner wird abseits des Anschlags in einer Anfangsszene nochmal verdeutlicht, damit auch dem letzten Zuschauer klare Seiten aufgezeigt werden.
Bild:
Am Bild der Blu-ray gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Das Land wird von unten genauso wie von oben (bei einem kurzen, aber schönen Hubschrauberflug) in Szene gesetzt. Natürlich wird die Fremde, in der der Feind lebt, meist staubig und trist dargestellt. Man hat dennoch nicht das Gefühl, das hier übertrieben wurde. Die 1080p High Definition und die meist gut überblickende Kamera lassen auch das Kampfgeschehen genau erkennen.
Ton:
Hier gibt es natürlich weniger Dialoge als kräftiges Geballer. Die Qualität der Tonspur ist daher selbstverständlich auf letzteres ausgerichtet worden, was im DTS-HD Master Audio 7.1 sehr gut gelingt.
Extras:
Nebst Trailer und Programmvorschau enthält die Blu-ray zwei Featurettes. Zum einen kommen neben Cast & Crew auch die echten Soldaten des Einsatzes zur Sprache. Zum anderen zeigt „Die Entstehung von America’s Response Monument“ das Denkmal für die Soldaten am 9/11 Memorial Museum.
Blu-ray Wertung
6/10
Film - 6,5/10
8/10
Bild - 8/10
8/10
Ton - 8/10
5/10
Extras - 5/10
6/10
Kurzfassung
US-Mainstream-Kriegsfilm, der abseits der Eindimensionalität und des Patriotismus‘ gut gefällt.
Fazit:
„12 Strong – Die wahre Geschichte der US-Horse Soldiers“ ist für Genre-Fans definitiv ein Blick wert. Satte Action, dezente Spannung und gut zu unterscheidende Protagonisten machen den Streifen zwar noch zu keinem Highlight, aber zu einem guten Vertreter der neueren biografischen US-Kriegsfilme.
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