WHAT IF…? – Kritik zur Serie auf Disney+

What If...? - Szenenbild
What If...? - Szenenbild © Disney

Im Jahre 2008 wurde das Marvel Cinematic Universe an sich gestartet, auch wenn sie durchs Multiversum nun auch immer mehr in die Vergangenheit gehen und in gewisser Weise war dann der erste Film im Jahre 2002 mit dem ersten „Spider-Man“.


So oder so hatten die Filme immer eines gemeinsam, sie waren mit echten Menschen und hatten eine klare Geschichte für sich alleine gesehen und auch lange Zeit im großen Ganzen. Aber was wäre, wenn man sich davon entfernen und etwas anderes machen würde? Wie sähe Marvel animiert aus und was wäre, wenn manche Dinge doch anders passiert wären? Wenn man sich also fragen sollte, was ist der Sinn von Marvels What If? Ist es das Vorstellen und Träumen verschiedener Geschichten, die man so noch nicht gesehen hat und da diese Idee so viel Potenzial mit sich bringt, wurde eine zweite Staffel bereits angekündigt. Staffel 1 hat aber zunächst erstmal 9 Folgen und auch wenn Kevin Feige mal meinte, dass man die Serien nicht bräuchte um die Filme zu verstehen, hat man bei „Thor Love and Thunder“ und besonders auch bei „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ gesehen, dass das nicht stimmt.

What If...? - Plakat
What If…? – Plakat © Disney

Einige der „What If“ Figuren haben dort nämlich einen Auftritt und vor allem auch den Schurken versteht man nur durch das Wissen einer Serie. Trotzdem ist es nicht falsch zu sagen, dass „What if“ bisher nicht wirklich mit dem MCU verbunden ist. Es findet einfach nur irgendwo im Multiversum statt und enthält mehrere Folgen, wo es einzelne Figuren und Geschichten vorstellt. Letztendlich endet „What if“, aber mit einem Finale, das alle Geschichten zusammenbringt und den Fans einen starken Endkampf bietet. Wie alle anderen Marvelfilme und -Serien basiert auch diese Idee auf einer Comicreihe. Einige der bekannten Darsteller nehmen ihre ikonischen Rollen wieder auf. Leider aber nicht alle und das sorgt immer wieder für Momente, die Fans stören könnten. Die Animation der ersten Staffel wurde vom Unterstudio Blue Spirit gemacht und Stephan Franck übernahm den Job des Animationsleiters. Er ist ein französisch-amerikanischer Animator und arbeitete daneben auch für die Serie „Corneil & Bernie“ und für das Schlümpfe Abenteuer „The Smurfs: The Legend of Smurfy Hollow“ mit.

Beides sind keine berühmten Namen und so ist es umso schöner, dass er das Angebot von Marvel erhalten hat und sich endlich etwas breiter aufstellen durfte. Neben ihm führte Bryan Andrews Regie. Er hat schon Marvelerfahrung sammeln können, hat sich auch daneben mit einigen interessanten Namen etablieren können und arbeitete immer wieder als Storyboard-Künstler mit. Die Folgenlänge betrifft immer ca. 30 – 37 Minuten. Was aber die beste Folge der Serie ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist es aber die Vierte und dementsprechend die Dr. Strange Folge. Diese macht nicht nur für Fans des Heldens Spaß und beinhaltet zudem noch so manche tolle Idee. Zudem ist jetzt schon klar, dass es durch so manche Idee und noch ordentlich Potenzial eine Phase 6 und sehr vermutlich auch eine Phase 7 geben wird. Zunächst startet im Jahre 2023 nun aber erstmal Phase 5, mit einigen interessanten Namen und der besagten Fortsetzung. Im Mittelpunkt stehen hier eben diese Fragen, die die Serie in vollen Zügen ausdehnt.

What If...? - Szenenbild
What If…? – Szenenbild © Disney

Genau das ist auch die erste Stärke. Es ist schön, dass man MARVEL mal so komplett anders denkt und Kreativität freien Lauf lässt. Es gibt so manche Szene, die im Kopf bleiben wird und wo man sich darüber freut, dass man sie nun gesehen hat, da sie in einem normalen Film schwer umsetzbar gewesen wäre. Man bekommt was man erwartet und es bleibt ein großes Abenteuer, das es so noch nicht gegeben hat. Leider könnte man das so denken, aber ehrlicherweise ist es nicht ganz so. Die Idee wirkt zwar frisch und noch nicht so oft da gewesen, aber wenn man genau hinschaut, ist es nur die ganz normale MCU Handschrift. Man bringt neue Ideen mit, geht aber nicht so weit wie man gekonnt hätte und lässt Möglichkeiten offen. Die neuen Figuren sind schon recht interessant, aber andere Fragen wären viel besser gewesen und am Ende waren es auch zu viele Fragen. Spätestens bei den letzten 3-4 Folgen freut man sich einfach drauf, dass die Serie endlich endet. Das Finale wird dabei dann nochmal groß aufgezogen, aber hat keine Wirkung, weil man es zuvor nicht geschafft hat, zu den neuen Helden eine Bindung aufzubauen. Außerdem sieht die Animation wirklich nicht gut aus und da hätte man von Disney mehr erwarten dürfen. Ebenso ist es schade, dass nur ein Teil der Darsteller ihre Helden wieder aufnehmen, so ist das eine Mischung aus Bekanntem und Unbekanntem, die nicht funktionieren will und einen immer wieder raus reißt.

So ist dies etwas Neues und es ist schön, dass man MARVEL mal anders denkt, aber es wird viel Potenzial liegen gelassen. Man hätte sich an einigen Stellen wirklich mehr trauen dürfen und es wäre sehr schön, wenn Staffel 2 aus den Fehlern lernt. Ich persönlich habe zwar keine Lust auf eine Fortsetzung, aber sie kommt sowieso und wenn sie wirklich dazu lernt, gebe ich ihr eine faire Chance und werde am Ende sagen „Gut gemacht“. Von diesem Lob ist man hier aber noch entfernt und so kann man dieses Projekt komplett auslassen und es hat auch von allen MARVEL Serien bisher am wenigsten Rückgrat, da es so egal ist.

Serienwertung
4/10
von Peter Brauer

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