The Princess – Filmkritik zum Film auf Disney+

The Princess - Artwork
The Princess - Artwork © Disney

Die Erweiterung um die Kategorie STAR war auf Disney+ definitiv eine gute Entscheidung. Dadurch ermöglichen sie sich auch Filme ins Programm zu nehmen, die sie sonst niemals umsetzen würden.


Sie werden kreativer und mutiger, jedoch zeigen sie das Meiste ohne viel Marketing und lassen es dann doch einfach fallen. Es gibt die großen Projekte und besonders MARVEL und STAR WARS melken sie gekonnt und erfolgreich mit viel Werbung, doch der normale Abonnent wird einen Film wie „The Princess“ vermutlich nicht mitbekommen haben und das ist schade. Noch bedauerlicher ist es, dass man ihn überhaupt auf der Seite entwertet hat. Er hätte wunderbar als gute Laune Sommerblockbuster funktioniert und hätte sicherlich genau als das auch so Manches eingespielt. Er ist nämlich simpel, unterhaltsam und kreativ. Also alles, was man dafür braucht. Im Kern geht es um eine Prinzessin, die oben in einem Turm eingesperrt wurde. Unten im Hof stehen ihre Familie und der Antagonist. In dem Turm lauern viele Schurken, die es nicht gut mit ihr meinen und sie muss sich im Turm von oben nach unten durchkämpfen und ihre Familie retten.

The Princess - Angriff ist die beste Verteidigung
The Princess – Angriff ist die beste Verteidigung © Disney

Das Thema „Einer gegen alle“ ist kein Neues und hat es im Kino auch schon des Öfteren gegeben. Doch spätestens mit „John Wick“ hat es einen ordentlichen Hype bekommen und es folgten seitdem viele Werke dieser Art. Wenn es aber viel von einer Sache gibt, kommt man irgendwann an den Punkt, wo man etwas ändern muss, damit es frisch bleibt. Genau dieser Punkt ist auch bei dieser Art von Film schon eingetroffen und darum tun so Werke wie ein „The Princess“ sehr gut. Es ist eine großartige Idee, Märchen und diese Art zu verbinden und Joey King bewirbt sich damit für beide Arten von Film. Man kann sie sich sehr gut als ernstzunehmende Prinzessin vorstellen, aber auch in einem solchen Actionfilm ist sie perfekt besetzt, was auch zeitgleich „Bullet Train“ im Kino bewiesen hat. Sie ist den süßen Rom Coms entwachsen, kann das Projekt ideal tragen, bleibt ziemlich sympathisch und hat sichtbar Spaß gehabt. So sehr, dass man sich alleine wegen ihr eine Fortsetzung anschauen würde. Doch auch Dominic Cooper auf der anderen Seite ist ein ideal besetzter Schurke und holt aus der viel zu wenigen Screentime – Denn er wird wirklich nicht weit ausgebaut – genug raus. Durch ihn fühlt sich der Film etwas an wie ein Spiel und er ist der Endboss, dem es an vielen Charaktereigenschaften fehlt, der aber für das, was er sein soll, genau richtig ist.

Der Mittelweg aus gut und böse funktioniert also. Doch auch daneben ist das ein Werk, das seine Laufzeit gut nutzt, an keiner Stelle zu lang geraten ist und wo es tatsächlich nicht eine Länge gibt. Er fängt recht schnell mit seiner Idee an, setzt diese um und direkt danach hört er auf. Er hat demnach auch am Ende keinen Moment, wo er die Handlung noch unnötig in die Länge ziehen wollte. Er besitzt durchgängig eine gewisse Grundsympathie und man kann das ein oder Mal wirklich lächeln und lachen. Zugegebenermaßen bleibt nichts davon lange im Kopf, die Gegner im Turm waren teilweise ziemlich dumm und auch bei dieser Produktion hat man den faden Beigeschmack von „Content“. Disney hat sich den Film nicht auf die Seite geholt, weil sie davon überzeugt waren und King unbedingt einen solchen Film spendieren wollten, sondern damit keiner ihrer Abonnenten abspringt und sein Abo kündigt. Wäre es anders, hätten sie das Werk ins Kino gebracht!

The Princess - Joey King
The Princess – Joey King © Disney

So bleibt ein sehr kurzweiliger, amüsanter, toll besetzter und kreativer Film, der sich eine bekannte Idee nimmt und es mit neuen und frischen Ideen würzt. Joey King wird definitiv noch eine große Kariere machen und hoffentlich erscheint schon sehr bald eine Fortsetzung, denn das größte Problem der meisten anderen zweiten Teile wird er nicht haben. Bei ihm ist die meist fehlende Handlung nicht das Problem, denn schon der erste Teil hatte quasi keine. So bleibt hier ein toller Streifen, der in seinem Genre wirklich gelungen und viel besser ist, doch wenn man ihn gesamt betrachtet, fehlen es an einigen Punkten und er ist nur ein wenig besser als das Mittelfeld.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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