Red Notice – Filmkritik zur Netflix-Actionkomödie

Red Notice: Gal Gado
Red Notice: Gal Gadot © Netflix

Seit einigen Tagen gibt es mit „Red Notice“ die teuerste Netflix Produktion auf der Seite frei zur Verfügung und sofort wurde dies der erfolgreichste Neustart der gesamten Netflix Geschichte.


Etwas worauf man bestimmt Stolz sein kann, bei diesem Cast ist das aber keine große Überraschung und von vornherein zu erwarten. Dass das passieren würde, wusste bestimmt auch das Team von Netflix, sie hätten sonst nicht einfach 200 Millionen $ ausgegeben, wenn sie gewusst hätten, dass das nichts wird. Aber kann der Film denn abgesehen seines Erfolgs irgendwas oder ist das einfach nur ein teurer Fehltritt? Da man bei der Handlung des Films nicht so wirklich von einer Geschichte sprechen kann, gibt es keine Zusammenfassung. Nur Ryan Reynolds, Dwayne Johnson und Gal Gadot spielen die Figuren wie immer und können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander und müssen wohl oder übel bei einem bestimmten Fall zusammenarbeiten. Das ist schon alles, wem das zu wenig ist und wer sich mehr erhofft, wird hier definitiv enttäuscht. Der Film hat viele spürbare Schwächen. Alle Fans der Drei werden aber auf ihre Kosten kommen und ihren Spaß finden.

Red Notice: Dwayne Johnson und Ryan Reynolds
Red Notice: Dwayne Johnson und Ryan Reynolds © Netflix

Es ist genau das, was sie sehen wollen und sie werden sich bestimmt auch an den ganzen negativen Kritiken nicht stören. Das Beste an diesem Film ist nämlich das Erwartbare. Es ist kein Film, der irgendwas vorgibt zu sein oder irgendwas zwingend sein will. Er weiß ganz genau, was er ist und spielt das vollkommen aus. Er besitzt drei Protagonisten, die mit ihrer typischen Art und Weise des Spielens perfekt zusammenpassen und auch dafür sorgen, dass man als Konsument lachen kann. Es ist ein Film zum Kopf ausschalten, Spaß haben, genießen. Es ist das „Fast Food“ unter den Filmen, etwas, was manchmal wirklich gut geht und was für eine kurze Zeit für Zufriedenheit sorgt. Etwas was aber nicht lange anhält und was man nicht jeden Tag braucht. Wenn man dann aber mal Hunger darauf hat, ist es schön zu wissen, dass es etwas gibt und genau für diesen Moment ist der Film perfekt.

Abgesehen davon ist das aber ein Film, dessen Geschichte nicht wirklich vorhanden und zu platt ist. Sie besitzt keine wirkliche Überraschung und ist nur dafür da, dass es teilweise Sinn ergibt, wieso die Figuren von Punkt A, zu Punkt B, zu Punkt C laufen. Wieso das aber an so vielen Orten sein musste, versteht man nicht. Der Film spielt nämlich alle fünf Minuten an einem ganz anderen Ort auf der Welt, so als wäre man gezwungen gewesen es möglichst global zu halten, aber hätte sich nicht dafür interessiert, ob die Geschichte es wirklich gebraucht hätte. Man hat drei absolute Sympathieträger in die Hauptrolle gesetzt und gibt ihnen doch nichts zu tun. Es sind die Figuren, die sie in jedem Film verkörpern, stumpf runter gespielt, ohne wirklichen Mut zur Veränderung. Doch auch neben den Protagonisten konnte keiner im Cast wirklich überzeugen. Es war alles viel zu austauschbar, platt und mitunter sogar sehr anstrengend. Die Effekte sahen an vielen Stellen sehr mies aus und besonders die Szene in einer Stierarena war nicht das, was man sich für 200 Millionen $ wünschen würde. Da hätte man tatsächlich noch etwas Geld in die Hand nehmen müssen oder das Geld an anderen Stellen einsetzen sollen. Man sieht also, der Film ist nicht problemlos und all das kann man an ihm nur zu deutlich bemängeln. Kann man, muss man aber nicht.

Red Notice: Ritu Arya als Inspector Urvash
Red Notice: Ritu Arya als Inspector Urvashi © Netflix

So ist das nämlich ein Film für die Fans genau solcher „Fast Food“ Filme und Fans der drei Schauspieler. Sie bekommen, was sie sehen wollen und sie selbst können mal wieder das spielen, was sie einfach am besten können. Reynolds, der Geschwätzige mit der großen Klappe, Johnson den Coolen und Gadot die Heiße. Auch ich habe mich sehr über dieses fertige Produkt gefreut, hatte meinen Spaß, liebe alle drei Schauspieler und freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung, die zu 100% kommen wird. Kann es aber auch daneben kaum erwarten, Johnson und Reynolds nochmal als Team in einem Film zu sehen. Sie passen einfach so gut zusammen. Neutral gesehen ist das aber bestimmt kein guter Film.

Filmwertung
5/10
von Peter Brauer

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