Prey – Filmkritik zum Predator Vorläufer auf Disney+

Prey Artwork
Prey Artwork © Disney

Disney hat schon STAR WARS komplett gegen die Wand gefahren und die Fans verärgert. Nun haben sie aber daneben auch noch die Lizenzen an einer weiteren Reihe, die viele Fans hat und nun ja, machen exakt den gleichen Fehler.


Sie wissen nicht, was die Fans sehen wollen und melken die Ideen dann so lange aus, bis auch der Letzte keine Lust mehr darauf hat. Ihr neuestes Opfer heißt „Predator“ und mit „Prey“ gibt es nun den fünften Teil. Zugegebenermaßen war auch „Episode 7“ auch noch vollkommen in Ordnung und man konnte ihn sich gut anschauen, doch danach wurde es immer schlechter und es wäre schade, wenn es auch hier so passieren würde. Im Kern sehen wir Naru. Sie ist eine Native American und eigentlich recht zufrieden mit ihrem Leben. Sie stört nur eine Sache: Ihr Geschlecht. Sie weiß, dass sie mehr könnte, doch die Männer erlauben es ihr nicht. So muss sie heimlich jagen und ist darin auch nicht gut. Sie würde es aber gerne besser können und trainiert viel. Eines Tages trifft sie dabei auf ein besonderes Wesen und dieses hat keine guten Absichten.

Prey - Amber Midthunder
Prey – Amber Midthunder © Disney

Die erste Stärke ist die Protagonistin Amber Midthunder. Sie gibt sich sichtbar Mühe, dieses Werk gut umzusetzen. Hat eine positive Ausstrahlung und man kann sich sehr gut vorstellen, dass darin mehr stecken würde, bekäme sie nur die Chance dazu. Jedoch sind die Schwächen an höheren Stellen und so kann sie daran nichts ändern. So wäre es aber schön, würde sie bald eine weitere Chance in einem ähnlich großen Film bekommen, denn da ist sicher noch was. Zudem sieht dieses Werk fantastisch aus und hat richtig schöne Landschaftsaufnahmen, wo man Lust bekommt, sie in einem Open World Spiel auf der Konsole oder dem PC selbst zu belaufen. Man würde sich beim Schauen gerne sofort den Controller zur Hand nehmen und wenn das Disney weiß, könnten sie damit auch noch Geld einnehmen. Den Film muss man also in zwei Hälften sehen. Die Erste, wo es um sie geht und man die Natur sieht. Genau dort hat der Film zwar die meisten Längen und hätte auch etwas kürzer sein können, doch dort liegen auch fast alle seiner Stärken. Zudem gibt es aber auch noch die zweite Hälfte mit dem Predator, wo ihre Welt größer gemacht wird. Da ist es stark zu sehen, wie viel sie sich trauen, wie viele Menschen er abschlachten darf und wie lange die Kamera dabei draufhält. Doch er verhält sich an vielen Stellen ganz anders als früher und entscheidet sich dabei immer wieder komisch. Manch Einer könnte das auch als „Dumm“ bezeichnen. Er passt einfach nicht zum Rest und während sich der Film anfangs ernst nehmen wollte, dreht er ab dem Moment ab und wechselt die Tonalität. Leider nutzen sich dabei die Splattermomente schnell ab und viel mehr als das hat der Film ab dann nicht mehr zu bieten.

Prey - Die Comanchen auf der Jagd
Prey – Die Comanchen auf der Jagd © Disney

Die Animation der Tiere sieht mies aus, Naru entwickelt sich am Ende viel zu schnell und nicht weil es sich natürlich ergibt, sondern weil man mit dem Drehbuch fertig werden wollte. Auch mit den männlichen Figuren tut er sich keinen Gefallen. Diese glauben entweder nicht an sie, sind Mistkerle, Schweine oder eben der Predator. Es gibt keine normale männliche Figur und das ist immer wieder das Schwierige und ist auch bei vielen anderen dieser Filme so. Ich persönlich finde es super, wenn Frauen in den Mittelpunkt gestellt werden und man ihnen mehr gibt als nur der schöne Sidekick oder die Jungfrau in Nöten zu sein, aber dann muss man doch nicht immer das andere Geschlecht mies machen. Können nicht einfach beide normal bleiben, nur man wechselt den Fokus und macht den Mann zur Nebenfigur? Auch sollte man wissen, dass dies nicht unbedingt ein Horrorfilm ist und seine Erwartungen demnach anpassen. In den 100 Minuten gibt es nur einen Jumpscair. Dieser kam durch eine tote Schlange und war nur gruselig, weil ich persönlich Angst vor den Tieren habe. Hätte ich die nicht, würde der Horror komplett fehlen.

„Prey“ hat dieselbe große Schwäche wie andere solchen Filme. Er macht ein Geschlecht mies, nur weil das Andere im Mittelpunkt stehen soll. Er drückt den Predator viel zu krampfhaft rein und gibt ihm dann doch nur eine Aufgabe, die nicht mal Fans glücklich stellen wird. Ohne ihn wäre es besser gewesen, denn genau da hat der Film seine Stärken. Er hat eine überzeugende Protagonistin und wirklich schöne Landschaftsaufnahmen.

Filmwertung
4/10
von Peter Brauer

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