Olaf präsentiert – Kritik zur Miniserie auf Disney+

Olaf ist erfreut
Olaf ist erfreut © Disney

Am Freitag den 12.11.2021 fand zum ersten Mal der Disney+ Day statt und während dort viele neue Filme starteten und einige echte Kracher frei zur Verfügung gestellt oder endlich ins Programm genommen wurden, hatte Disney für diesen Tag auch einige Projekte entwickelt, die diesen Tag etwas feiern sollten und eins davon war die sehr gelungene Miniserie „Olaf präsentiert“.


In ca. 10 Minuten stellt der charmante Schneemann mit der unverwechselbaren und einzigartigen Stimme von Hape Kerkeling Filme der letzten Jahre dar und erzählt diese auf seine ganz besondere Olaf Art. Eine Art, die nur er kann und wo Kerkeling sichtlich Spaß hatte. Nachdem Olaf im zweiten „Die Eiskönigin“ Film bereits die Geschehnisse aus dem ersten Teil zusammengefasst und den neuen Figuren erklärt hat, was sie alles verpasst haben, dachte sich Disney das wäre eine tolle Idee es weiter auszubauen. Hier geben sie ihm daher nun die Filme „Arielle – Die Meerjungfrau“, „Vaiana“, „Der König der Löwen“, „Aladdin“, „Rapunzel – Neu Verföhnt“ an die Hand und lassen ihm diese innerhalb von jeweils knapp zwei Minuten alleine oder auch mit der Hilfe des treuen Rentiers Svens nacherzählen. Das funktioniert dabei so wunderbar, dass man nur hoffen kann, dass es nicht das letzte Mal war, wo man so etwas gesehen hat. Da aber alles wo Anna, Elsa, Christoph, Sven oder Olaf vorkommt wunderbar läuft und nicht nur bei den kleinsten Fans großartig ankommt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man diese Figuren hier zum letzten Mal gesehen hat und das ist auch gut so.

Olaf mit Schlitten
Olaf mit Schlitten © Disney

Bereits im ersten Abenteuer, im Jahre 2013, hat Hape Kerkeling diese Figur übernommen und sie überzeugend und liebenswürdig gesprochen. Durch ihn bekam ein Schneemann eine Seele und man könnte sich den Kleinen nicht ohne den Comedian vorstellen. Doch in den letzten acht Jahren sind sie immer weiter verschmolzen und man kann heute auch tatsächlich sagen, dass auch ein Kerkeling diesen Schneemann ein Stück weit gebraucht hat. Besonders seitdem seine andere Synchronrolle Panda Po aus „Kung Fu Panda“ in eine unbestimmte Pause geschickt wurde. Denn auch wenn Teil Drei das vermutliche Finale darstelle, werden die Figuren früher oder später zurückkehren. Bis das aber passiert, bleibt er durch diese Figur auch den Kleinsten ein Begriff und man könnte vermutlich sogar sagen, dass das „Die Eiskönigin“ Franchise erfolgreicher ist, als das von „Kung Fu Panda“ und damit hätte damals wohl keiner gerechnet. Teil Eins ist ein Film, wo man durch die Erzählung von Olaf im zweiten Teil einige Dinge nochmal anders wahrnehmen konnte und verstanden hat und das ist nun auch hier der Fall. Jeder von uns kennt diese fünf Filme und ist vielleicht sogar ein stückweit mit ihnen aufgewachsen und doch bringt er das Relevante nochmal ganz anders auf den Punkt. Es gibt sehr viel Fan Service, eine große Anzahl an Easter Eggs und eine nicht weniger große Anzahl an gelungenen Witzen. Wenn man mit dem Humor etwas anfangen kann, kommt man hier wirklich nicht mehr aus dem Lachen heraus und das ist schön. Bei der Episode von „Rapunzel Neu Verföhnt“ hatte man zudem sogar kurz das Gefühl eines Horst Schlämmers und diese fiktive Figur ist und bleibt einfach Kerkeling. Daran erkennt man auch nochmal sehr gut, dass er auch einige eigene Dinge mit einfließen lassen durfte.

Olaf mit Wunderlampe
Olaf mit Wunderlampe © Disney

Leider sind jedoch diese Episoden mit jeweils nicht mehr als zwei Minuten Laufzeit + einer Minute Abspann viel zu kurz und bieten dem Abonnenten damit nur einen kurzen Spaß, aber nicht viel mehr. Das ist besonders schade, da Olaf der Sidekick ist, den man auch wunderbar in einem eigenen Spin Off gut weitererzählen und der das auch nur zu gut tragen könnte. Das hat er vor dieser Miniserie auch schon in den Kurzfilmen „Es war einmal ein Schneemann“ und „Olaf taut auf“ bewiesen. Doch diese Kurzfilme boten ihm nie den Tiefgang, den er in den Hauptfilmen bewiesen hat und waren verständlicherweise sehr schnell vorbei. Darum ist der Wunsch vieler Fans, diesem Schneemann endlich nicht nur ein weiteres Miniprojekt, sondern wirklich mal einen Hauptfilm zu schenken. Er hätte das so verdient. Bei „Olaf präsentiert“ bleibt nämlich wegen der Lauflänge nichts sehr lange hängen und man hat es viel zu schnell wieder vergessen.

Dies ist ein Geschenk für alle Fans des Schneemanns und eine ideale Werbung für Disney Plus, die einfach nur großen Spaß macht. Hape Kerkeling ist noch immer die ideale Besetzung und man kann nur hoffen, dass er noch lange Olaf bleibt. Jedoch ist das hier viel eher eine Bewerbung für Mehr, als ein eigenständiges Projekt.

Wertung
6/10
von Peter Brauer

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*