Netflix: The Midnight Sky in der Review

The Midnight Sky - Artwork
The Midnight Sky - Artwork © Netflix

Schon immer war der Mensch fasziniert von dem technischen Fortschritt der Zukunft. Er träumte von Licht, von Autos, von Maschinen und auch immer wieder von den endlosen Weiten des Weltraums. Die Begeisterung war so groß, dass schon sehr bald das Genre „Science Fiction“ geboren wurde. Es half dem Menschen immer mehr zu träumen und schon bald entstand ein ganz neues Level der Faszination.


Diese Faszination ist auch bis heute nicht gebrochen. Wir haben zwar in den letzten Jahrzehnten viel über das Universum gelernt, da es aber endlos ist, kamen und kommen wir nie an den Punkt, wo das Träumen für uns aufhören wird. 2013 erschien dann der Film „Gravity“ (Ein mit 7 Oscars ausgezeichnetes Meistwerk) mit George Clooney in einer der zwei Hauptrollen. Anders als seiner Kollegin Sandra Bullock, ging aber keiner der 7 Oscars an ihn. Dies dürfte sich nun auch bei seinem neusten Werk nicht ändern, auch wenn „The Midnight Sky“ spürbares Oscarpotenzial hat. Vieles an „The Midnight Sky“ ist bekannt und Clooney selbst sprach davon, dass er sich bei dem Film (Bei dem er auch hinter der Kamera steht) an vielen Teilen von „Gravity“ orientiert hat. Man könnte ihn aber auch teilweise schon mit „Interstellar“ vergleichen.

Felicity Jones als Sully und David Oyelowo als Adewole
The Midnight Sky: Felicity Jones als Sully und David Oyelowo als Adewole © Philippe Antonello/NETFLIX

In dem Film geht es um den krebskranken Astronomen Augustine Lofthouse, der allein auf der Erde zurückgeblieben ist. Er weiß selbst, dass er nicht mehr lange zu leben hat und hat sich damit bereits abgefunden. Er erwartet von seinen letzten Tagen auf der Erde nicht mehr viel und ist bereit zu sterben. Eines Tages steht aber plötzlich ein junges Mädchen vor ihm (ohne irgendeine Bezugsperson) und er merkt schnell, dass er sich nun um sie kümmern muss. Schon bald beginnt zwischen ihnen eine Art Freundschaft, die beiden spürbar guttut. Als sie aber bemerken, dass ein Raumschiff auf dem Weg zur Erde ist, müssen sie alles versuchen, es davon abzuhalten. Ein Leben auf der Erde ist nämlich nicht mehr möglich und schon sehr bald beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um Leben und Tod.

Der erste Punkt, der bei diesem Film positiv auffällt und den man erwähnen sollte, ist der besagte Hauptdarsteller. George Clooney war nun ein paar Jahren nicht mehr auf der deutschen Kinoleinwand zu sehen, umso schöner ist nun aber sein Comeback. Man glaubt ihm den Mann, der am Ende seines Lebens steht und bereit ist dieses zu verlassen, zeitgleich schafft er es aber auch in den Momenten zu glänzen, in denen er sich um das kleine Mädchen kümmert. Er selbst hat einfach genau das, was seine Figur gebraucht hat und das konnte man an so mancher Szene spüren. Aber auch der restliche Cast wusste immer wieder zu überzeugen und machte schnell klar, dass es bei den Schauspielern nichts zu meckern gab. Das Gleiche galt auch für die unfassbar starken Landschaftsausnahmen, die dieses Genre ausmachen und die auch dieser Film besitzt. Netflix gibt für seine Originals immer wieder viel Geld aus und lässt den Filmschaffenden Freiraum ihre Illusionen umzusetzen, in der Hoffnung für so manchen Film einen Oscar zu gewinnen und in den letzten Jahren gab es bereits ein paar Oscargewinner, die auf ihr Konto gegangen sind. Dieser Film könnte dies nun wieder schaffen, und zwar vor allem im Szenenbild und der Ausstattung. Es ist eine sehr dichte Atmosphäre in diesem Film zu spüren und auch wenn er 122 Minuten geht und sich seine Zeit auch wirklich lässt, kam bei mir persönlich nicht ein Mal Langeweile auf. Stattdessen zog mich immer wieder viel in diesen Film.

George Clooney als Augustine und Caoilinn Springall als Iris
The Midnight Sky: George Clooney als Augustine und Caoilinn Springall als Iris © Philippe Antonello/NETFLIX

Die Frage ist nur, was das genau ausgelöst hat. „The Midnight Sky“ hat nämlich keine so wirklich packende Geschichte zu bieten und gibt auch nicht auf alles eine ausführliche Antwort, was den ein oder anderen stören könnte. Das Ende was hier geboten wird, fand ich wirklich gelungen und es ist mir auch noch eine Woche später im Kopf. Die Frage, die sich mir aber nach dem Film am meisten gestellt hat, war: „Wie ist die Erde so geworden, wie man sie hier sehen kann?“. Darauf und auf ein paar andere Fragen bietet er keine Antwort. Außerdem erfindet der Film das Genre nicht neu und wirklich alles was man hier sehen kann ist bekannt und war bereits da. Filme wie „Gravity“ oder auch „Interstellar“ schafft er nicht zu erreichen.

Es ist ein Film, mit dem sich Netflix einen letzten Blockbuster auf ihre Seite geholt haben, der in einem normalen Kinojahr bestimmt auch wunderbar auf der großen Leinwand gelaufen wäre. Er besitzt viel Bekanntes und nur wenig was einen hier zum ersten Mal geboten wird. Er lädt aber zum Träumen ein, besitzt einen tollen Hauptdarsteller, großartige Bilder und in dem Genre gibt es definitiv auch schlechtere Filme als ihn. Das bedeutet, ich kann die schlechten Kritiken an dem Film verstehen und er ist auch in meinen Augen nicht perfekt und erreicht nicht die besagten Filme, aber muss er das? Ich finde nicht und vielleicht ist ein nicht zu 100% perfekter Film genau das, was wir gerade gebrauchen können.

The Midnight Sky
8/10
von Peter Brauer

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