Loki – Die Marvel-Serie in der Kritik

Loki - Artwork
Loki - Artwork © Disney

Das Marvel Cinematic Universe wurde für einen bestimmten Film vorbereitet und es wurde auf ein gewisses Ereignis hingearbeitet. Danach hätte man großartig aufhören können, doch natürlich hat man das nicht.


Nachdem aber „Spiderman – Far from Home„, „Wanda Vision“ und „Falcon & Winter Soldier“ allesamt eher enttäuschend waren und nicht so genau gezeigt haben, wie es weitergehen könnte, kommt nun endlich Klarheit. Das Marvel Team hat definitiv aus den Schwächen der letzten Projekte gelernt und es hier besser gemacht. Es zeigt nun endlich, dass das Multiversum existiert und eröffnet so die Türen für was Neues. Etwas, was mit „Spiderman – No Way Home“ bereits weiter genutzt wurde. Zum ersten Mal steht man aber nun auch wirklich hinter dieser Entscheidung und schreckt nicht wieder einen Mittelfinger ins Gesicht aller Fans. Genau das hat man nämlich in „Wanda Vision“ mit Evan Peters als Pedro gemacht. Eine Entscheidung, die vielen Konsumenten sauer aufgestoßen ist und wo man bis heute nicht verstehen kann, wieso sie das gemacht haben. Im Kern geht es hier um den besagten vermeintlichen letzten Film des Franchise. In diesem Film müssen die Helden eine Zeitreise absolvieren. Bei dieser treffen sie auf eine alte Version von Loki, nachdem die Gegenwärtige nämlich leider gestorben ist. Diese Version, ist die zur Zeit des ersten „Avengers“, als LOKI noch der Gegenspieler war, existierte. Genau diese Version gelingt es nun, mit dem Tesserakt zu verschwinden. Dummerweise ist sein Verschwinden und die damit entstehende Vermischung der Zeitachse nicht im Sinne der TVA. Sie stellen ihn zur Rede und ehe er sich versieht, ist er mitten im Abenteuer. Gemeinsam mit Morbius und einer weiblichen Version von sich selbst, muss LOKI diese Aufgabe bewältigen und dabei hinterfragen, wer er eigentlich ist.

Loki - Tom Hiddleston
Loki – Tom Hiddleston © Disney

Noch bevor man vielleicht im dritten Spider man Film auf weitere Versionen des Heldens zurückgegriffen hat, hat man es hier zunächst ausprobiert. Man schafft es damit, die Kreativität ordentlich anzuheben und dabei gab es schon vorher so viele Ideen in diesem Franchise, die in anderen Genres niemals so umgesetzt hätte werden können. Man traut sich an vielen Stellen tatsächlich etwas und der Gott des Schabernacks ist dafür auch die perfekte Wahl. Schon zuvor hat man mit ihm einiges probieren dürfen und es ist schön, dass man es hier nun auf eine neue Ebene hebt. Die Idee mit den verschiedenen Versionen funktioniert und die Art und Weise, wie er hier mit der neuen Figur Slyvie umgeht, kann auch nur er.

Diese Serie hat nun auch endlich wieder eine klar erkennbare Handlung, mit echten Wirkungen fürs MCU und ist nicht nur eine Drehung um die eigene Achse. Ebenso wird um den Schurken die gesamte Zeit ein Geheimnis gebaut, dass man gespannt darauf sein konnte, wie das ausgehen würde und rückblickend ist man nicht enttäuscht. Er ist zwar nicht so ein toller Schurke, wie der Held dieser Serie, aber einer von dem man in Zukunft noch viel sehen möchte und werden wird. Man holt hier aber nicht nur Tom Hiddleston in seiner Paraderolle zurück, sondern auch einen Owen Wilson. Über diesen Schauspieler kamen in den letzten Jahren immer wieder sehr traurige Nachrichten heraus und er war jemand, der oft genug mit seinem eigenen Leben am Zweifeln war. Auch in den letzten Projekten wirkte er nicht mehr glücklich. Doch hier kann man ihm richtig ansehen, dass er zurück ist und diese Figur ihm sichtlich Spaß macht. Er geht in ihr vollkommen auf, rundet gut die beiden Lokis ab und man kann ihm nur Glück wünschen, dass es er dadurch vielleicht auch hinter der Kamera eine neue Motivation bekommt. Er ist sehr sympathisch und man hätte für diese Rolle keinen besseren verpflichten können. Aber es gibt auch hier wieder zwei klare Schwächen, für diese lassen sich Spoiler allerdings nicht vermeiden!

Loki - Sophia Di Martino
Loki – Sophia Di Martino © Disney

Zunächst hat MARVEL angedeutet, dass man sich den alten Loki nimmt und dass gerade er, noch vor seiner bekannten Wandlung zwischen 2012 und 2018 seine eigene Serie bekommt. In den ersten Folgen rudern sie damit aber sofort zurück und zeigen ihm seine Zukunft, so dass er auf den Stand von 2018 kommt und nicht mehr der ist, den die Fans sehen wollten. Ebenfalls ist Sylvie zwar eine Form von ihm und damit auch ein Loki, es ist aber trotzdem sehr schade, dass sie ihn nach den ersten drei Folgen etwas ablöst und eher zur Nebenfigur macht. Die Fans haben so lange auf ein solches Projekt gewartet, dann ist es tatsächlich gekommen und wurde durch diese beiden Punkte doch so ganz anders als es gefordert wurde. Das ist nicht der perfekte Fanservice und macht das Projekt schlechter, als es hätte sein müssen!

Trotzdem ist das eine sehr gute Serie, die vieles richtig macht und aus den Fehlern der letzten Beiden lernt. Sie traut sich etwas, schreckt nicht davor zurück das Multiversum aufzubrechen und steht auch dazu, was diese Entscheidung für das Franchise bedeutet.

Wertung
7/10
von Peter Brauer

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