Kingsman: The Golden Circle – Filmkritik

Kingsman: The Golden Circle: Taron Egerton (Eggsy), Colin Firth (Harry Hart), Pedro Pascal (Agent Whiskey)
Kingsman: The Golden Circle: Taron Egerton (Eggsy), Colin Firth (Harry Hart), Pedro Pascal (Agent Whiskey) © 20th Century Fox

In einer Zeit, wo Comicverfilmungen im Mainstreamkino eigentlich nur von Marvel oder DC kommen und meist jede Art von Superhelden beinhalten, kam ein Mann auf eine Idee das zu verändern und setzte nach seinen beiden „Kick Ass“ Filmen im Jahre 2015 auf ein Geheimdienst, der direkt viele Fans sammeln konnte und wo mittlerweile sogar schon ein drittes Abenteuer in greifbarer Nähe ist.


Bevor dieser dritte Teil aber herauskommen kann, musste natürlich erst mal ein zweiter Teil erschienen und das war 2017 soweit. Zu dem Zeitpunkt war das Team bereits spürbar eingespielt und bis auf Samuel L. Jackson kamen auch alle zurück, wobei es bei Colin Firth sehr unsicher war, nach seinen Auftritten im ersten Teil. Es hat viele Leute verwundert, als sie seinen Namen im Trailer gelesen haben und doch kann man ganz ehrlich sagen, ist es schön, dass er wieder zurückkehren durfte. Er gehört einfach in dieses Franchise und ohne ihn hätte wirklich etwas sehr Wichtiges gefehlt, wobei es gut war, dass er im Finale des ersten Teils nicht dabei war. So kam Taron Edgertons Performance noch besser zur Geltung und auch das hat er damals mit Leichtigkeit gemeistert. Das Team der „Kingsman“ bekommen in diesem Film aber auch noch amerikanische Unterstützung und so kamen zu diesem ohnehin schon starken Cast noch Pedro Pascal, Julianne Moore, Halle Berry, Channing Tatum, Jeff Bridges und Elton John hinzu und noch besser kann ein Cast nicht sein.

Das Beste an diesem Film ist, dass er an vielen Stellen die Besonderheiten eines ersten Teils fortführt. Er ist noch immer so brutal, verrückt und rosa rot. Auch hier passiert sehr viel heftiges Zeug und doch fühlt es sich nicht so an, wie in anderen Filmen. Die Szenen sind zwar in ihrer Art und Weise bekannt, doch fühlen sich tatsächlich noch immer sehr eigenständig an und man weiß auch hier wirklich nie so genau, was eigentlich als Nächstes passiert. Das Ende ist einem zwar von Anfang an klar, aber es passiert bis dahin so viel, weshalb man immer wieder daran zweifeln kann, ob man wirklich recht mit seinen Vermutungen hat. Auch hier ist seine FSK 16 Einstufung mehr als gerechtfertigt und er geht an einer Stelle wirklich sehr viel weiter als sein Vorgänger und traut sich eine Sache, die man wirklich nicht mögen muss. Ich für meinen Teil fand sie zu früh gewählt und zu heftig, wenn man weiß, dass das Franchise fortgeführt wird. Wie ich das meine, müsst ihr euch in diesem Film ansehen.

Kingsman: The Golden Circle: Die Statesman Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Ginger (Halle Berry)
Kingsman: The Golden Circle: Die Statesman Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Ginger (Halle Berry) © 2017 Twentieth Century Fox

Doch auch anderen Fans wird das sicherlich nicht gefallen und davon hatte dieser Film sehr viel mehr Szenen, die schwieriger für die Fans waren als noch Teil 1. Er weiß genau, was im ersten Teil gut gelaufen ist und möchte all das in diesem Film nochmal überspitzen. Mehr Schauplätze, mehr Action, mehr Schauspieler, mehr Humor, mehr, mehr, mehr und verzettelt sich dabei viel zu sehr. Er geht mit 141 Minuten nur 11 Minuten länger als sein Vorgänger und fühlt sich stattdessen so an, als wäre er über drei Stunden und das nicht im positiven Sinne. Er streckt sich so unfassbar in die Länge und während es im Kino noch irgendwie ging, schafft man es wirklich nicht diesen Film Zuhause in seiner gesamten Länge zu konsumieren. Langeweile tut einem beim Schauen nie gut und diese ist zu viel vorhanden. Außerdem wirbt man mit dem sehr beliebten Channing Tatum und gibt ihm in diesem Film wirklich nichts zu tun. Es ist zwar nicht der Film, in dem er im Mittelpunkt steht. Aber auch für eine Nebenfigur war das wirklich viel zu wenig. Man hätte ihn nicht gebraucht und das fällt in vielen Stellen deutlich auf.

Teil 1 war ein echter Überraschungshit, total erfolgreich und sehr beliebt. Klar, dass das Studio da mit einer Fortsetzung nicht lange warten wollte. Es gibt schließlich auch genug Comics dieser Reihe, die man noch verfilmen kann und doch merkt man hier an allen Stellen, man hätte wirklich warten sollen. So bleibt nämlich eine Fortsetzung, die viel zu schnell herauskommen sollte, ohne dass sich das Team damit zu lange aufhalten wollte. Sie haben sich nicht damit befasst, was sie wirklich erzählen wollen, sondern nur wie sie schnell noch was rausdrücken können. Zum Glück liegen aber zwischen Teil 2 & 3 jetzt schon mindestens vier Jahre (2017-2021) und bisher haben sie noch nicht einmal begonnen zu drehen, was zwar auch an Corona liegen dürfte, aber auch ein gutes Zeichen dafür ist, dass man sich diesmal wieder etwas mehr Zeit lässt. Der nächste Film ist eine Vorgeschichte und spielt zwar auch im selben Universum, ist aber nicht der Film den ich meine. Der dritte Teil ist dann wieder mit Egerton & Firth in den Hauptrollen und man kann wirklich nur gespannt drauf sein, wie es für die Beiden weiter geht.

Filmwertung
7/10
von Peter Brauer

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