2008 erschien der erste Band der Comic-Buch-Reihe GREGS TAGEBUCH des amerikanischen Gamedesigner und Autoren Jeff Kinney in Deutschland. Heute startet die mittlerweile vierte Verfilmung GREGS TAGEBUCH – BÖSE FALLE im Kino. Anlässlich des Filmstarts haben wir Jeff Kinney im Schokoladenmuseum in Köln getroffen und mit ihm über den Erfolg der Buchreihe gesprochen.
Hätten Sie je erwartet, dass “Gregs Tagebuch” so populär wird?
Jeff Kinney: Ich bin nie davon ausgegangen, dass die Bücher überhaupt verlegt werden. Bereits dies war eine große Überraschung für mich.
Sie haben acht Jahre an dem ersten Buch gearbeitet.
Jeff Kinney: Oh ja, das habe ich. Über acht Jahre habe ich daran gearbeitet und während der gesamten Zeit gedacht, dass ich ein Buch für Erwachsene schreibe. Ich hätte nicht gedacht, dass der Humor kindlich sein würde. Es war also eine große Überraschung für mich, als mein Verleger mir mitteilte, dass wir eine Jugendbuchreihe herausgeben werden. Damit hätte ich nie gerechnet.
Mein mittlerweile 18-jähriger Großcousin ist ein großer Fan von Ihnen. Durch ihn habe ich Ihre Bücher kennengelernt und auch mit ihm gemeinsam die ersten drei Filme gesehen.
Jeff Kinney: Das finde ich verdammt cool.
Basieren alle von Gregs Erlebnisse auf Ihren eigenen Erfahrungen?
Jeff Kinney: Nicht alle Dinge sind mir selbst passiert, aber die meisten Szenen erinnern mich an Situationen aus meinem eigenen Leben.
Greg ist nicht wirklich ein Vorbild. Könnte es aber sein, dass einige Kids ihn nachahmen wollen?
Jeff Kinney: Ich denke nicht. Aber es ist wahr, dass eine Menge Kinder für Ärger sorgen. Ich denke die Kinder mögen Greg, weil er Dinge tun kann, die sie selbst nicht tun dürfen. Einige der Dinge, die Greg denkt, werden die Leser vermutlich auch denken. Ich hoffe aber nicht, dass die Kinder in Gregs Fußstapfen treten.
Wird Greg eines Tages erwachsen werden?
Jeff Kinney: Nein, er wird das gleiche Alter behalten. Ich denke gerade dadurch, dass Gregs Alter nicht genau definiert ist, ergibt sich der Humor der Bücher.
Was halten Sie von den Darstellern des neuen Films?
Jeff Kinney: Ich habe den Original-Cast geliebt, aber wir mussten ihn wechseln, weil die Kinder zu alt geworden waren. Der neue Cast ist etwas anders, aber ebenfalls großartig.
Haben Sie jedes einzelne Bild in ihren Büchern selbst gezeichnet?
Jeff Kinney: Ja, das habe ich.
Greg bekommt laufend Ärger. Für ihn muss es eine grausame Kindheit sein.
Jeff Kinney: Greg ist wirklich sehr gut darin, sich Ärger einzuhandeln (lacht). Ich habe als Kind immer versucht, Ärger zu vermeiden. Meine Söhne sind sehr gut darin, herumzuschleichen, aber sie lügen mich nicht an. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nach mir kommen (lacht).
Haben Ihre Kinder all ihre Bücher gelesen?
Jeff Kinney: Ja, das haben sie. Sie sind jetzt 11 und 14 und mögen Greg sehr.
Was macht Ihnen mehr Freude: schreiben oder zeichnen?
Jeff Kinney: Beide ist sehr schwer. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das Zeichnen mehr genießen. Ich hatte für meine Zeichnungen für das letzte Buch insgesamt sechs Wochen Zeit. Das bedeutet, ich habe 14 bis 16 Stunden am Tag gezeichnet.
Ihre Zeichnungen sind so einfach und dennoch gelingt es Ihnen, so viele Emotionen auszudrücken.
Jeff Kinney: Vielen Dank! Es ist eine große Herausforderung Emotionen mit wenigen Strichen aufs Papier zu bringen. Ich versuche aber immer, meine Zeichnungen so einfach wie möglich zu halten.
Haben Sie einen Lieblingscharakter?
Jeff Kinney: Mein Lieblingscharakter ist Rowley, Gregs bester Freund, der im neuen Film allerdings keine Rolle spielt. Er ist mir sehr ähnlich.
Was ist für Sie das Schwierigste daran Autor zu sein?
Jeff Kinney: Die Geschichte möglichst frisch zu halten und die Kindheit dafür immer aus einem gegenwärtigen Blickwinkel zu betrachtet.
Wie viele Bücher sind noch geplant?
Jeff Kinney: Ich möchte insgesamt 20 Bände schreiben. Wenn diese eines Tages als Sammeledition herausgegeben werden, wäre dies traumhaft.
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