Home of Horror: Die Fürsten der Dunkelheit in der Kritik

Die Fürsten der Dunkelheit - Teaserbild
Die Fürsten der Dunkelheit - Teaserbild © Studiocanal

Wenn man über die Regisseure spricht, die das Horror-Genre am meisten beeinflusst haben, dann muss man schnell auf vor allem einen Namen kommen: John Carpenter. Kaum ein anderer Regisseur hat Horrorfilme über Jahrzehnte so geprägt, wie der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor.


Mit „Halloween“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“ hat er zwei der besten Horror-Filme aller Zeiten geschaffen, welche eine komplette Filmkultur über Jahre geprägt haben. Auf dem Streamingservice „Home of Horror“ kann man nun einen eher unbekannteren Film Carpenters sehen, nämlich den 1987 erschienenen „Die Fürsten der Dunkelheit“. Der zweite Teil von Carpenters apokalyptischer Trilogie schafft es aber leider nicht aus dem Schatten der vorherigen Werke des Meisterregisseurs zu treten.

Donald Pleasance in Die Fürsten der Dunkelheit
Donald Pleasance in Die Fürsten der Dunkelheit © Studiocanal

Die Handlung beschäftigt sich mit einem Priester, der von Donald Pleasence verkörpert wird. In einer Kirche findet er ein mysteriöses Glasgefäß, welches angeblich den flüssigen Satan in sich trägt. Um dies zu untersuchen, organisiert er ein Team aus Studenten. Doch währenddessen passieren schon merkwürdige Dinge außerhalb der Kirche.

„Die Fürsten der Dunkelheit“ schafft es zu Beginn eine interessante Grundthematik zu erschaffen. Vor allem die Musik kann überzeugen, welche etwas an „Halloween“ erinnert. Die Filmmusik ist an sich relativ simpel gestaltet, jedoch kann sie gerade zu Beginn eine angespannte Atmosphäre erzeugen. Die Atmosphäre nimmt jedoch mit steigender Laufzeit bis zur Hälfte des Filmes immer mehr ab. Das größte Problem von „Die Fürsten der Dunkelheit“ ist, dass Carpenters Film an sich schon sehr ruhig und langatmig ist. Würde es aber Charaktere geben, die besonders sind, dann würde es gar nicht so sehr ins Gewicht fallen. Dies ist aber leider nicht der Fall, da die meisten Figuren eindimensional und vollkommen irrelevant sind. Keine Figur wird auch nur ansatzweise charakterisiert, wodurch alle leblose Hüllen bleiben. Da kann auch das an sich gute Schauspiel von Donald Pleasence („Halloween“, „Gesprengte Ketten“), Victor Wong („Big Trouble in Little China“) und Lisa Blount nichts ändern. Man merkt ihnen an, dass sie ihren Figuren etwas Tiefe geben wollen, jedoch lässt das Drehbuch keine großartige Entwicklung zu.

Szene aus Die Fürsten der Dunkelheit
Szene aus Die Fürsten der Dunkelheit © Studiocanal

Nach der Hälfte der Laufzeit zieht das Tempo des Filmes endlich an und der Horror bekommt ein wirkliches Gesicht, auch wenn dieses mehr skurril und grotesk ist. Diese Szenen können aber durchaus fesseln, da insbesondere jeder Auftritt der Insekten auf eine eklige Weise unterhalten kann, ebenso wie der Body-Horror. Carpenter beherrscht sein Handwerk, das merkt man. Dennoch erschafft er in diesem Film nicht wirklich etwas neues, sondern er wärmt eher etwas altes wieder auf. Daran können auch die detailverliebten Sets in der Kirche oder auch die gute Kameraarbeit nichts ändern.

Fazit:

Carpenters „Die Fürsten der Dunkelheit“ macht vor allem gegen Ende Spaß, jedoch ist er im Endeffekt nichts besonderes und schafft es nur ganz wenige einzigartige Szenen zu erschaffen, die einem im Kopf bleiben. Dennoch sollten alle Fans von 80er-Horrorfilmen und Carpenter auf ihren Genuss kommen, selbst wenn „Die Fürsten der Dunkelheit“ nicht aus der Masse der genialen Werke des Meisterregisseurs hervorstechen kann.

Filmwertung
6/10

Kurzfassung

Fans von 80er-Horrorfilmen und Carpenter sollten auf ihren Genuss kommen.

von Lukas Weinandy

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