Fokus: Familienfilme – Spirit – Der wilde Mustang

Spirit - Der wilde Mustang - Szenenbild
Spirit - Der wilde Mustang - Szenenbild © Universal Pictures Germany

Disney gelang mit ihren Zeichentrickfilmen einige große Erfolge und wenn man von diesem Wort hört, denkt man auch sofort an dieses Unternehmen. Das hat auch DreamWorks mitbekommen und wollte ihnen gerne nachmachen, leider gelang das aber nur so semi.


Aus diesem Grund entschieden sie sich dazu, mit dem ersten „Shrek“ einen computeranimierten Film umzusetzen und prompt lief dieser fantastisch, wird noch heute von vielen Menschen geliebt und zog ganze fünf Fortsetzungen mit sich. Sie gaben aber den Zeichentrickfilm nicht sofort auf und setzten insgesamt fünf Werke dieser Art um. Nach dem Erfolg des Ogers erschienen noch zwei. Der Erste war davon der Bessere. Zugegebenermaßen ist er auch nicht viel besser gelaufen als der Rest und die breite Masse hat ihn schon lange vergessen, aber wenn man sich umschaut, findet man doch den ein oder anderen Fan. Es ist der Film „Spirit – Der wilde Mustang„, nicht zu verwechseln mit der Animationsserie und dem dazugehörigen Film „Wild und Frei„. Diese ist ausschließlich für Kinder, während der Originalfilm aus dem Jahre 2002 auch Erwachsene glücklich stellen konnte. Bryan Adams wurde hier für den Soundtrack besetzt und das machte er großartig. Er sang alle Songs ein und veröffentlichte den Soundtrack auch als Werk von sich. Man kann es gut damit vergleichen, was ein Elton John bei „Der König der Löwen“ oder ein Phil Collins bei „Tarzan“ oder auch „Bärenbrüder“ gemacht hat.

Spirit - Der wilde Mustang - Blu-ray
Spirit – Der wilde Mustang – Blu-ray © Universal Pictures Germany

Der Film lebt durch seine Musik und wird damit erst komplett. Doch er bekam auch Unterstützung von Hans Zimmer. Zimmer ist für viele Soundtracks von Disney zuständig gewesen und arbeitete auch mit John bei den Löwen. Man merkt also, dass es dem Studio hier wichtig gewesen ist, etwas Großartiges auf die Beine zu stellen. Das Projekt wurde bei den Oscars 2003 als bester Animationsfilm nominiert, gewann diesen aber nicht. Er geht mit 82 Minuten 8 Minuten kürzer als „Shrek“ und hat noch eine VHS-Kassettenauswertung bekommen. Das Besondere an diesem Projekt ist auch, dass die Tiere hier nicht sprechen, sondern sie nur durch Mimik und Geräusche kommunizieren bzw. ein Sprecher Spirits Gedanken eingesprochen hat und man diese hört. Aber nicht so wie es als Beispiel ein Esel zuvor gemacht hat oder wie man es von Disney kennt. Im OV kommt diese von Matt Damon. Im Deutschen kann man sich am ehesten über die sprachliche Unterstützung von Gerrit Schmidt-Foß als Little Creek freuen. Ihn kennt man als Stimme von Leonardo DiCaprio, Jeremy Renner oder auch Jim Parsons. Er hat also genauso wie Damon genug Fans, auch wenn er nicht selbst vor der Kamera steht.

Die erste Stärke ist die Tatsache, dass man es schafft, in 82 Minuten so viele starke Szenen zu bieten. Filme werden immer länger und versagen trotzdem oft genug, Emotionen zu zeigen. Hier nutzt man aber jede Minute, es gibt keine, die zu viel ist, man kann diesen Mustang so oft nachvollziehen, mit ihm mitfühlen, hat an 2-3 Stellen eine Träne im Auge und an anderen Gänsehaut. Es ist ein absolutes Erlebnis und auch wenn es schon viele Western Geschichte und Filme gab, aus dieser Sicht wird selten eine erzählt. Es ist für viele Menschen eine Kindheitserinnerung und man kann sich alleine durch die Klänge des Titelsongs an sie erinnern, so sehr bleiben die Songs im Kopf. Hans Zimmer ist hier wieder einmal in Bestform und Bryan Adams ist auch neben dem Soundtrack ein absolutes Genie im Musikbusiness. Man spürt hier aber, dass er sichtbar Lust hatte, diese Lieder zu übernehmen. Die Songs sind im Original wirklich gelungen, aber deutsche Fans müssen auch nicht traurig sein, dass sie eingedeutscht wurden. Denn hier werden sie von Hartmut Engler übernommen und der Frontsänger von PUR macht auch einen fantastischen Job. Genauso wie bei Adams hätte man sich gewünscht, dass er noch mehr solche Aufgaben angenommen hätte, aber wer weiß vielleicht wird es dazu noch kommen. Die einzige Schwäche ist nur, dass es so ungewohnt ist, dass ein Sprecher erzählt und besonders im Deutschen er nicht immer funktioniert und es ihm teilweise an Emotionen fehlt. Er klingt beinahe an jeder Stelle identisch, egal was mit der Figur gerade passiert. Das ist aber die einzige Schwäche und das wird nicht jeder als wirkliches Problem ansehen.

Abgesehen davon ist dieses Werk sehr zu empfehlen und wird nicht nur Pferdefans glücklich stellen. Auch alle anderen kommen hier auf ihre Kosten, denn klar geht es um Pferde, aber er ist so viel mehr als ein typischer Pferdefilm für Mädchen. Ich schaue ihn immer wieder gerne an, er versprüht noch immer den gleichen Charme wie damals, als ich ein Kind war, und auch wenn ich weiß, was passieren und wie er enden wird, fühle ich noch immer alle Emotionen, die er erreichen will.

Filmwertung
9/10
von Peter Brauer

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