Fokus: Familienfilme – Die Schöne und das Biest – Weihnachtszauber

Die Schöne und das Biest - Weihnachtszauber
Die Schöne und das Biest - Weihnachtszauber © Disney

Zwar denken wir nun schon alle an den Frühling und können kaum erwarten, bis er endlich kommt. Trotzdem soll es heute noch ein letztes Mal um Weihnachten gehen, bevor in einigen Monaten die schönste Zeit im Jahr dann wieder ansteht. Es ist dabei die Fortsetzung eines wahren Klassikers und die Frage, ob man einen Film wie „Die Schöne und das Biest“ wirklich fortsetzen kann.


Doch die Antwort ist ganz eindeutig ja und so lohnt es sich, diesem Werk eine Chance zu geben. Es erschien im Jahre 1997, 5 Jahre nach dem Klassiker. Er geht mit 72 Minuten 12 Minuten kürzer als das Original und tatsächlich kommen hier fast alle zentralen Synchronsprecher zurück. So bekommt man sie so geboten, wie man sie kennt und gerne hat. Tassilo hat einen Neuen bekommen, das liegt aber vermutlich an der Tatsache, dass sich die Stimme von Kindern innerhalb von 5 Jahren viel mehr verändert als die von Erwachsenen und auch der Synchronsprecher von Herr von Unruh klang anders. Da der Sprecher im selben Jahr verstorben ist, kann es daher sein, dass er auch einen Neuen erhalten hat. Doch dass sonst alle zurückgekehrt sind, ist schon eine echte Stärke.

Der Film wurde von Andy Knight gemacht, dieser war jedoch nicht für den ersten Teil beteiligt gewesen und hat auch sonst nichts für das Unternehmen umgesetzt. Ganz anders ist das beim Drehbuchautor des Werks. Flip Kobler war auch an „Pocahontas 2„, „Der König der Löwen 2“ oder auch „Susi & Strolch 2“ zuständig gewesen. In allen diesen Werken ging es um das Thema Liebe und genau dieses darf er nun auch hier wieder umsetzen. Im Kern geht es um Belle und die Bewohner des Schlosses. Diese haben nach dem Ende von dem Vorgänger-Projekt ein glückliches Leben und feiern wieder Weihnachten. Da kommt die gute Idee auf eine Geschichte zu erzählen und diese stammt aus der Zeit, wo sie noch Gegenstände, der Prinz noch biestig und Belle noch seine Gefangene war. Auch da sollte ein Weihnachtsfest umgesetzt werden. Doch das ist in dieser Konstellation nicht leicht gewesen.

Neben der Tatsache, dass der Autor der Geschichte sich mit dem Thema Liebe auskennt und dieses auch gekonnt umsetzt – Es kommen hier wieder einige schöne Momente zusammen und man versteht, wieso sich diese beiden so ungleichen Persönlichkeiten so anziehend finden und sogar lieben können. Es ist aber schön, dass es nicht nur darum geht. Der Film spielt zwar zwischen den Geschehnissen aus dem ersten Teil, doch wir haben das Happy End schon gesehen und so verschwendet er nicht zu viel Zeit damit, es zu verändern oder uns etwas Neues zu zeigen – Hat er ein zentrales Thema und da stört es auch nicht so sehr, dass es vorgelesen wird, denn anders als zuletzt bei „Cinderella 2“ macht dies nun einen ganzen Film aus und man kann die Figuren so viel besser nachvollziehen und findet mehr Ankerpunkte als bei drei Kurzgeschichten in einem Projekt.

Daneben ist es auch schön, dass die Synchronsprecher, wie bereits erwähnt, zurückgekehrt sind und es war zwar nicht das Gleiche wie beim Vorgänger, es gab nicht die gleiche Reichweite und vielleicht auch nicht das gleiche Geld, weil man in so eine Videoproduktion nicht das reinsteckt wie in einen Kinofilm, doch man merkt ihnen an, dass sie die Figuren gerne wieder aufgenommen haben und das trägt das Projekt. Neben ihnen gibt es aber auch einen der besten Synchronsprecher, die wir in Deutschland hatten, leider ist er bereits verstorben. Es ist Thomas Fritsch und dieser kann jedes Projekt sofort anheben und darf nach Scar aus „Der König der Löwen“ nun einen weiteren interessanten Schurken verkörpern. Er hat nicht den gleichen Charme wie ein Gaston aus Teil 1, aber er ist wirklich nicht zu unterschätzen und Fritsch macht einen großartigen Job. Es gibt erneut schöne Lieder und besonders der Titel „Geschichten“ lässt einen träumen und verzaubert. Es versprüht einfach diese Magie der 90er und 00er-Weihnachtsfilme. Aber auch hier fällt einem sofort auf, dass es nicht ganz die Qualität hat wie sein Vorgänger, bei so einem starken Werk ist es aber auch nicht leicht, in die Fußstapfen zu treten.

Der Film schafft es nicht ganz den ersten Teil zu erreichen, doch es ist eine sehr gelungene Fortsetzung und es hätte wohl niemand damit gerechnet, dass man ein solches Meisterwerk so gut fortsetzen kann. Für mich persönlich war er neu und ich habe ihn hierfür das erste Mal gesehen, aber ich freue mich jetzt schon drauf, dass er zu Weihnachten eine Tradition werden wird.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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