Fokus: Familienfilme – Der Polarexpress

Der Polarexpress - Alles einsteigen
Der Polarexpress - Alles einsteigen © Warner Bros.

Es ist soweit, Weihnachten und Silvester ist rum. Wir hoffen, ihr hattet eine schöne Zeit und wünschen ein frohes neues Jahr. Das bedeutet aber auch, es ist Zeit, die Weihnachtskritiken zu beenden und wie geht das besser als mit „Der Polarexpress“.


Dieses Werk kommt von Robert Zemeckis. Diesen kennt man von vielen Werken, er hat aber auch schon das ein oder andere Mal mit Tom Hanks zusammengearbeitet. Zu diesen Werken gehören „Forrest Gump“, „Cast Away“, „Finch“ oder auch das Disney Remake von „Pinocchio“ aus dem Jahre 2022. Sie sind also ein eingespieltes Team und so ist auch nicht verwunderlich, dass Zemeckis nichts dagegen hatte, dass Hanks hier mehrere Rollen übernimmt. Er ist hier nämlich der Erzähler, der Schaffner, ein Geist auf dem Zug, der Weihnachtsmann, der Vater des Protagonisten und eine Marionette von der fiktiven Figur Ebenezer Scrooge. Sein Stammsprecher Arne Elsholtz übernahm davon jedoch nur drei Figuren. Der Film basiert auf dem gefeierten Roman von Chris Van Allsburg und startete am 25.11.04 in den deutschen Kinos. Das bedeutet, er wird dieses Jahr einfach schon 19 Jahre alt. Er wurde in dem Jahr bei den Oscars ganze dreimal nominiert, gewann davon allerdings kein Mal. Eine Nominierung war dabei auch für den Titelsong „Believe“ und genau den hören viele Menschen auch noch heute, oft zur Weihnachtszeit. Die Musik stammt von Alan Silvestri (er macht das Trio komplett und hat auch in den Werken mit den anderen beiden Männern gearbeitet), der Titelsong ist aber von Josh Groban gesungen. Sehr zu empfehlen ist zudem auch das Acapella Cover von Peter Hollens!

Der Polarexpress
Der Polarexpress © Warner Bros.

Im Kern geht es hier um einen kleinen Jungen, dieser glaubt nicht mehr an den Weihnachtsmann und findet lächerlich, dass seine Schwester an ihrem Glauben festhält. Er bekommt mit, dass seine Eltern seine Schwester ins Bett bringen und sie darüber wieder einmal reden. Aber er schüttelt nur den Kopf und möchte schlafen. Doch dazu kommt er in dieser Nacht nicht, denn wenn alles im Haus schläft und die Nacht verstreicht, steht plötzlich ein Zug vor seinem Fenster. Es ist der Polarexpress, er fährt zum Nordpol und der Junge muss sie begleiten. Erst hat er keine Lust, da ihm aber keine Möglichkeit bleibt, steigt er ein und wird diese Reise, die dann kommt, nie wieder vergessen! Sie ist so fantastisch, dass er sie nur träumen kann, oder doch nicht?

Die erste Stärke dieses Werks ist die Herangehensweise an den Weihnachtsmann und seine Stadt. Diese ist zwar so, wie man sie auch aus anderen Werken kennt, aber den Weg zu diesem Ziel gab es zuvor noch nicht und genau dieser Mut zahlt sich aus. Es ist eine großartige neue Idee mit dem Zug und wer hätte nicht auch gerne selbst ein Ticket gezogen und wäre mitgefahren. So lädt das Werk zum Träumen ein und macht klar, wie wichtig es ist, auch im Alter seinen Glauben nicht zu vergessen. Das Leben wäre nämlich ohne ihn undenkbar und Mut, Selbstvertrauen und sogar Liebe gibt es nicht ohne ihn, das vergisst man aber schnell und genau deswegen ist ein solches Werk wichtig, denn eigentlich geht es hier nur um den Glauben an den fiktiven Weihnachtsmann, aber wenn man möchte, kann man dieses Wort viel weiter denken. Diese Stärke geht aber mit dem Titelsong noch besser als mit dem Film an sich. Tom Hanks ist in jedem Werk, wo er mitspielt, eine Bereicherung und das ist er auch hier. Besonders wenn er sogar mehrere Figuren spielen und singen kann, ist das eine Stärke, die das reguläre Schauspiel übersteigt und dass er auch das kann, ist sehr beachtlich. Zum Thema Singen, die Lieder sind eine weitere Stärke und es ist schön, dass hier viel gesungen wird. Das passt gut zu dieser Art von Film und rundet das Projekt noch besser ab. Die erste Schwäche ist jedoch die Tatsache, dass dieses Projekt mit Motion Capture gedreht wurde. Das ist an sich kein Problem, jedoch war die Technik 2004 noch nicht so weit und das sieht man. Es hätte besser gehen können, wenn man sich z. B. Gollum aus der „Der Herr der Ringe“ Trilogie anschaut, die vorher im Kino gelaufen ist. Dort sah es sehr gut aus, doch bei diesem Projekt ging es leider gar nicht und man sieht ihm sein Alter definitiv an. Ebenso gibt es auf dem Weg zum Nordpol eine Achterbahn und 2-3 Figuren, die es nicht gebraucht hätte.

Der Polarexpress - Der Weinachtsmann
Der Polarexpress – Der Weinachtsmann © Warner Bros.

Er hat das Herz am rechten Fleck und da Hanks auch heute noch gut im Geschäft ist, würde ich mich so sehr über ein Remake mit ihm freuen, dann aber mit echten Menschen. Dadurch wäre das größte Problem dieses Projekts gelöst, hoffen wir nur, dass das Remake dann nicht neue Probleme macht. Doch von der Aussagekraft, der Herzlichkeit und dem Titelsong lohnt sich schon dieses Werk zu sehen, es ist für mich der beste Familienfilm zur Weihnachtszeit und er hat definitiv einen Platz in meinem Herzen.

Filmwertung
9/10
von Peter Brauer

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