Fokus: Familienfilme – Der Grinch (Animationsfilm)

Der Grinch
Der Grinch © Universal Studios

Es ist wieder so weit, Weihnachten steht an. Ein Fest, das für Besinnung und Ruhe steht, das aber gleichzeitig auch Hektik und Chaos auslöst. Man versucht, runter zu fahren, doch das ist nicht immer möglich.


Zum Glück gibt es aber für diese Zeit bestimmte Filme, die nachhelfen. Fünf davon wollen wir nun in den kommenden Wochen vorstellen. Das sind definitiv nicht alle und jeder hat ein paar Titel, die ihm wichtig sind. Mal sind es unbekannte Werke, mal kennt sie jeder und sie gehören zum Fest dazu. Hier sind nun die Filme von unserem Autoren Peter Brauer dran und selbst dort können wir nicht alle berücksichtigen. Es sind zudem nicht die Werke, die er unbedingt liebt, sondern die, die ihm als Erstes in den Kopf kommen, wenn er das Wort „Weihnachtsfilm“ hört. Viel Spaß dabei.

Das Studio Illumination ist für seine Familienfilme bekannt, die auch sonst eigentlich immer die gesamte Familie ansprechen. Man kennt sie vor allem durch ihre drei “Ich einfach unverbesserlich“ Teile und dem 2015 erschienenen Spin Off “Minions“. In den letzten Jahren schafften sie es aber auch, neben ihren sehr gefeierten und heiß geliebten Minions, mit Filmen wie “Pets“ oder “Sing“ sich als Studio gut auf dem Markt zu platzieren und da werden sie wohl auch noch ein paar Jahre bestehen bleiben, besonders da sie nun auch Rechte an „Super Mario“ haben und zukünftig für die „Shrek“ Filme zuständig sein sollen, also sie bekommen immer mehr sichere Standbeine. Doch ihr Werk aus dem Jahre 2018 veränderte einen wichtigen Punkt. Es war der Film „Der Grinch“ und dieser wurde nicht für die ganze Familie gemacht, sondern besonders für Kinder und die können auch zufrieden sein. Er erschien 18 Jahre nach der letzten Version mit Jim Carrey. Aktuell gibt es von der Version von „Der Grinch“ nur diesen einen Film, letztens erschienen aber einige Kurzfilme von Illumination auf Netflix und da kamen ein paar auch aus der Welt dieses Films. Der Grinch ist dabei kein Tier, sondern ein Kobold und kommt nicht von Disney. Er besitzt aber im Original mit Benedict Cumberbatch den Darsteller des Helden Dr. Strange aus dem Marvel Cinematic Universe und Otto Waalkes im Deutschen, ihn kennt man unter anderem als liebenswertes Faultier Sid aus der „ICE AGE“ Reihe oder auch als vorlauten Drachen Mushu aus den „Mulan“ Filmen.

All das kommt von Disney, weshalb man als Fan des Studios nicht unbedingt traurig sein muss, dass es kein Disneyfilm ist, die Handschrift des Unternehmens merkt man dennoch. Der Grinch ist dabei nicht gruselig, er wurde wirklich für ein junges Publikum entwickelt und ist sehr liebevoll und sogar in seinen „bösen“ Momenten geht von ihm keine wirklich Gefahr aus, so dass sich Kinder nicht vor ihm fürchten müssen. Es ist die Geschichte des grünen Miesepeters, der hoch über dem fröhlichen Dörfchen Whoville in einer tristen Höhle wohnt und nichts mehr verabscheut, als die ganze Freude rund ums Weihnachtsfest. Nichts und niemand ist vor seinen Launen sicher, nur sein treuer Hund Max steht treu zu ihm und sie sind ein gutes Team. Als dann wieder mal das Fest vor der Tür steht, fasst der Grinch einen absurden wie genialen Plan: Er wird Weihnachten stehlen und der Freude ein für alle Mal ein Ende setzen. Doch dabei rechnet er nicht mit der kleinen Cindy-Lou, die unbedingt dem Weihnachtsmann auf seiner alljährlichen Runde begegnen und ihn darum bitten möchte, ihrer sehr überarbeiteten Mutter zu helfen. Als sie beim Warten auf das Rentiergeläute dem Grinch begegnet, ahnt sie nicht von seinen Absichten. Sie erzählt dem grünen Monster von ihrem Wunsch und löst etwas noch nie dagewesenes aus. Schafft sie es tatsächlich, den Grinch zu stoppen und ihm vom Glanz von Weihnachten zu überzeugen?

Diese Geschichte ist schon so alt und wurde auch schon dutzende Male verfilmt oder als Theaterstück aufgeführt und doch gibt es auch heute noch genügend Fans. Es ist eine Geschichte die zeigt, dass auch jeder noch so grimmige Mensch irgendwo ein Herz hat, man mit den richtigen Mitteln auch diesen umstimmen kann und dass Weihnachten nicht dafür da ist, das größte und teuerste Geschenk zu bekommen, sondern sich zu besinnen, zusammen zu kommen und Danke zu sagen. Diese zwei Punkte schafft der Film perfekt darzustellen und den Kindern näher zu bringen. Man kann ihn gut nachvollziehen und versteht seine Gründe für eben diesen Raub.

Doch auch dieser Film hat seine Schwachpunkte. Seine, nicht allzu vielen, Witze wurden alle bereits in den drei Trailern gezeigt und konnten hier nicht mehr überzeugen. Er erfindet die Geschichte in keinster Weise neu und wiederholt nur etwas schon dagewesenes, ohne wirkliche neue Ideen. Außerdem bleibt er, bis auf sehr wenige Momente, zu oberflächlich und hat es schwer seine Figuren interessant darzustellen. Er bietet, wie bereits erwähnt, anders als die anderen Filme des Studios nur etwas für Kinder und holt nicht die komplette Familie ab. Das ist wirklich schade und macht dann beim gemeinsamen Schauen wenig Spaß, denn man hat als Erwachsener wenig, was einen anspricht und freut sich zwar mit seinen Kindern, aber das hat das Studio schon besser hinbekommen. Zudem ist Otto Waalkes zwar ein absoluter Sympathieträger mit einer tollen Stimme, aber er passt nicht zu dieser bösen Figur und klingt für einen Schurken zu lieb. Da wäre ein anderer Sprecher wirklich besser gewesen.

Dem Film gelingt es also, einer altbekannten Geschichte einen neuen Look zu verpassen und sie liebevoll neu zu erzählen. Er hat so manchen Wortwitz zu bieten – auch wenn die Trailer hier sehr viel vorwegnehmen. Er hat überraschend viele nachdenkliche und emotionale Momente zu bieten und kann man gut in der Vorweihnachtszeit schauen.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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