Fokus: Familienfilme – Der Glöckner von Notre Dame 2

Der Glöckner von Notre Dame 2 -Artwork
Der Glöckner von Notre Dame 2 -Artwork © Disney

Sechs Jahre nachdem Disney sich an eine neue Version der bekannten Geschichte rund um den Glöckner von Notre Dame getraut und diese ins Kino gebracht hat, bekam er auch eine Fortsetzung.


Diese kam ebenfalls direkt auf Videokassette in den Handel und erreichte nicht das Kino. Der Film geht mit 64 Minuten 27 Minuten kürzer als sein Vorgänger und das merkt man. Regie führte hier Bradley Raymond. Er war auch schon für „Pocahontas 2“ zuständig gewesen und brachte auch „Der König der Löwen 3“ und zwei der „Tinkerbell“ Abenteuer heraus, diese sind aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen. In der Synchronisation durfte Quasi seinen deutschen Sprecher André Eisermann behalten und dies ist der 20. der Werke, die direkt auf Video erschienen sind. Wir stellen sie euch jedoch nicht alle und in einer anderen Reihenfolge vor, also nicht wundern, auch wenn es bereits einige Direct to Video Fortsetzungen gegeben hat. Im Kern geht es wieder um den Glöckner Quasimodo, der oben in Notre Dame wohnt und mitbekommt, wie sich unten in Paris das Fest der Liebe abspielt. Nur er hat keine Person, die ihn liebt. Er hat zwar Freunde und damit mehr, als er es sich damals hätte vorstellen können, doch er hat keine Partnerin. Das soll sich aber ändern, als ein Zirkus in die Stadt kommt und sein Auge auf die schöne Madellaine fällt. Doch sowohl sie als auch der Zirkus haben ein dunkles Geheimnis und böse Absichten. Wird sie Quasi also das Herz brechen oder ist wahre Liebe stärker als jede Form von bösen Taten?

Nach den Geschehnissen aus dem ersten Teil ist hier nun sehr schön Quasimodo einfach glücklich zu sehen. Er hat genug gelitten und da es in diesem Film um die Botschaft der „Wahren Liebe und dass das Aussehen nicht alles ist“ geht, bekommt man wieder einige schöne Momente präsentiert. Er selbst weiß genau, wie es ist, wenn Menschen über sein Aussehen lachen oder Angst haben, weil er so aussieht, wie er aussieht und so kann man dieses Thema mit dieser Figur ideal umsetzen. Es wirkt auch nicht erzwungen, sondern man freut sich und kann es einfach so hinnehmen. Seine weibliche Unterstützung ist dabei eine gute Abrundung, man spürt zwischen ihnen eine gute Chemie und freut sich für sie. Es ist dadurch schön, ihnen bei ihren Turteleien zuzusehen und trotzdem kommen Fans der anderen Figuren des ersten Teils auch auf ihre Kosten. Der Film legt natürlich sein Augenmerk auf das Pärchen im Mittelpunkt, doch auch die anderen Rückkehrer werden gut weitergesponnen und bekommen schöne Momente spendiert. Dabei werden sie zwar noch mehr an den Rand geschoben als im Vorgänger und könnten für manche Konsumenten zu eindimensional sein, doch auch bei ihnen spürt man diese Botschaft des Films und wer die Stadt Paris liebt, bekommt auch wieder seine Gründe spendiert, wieso das so ist. In dem Projekt ist das mit den Worten „Schließe die Augen und höre Paris“ gut beschrieben, denn das ist eine Stadt, wo es so viele Eindrücke gibt, dass man manchmal stehen bleiben und einfach nur hören sollte.

Das passt ebenfalls zur Message, denn auch eine Stadt ist im Inneren manchmal schöner als ihr Aussehen, dabei muss man sich aber bei Paris keine Sorgen machen. Die Stadt ist auch so schön genug, doch es ist interessant, dass man das Thema auf alle Bereiche ausweiten kann. Es ist wieder eine Fortsetzung, die sich vor dem Original nicht verstecken braucht. Man sieht ihr zwar an, dass sie nicht die gleiche Qualität hat und dass das Studio in den ersten Teil mehr Liebe hineingesteckt hat, doch für das, was sie sein soll, ist sie zufriedenstellend. Sie hat einige Momente, an die man sich anschließend noch erinnert und auch eine gute Laufzeit, die gut vorbeigeht, ohne Längen zu haben. Natürlich wird in jedem guten Disneyfilm gesungen und auch das wird hier getan. Dabei gibt es wieder ein paar Titel, die sowohl im Deutschen als auch im Original gut klingen. Auch dabei muss er sich vor seinem Vorgänger nicht verstecken. Leider ist der Schurke nur zu sehr wie der aus dem ersten Teil, auch wenn er statt Quasi nun seine Freundin Madellaine unterdrückt, doch sonst ist er ihm sehr ähnlich. Jedoch schafft er dabei nur nicht dessen Macht zu besitzen und wirkt zwar so wie etwas, was es schon mal gab, nur in der billigeren Ausführung und das ist schade. Es wäre besser gewesen, wenn er etwas eigenständiger gemacht wäre.

Doch sonst ist es eine charmante und gut gemachte Fortsetzung, die alles hat, was die Fans sehen wollen und die sich für diese wichtige Message einen perfekten Stoff ausgesucht hat. Quasimodo darf jetzt endlich auch mal glücklich sein und gibt es Schöneres?

Filmwertung
7/10
von Peter Brauer

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