Fokus: Familienfilme – Cinderella 2 – Träume werden wahr

Szene aus Cinderella 2
Szene aus Cinderella 2 © Disney

Nicht nur der Glöckner von Notre Damm durfte in eine zweite Runde gehen, auch die Prinzessin Cinderella bekam ihre gerechte Fortsetzung. Bei dieser hat man sich aber mehr Zeit gelassen, es waren nicht nur 6 Jahre wie bei dem Werk letzte Woche, sondern tatsächlich liegen hier zwischen Teil Eins und Zwei stolze 52 Jahre.


Er geht mit 73 Minuten aber tatsächlich nur 4 Minuten kürzer als sein Vorgänger. Da so eine lange Zeit zwischen den beiden Teilen liegt, kommt von den Synchronsprechern des Originals keiner zurück. Trotzdem werden einem besonders die Stimmen von Prinz und Prinzessin bekannt vorkommen. Cinderella wird von Marie Bierstedt gesprochen, diese ist die Stammstimme von Anna Faris oder auch Anne Hathaway. Ihr Prinz wird übernommen von David Nathan, ihn kennt man besonders als Johnny Depp, ein Mann der für Disney einige interessante Werke umgesetzt hat und in einer kleinen Nebenrolle gibt es auch noch Dietmar Wunder, der Sprecher von Adam Sandler oder auch Daniel Craig zu hören und das sind nur ein paar der Namen. Man hat sich also trotzdem einen guten Cast zusammengestellt und erzählt im Kern von den Mäusen. Diese lieben es, wenn die gute Fee ihnen Geschichten von Cinderella und ihrem Prinzen erzählt, nur leider haben sie nur ein Buch und alles, was darin steht, kennen sie bereits. Es wäre eine gute Idee, wenn sie ein zweites Buch hätten, darüber würde sich ihre Prinzessin bestimmt auch freuen. So stellen Sie drei Geschichten vor und malen mit diesen ein Buch, so dass sie sie nie wieder vergessen werden und noch etwas Neues haben, was sie sich vorlesen bzw. wo Sie die Bilder anschauen können.

Die erste Stärke ist die Tatsache, dass man es hier schafft, diesen Charme des Original Films aufzubringen. Dieser wirkte wie ein altes Märchen und ging gut mit seinen pinken Farben und dem vielen Zuckerguss um. Das tut dieses Projekt nun auch. Man sieht auch hier sofort, wie viel Kitsch hier drin steckt, doch genau das möchte man auch und wird mit dem Endergebnis zufrieden sein. Cinderella ist zwar eine zu perfekte Prinzessin, so dass sie in den meisten Rankings der besten Disney Prinzessinnen nie besonders weit oben landet, doch sie hat ein großes Herz und das sieht man auch hier wieder. Auch ihre kleinen und großen Helfer, die Mäuse, Vögel und auch die gute Fee dürfen wieder glänzen und das zeigen, was sie am besten können: Für sie da sein und sie unterstützen. Man hat auch bei ihnen in den Jahren zwischen Teil Eins und Zwei nicht an Niedlichkeit verloren und bei ihnen fällt das Gleiche auf. Auch sie werden in den meisten Listen vergessen, wenn man sie sich dann aber ansieht, freut man sich darüber, dass sie da sind.

In diesem Projekt kommt auch die Musik nicht zu kurz und das reicht von neu gedichteten Stücken bis hin zu den Bekannten in neuen Versionen. Da einige von ihnen auch in der Geschichte des gesamten Unternehmens Disney ihren Platz haben, fühlt man sich direkt an andere tolle Zeiten und Werke zurückerinnert und hat so die Möglichkeit zu träumen. Es ist schön, dass man das Leben nach dem glücklichen Happy End aus dem Vorgänger weiter erzählt und die Liebe von Prinz & Prinzessin dabei doch nicht in Frage gestellt werden muss. Man hat sich andere Ideen einfallen lassen und das ist eine weitere klare Stärke. Man kann sich jedoch darüber streiten, ob es eine gute Idee ist, dass man diese Fortsetzung in mehrere kleine Geschichten unterteilt und es daher Kurzfilme sind, die aneinandergereiht werden. Diese Idee hatte das Unternehmen aber auch bei anderen Direct to Video Fortsetzungen und klar man versteht es in dem Sinne, dass man mehr Geschichten mit den Figuren erzählen kann und das ist eigentlich eine Gute. Aber es ist nicht die gleiche Qualität, weil man mehr Geschichten in kürzester Zeit abarbeitet und sich nicht die Zeit für eine einzelne Handlung lässt.

Darüber darf diskutiert werden und es wird verschiedene Meinungen geben, doch das kann einen beim Schauen immer wieder herausziehen und ist die einzige Schwäche, die es hier gibt. Wer damit fein ist, wird sich auch daran nicht stören. Doch alle anderen freuen sich darüber, die Figuren zu sehen, weil sie bereits eingeführt wurden und man weiß für was sie stehen, doch so für sich alleine gesehen, bringt dieses Projekt sie nicht ausreichend weiter und es fehlt immer wieder an einer wirklichen Bindung.

So bekommt man erneut viel Kitsch & Zuckerguss, den man kennt und haben will. Die Figuren sind so wie früher und bekommen einige schöne Momente, doch es fehlt immer wieder an wirklichen Ankerpunkten und nur für sich alleine gesehen kann dieses Projekt für mich persönlich nicht funktionieren, weil ich kein Fan der Kurzfilm-Filme bin, ihnen aber wegen den Figuren immer wieder eine Chance gebe.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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