Fokus: Familienfilme – Atlantis – das Geheimnis der verlorenen Stadt

Szene aus Atlantis
Szene aus Atlantis © Disney

Atlantis wurde schon in vielen Werken erwähnt und es gibt viele verschiedene Versionen, wie man es umgesetzt hat. Aber tatsächlich ist es Disney gelungen, eine der Schönsten zu erstellen.


Dies passierte im Jahre 2001, dort brachten Kirk Wise (bekannt von Die Schöne und das Biest) und Gary Trousdale (Oliver und Co) dieses Werk heraus. Die Musik stammt von James Newton Howard (Der Schatzplanet). Atlantis ist demnach ein Disney Film und wird auf Disney+ gestreamt. Die versunkene Stadt liegt – laut dem Film – in der Nähe von Island. Mancher würde aber sagen, es läge vor der Küste Portugals und ist anscheinend 9600 v. Chr. untergegangen. Der Film hatte ein Budget von 120 Millionen USD und konnte 186,1 Millionen USD wieder einnehmen. Das ist in Ordnung, aber kein wirklich großer Gewinn und auch wenn es heute noch den ein oder anderen Menschen gibt, der sagt, dass es ein tolles Projekt ist, ist es auch ein wenig in Vergessenheit geraten und versinkt auf der Seite genauso wie die Stadt selbst. Eine klare Stärke ist aber, dass Michael J. Fox als Protagonist Milo zu hören ist. Das hebt das Projekt nochmal an und mancher hat ihn sich deswegen wohl angesehen. Im Kern geht es eben um ihn. Milo wurde von seinem Großvater aufgezogen und er hat ihm immer wieder Geschichten erzählt. So würde manch einer sagen, er wäre verrückt gewesen, doch er war anderer Meinung und hat diesen Glauben Milo vererbt. Nun würde Milo alles machen, um zu beweisen, dass sein Großvater recht hatte, aber er wird nicht richtig angehört. Eines Tages bekommt er aber die Chance seines Lebens und eine Expedition geht Richtung Atlantis, in der Hoffnung, dass es diese Stadt überhaupt gibt.

Die erste Stärke ist die Tatsache, dass es richtig Spaß macht, diese Stadt zu besichtigen. Es gibt große Bilder, die wunderbar auf der Kinoleinwand funktioniert haben müssen. Auch sonst fühlt er sich so an, als wurde er fürs Kino gemacht. Er ist wirklich ein großes Spektakel und macht als das sehr viel Spaß. Man bekommt auch sofort Spaß, diesen Film als Konsolen- oder PC Spiel nachzuspielen und wie damals eigentlich jeder Animationsfilm, hat auch er ein passendes Spiel bekommen. Wenn man sich dieses Werk ansieht, überrascht es einen auch nicht, wieso es dazu gekommen ist. Er entspringt auch einem Genre, aus dem sehr gerne mehr Werke kommen würden. So richtige Abenteuerfilme hatten wir schon lange nicht mehr in dem Genre, aber auch gesamt im Kino zu sehen und man bekommt darauf sofort wieder Lust. In der ersten Hälfte kann man zudem noch an einigen Stellen lachen. Dafür sorgen besonders die Figuren Boudelaire und Vincenzo ‚Vinny‘ Santorini. Sie sind die Sidekicks des Werkes und dabei perfekt. Man kann sie einfach nur gerne haben und ist gespannt, was für Dinge sie als nächstes in die Luft sprengen oder wo noch ein Tunnel gegraben werden kann. Man spürt an vielen Stellen die gleiche Handschrift wie bei „Tarzan„.

Szene aus Atlantis
Szene aus Atlantis © Disney

Die Werke wirken ähnlich, es ist gefühlt der gleiche Schurke und man erkennt einige Gemeinsamkeiten. „Tarzan“ ist aber definitiv die bessere Option und es ist fast schon traurig zu sehen, dass die größten Schwächen beim gewissen Etwas dieses Films entstehen. Er baut nämlich spürbar ab, wenn sie Atlantis betreten. Dort wollte man zu viel und hat sich verrannt. Es fehlte auch an einer emotionalen Bindung zu den bekannten Figuren der ersten Hälfte, die Atlantiker hatten allesamt keinen Ausdruck und waren viel zu austauschbar und auch die Liebesgeschichte zwischen Milo und Kida wird zwar angesprochen, aber man hat an keinem Moment eine gewisse Bindung zwischen ihnen gespürt. Das war aber auch bei Tarzan & Jane genauso und auch dort lag es daran, dass der Mann im Mittelpunkt stand und ausgearbeitet wurde, die Frau aber in seinem Windschatten blieb und die Liebe zwischen ihnen nicht gestimmt hat. Die besten Beziehungen sind, wenn beide Parteien auf einer Augenhöhe sind und das wird zwar angedeutet, aber nicht spürbar umgesetzt. Die Wandlung des Schurken war sofort erkennbar und kam nicht aus dem Nichts heraus, wie der Film es darstellen wollte. Ebenso gab es eben zwei Jahre früher das Gleiche mit Clayton bereits. Das bedeutet, selbst wenn man es hier geschafft hätte, es geheim zu halten, wäre es einem rückblickend aufgefallen, dass man das doch schonmal gesehen hat. Disney hat schon öfters „Copy Paste“ gemacht, aber hier gab es tatsächlich einige Zufälle. Wer sich deswegen aber beschwert und findet, dass es gar nicht so ist, ist das vollkommen in Ordnung. Es sind nur einige Punkte und man erkennt es, wenn man genau drauf achtet. Man kann es aber auch sehr gut ignorieren und das Werk für sich betrachten. Dann fällt es nur trotzdem auf, dass man mit fehlender Emotionalität ab einem bestimmten Punkt zu viel will und sich verzettelt.

Die Stadt ist einfach nur fantastisch und es gibt große Bilder, wo man viel entdecken kann und die einfach auf die Kinoleinwand gehören. Man interessiert sich am Anfang für die Figuren, doch dann wird der gewisse Punkt betreten und sofort hört das Werk auf zu überzeugen und das ist schade.

von Peter Brauer

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*