Fokus: Animationsfilme – Robin Hood

Robin Hood
Robin Hood © Disney

Auch ein Studio wie Disney muss sich manchmal viele tolle Ideen von anderen Quellen nehmen und so griffen sie im Jahre 1973 auf eine sehr bekannte und beliebte Geschichte zurück, die bereits einige Verfilmungen über sich entgehen lassen musste und auch zuletzt leider ziemlich erfolglos mit Taron Egerton im Kino eigentlich ein neues Franchise hätte auslösen sollen.


Nach dessen finanziellen Flop und den ganzen kritischen Stimmen war diese Idee aber schnell begraben. Da wird sicherlich keine Fortsetzung mehr erscheinen, die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass wir den Helden in einigen Jahren in einer neuen Verfilmung wieder sehen werden. Es ist der Held Robin Hood und für viele ist diese Disney Version vermutlich seine beste Adoption. Im Mittelpunkt geht es hier natürlich um die bekannte Geschichte. König Richard muss aufgrund eines Kreuzzugs sein Land verlassen. Als er weg ist, reißt sein Bruder John die Macht an sich und dabei sind ihm besonders die Armen und Schwachen ein Dorn im Auge. Er nimmt ihnen immer mehr ihres Geldes weg und sorgt dafür, dass die Armen immer ärmer und er immer reicher wird. Ein Luxus, den nicht alle teilen können, aber er in vollen Zügen genießt. Die armen Bürger brauchen unbedingt Hilfe und zum Glück kommt genau in dem Moment der Held Robin Hood. Er hat sich zum Ziel gemacht, das Geld den Reichen zu nehmen und es den Armen zu geben. Die Bürger freuen sich, John hingegen hat nun auch noch ein anderes klares Ziel. Er will nicht nur die Kohle, er möchte auch diesen Mann aufhalten. Koste es, was es wolle. Nur leider ist Robin schlauer als er und ein großartiger Gegenspieler.

Robin Hood: Der König
Robin Hood: Der König © Disney

Die erste klare Stärke dieses Films ist, dass man diese bekannte Geschichte weiß an einigen Stellen gekonnt zu verändern, ohne dabei ihre Grundaussage aus den Augen zu verlieren. Man nimmt Änderungen vor, im Kern bleibt sie aber gleich und das ist gut so. Auch das Besetzen von Tieren funktioniert besser als vermutet. Man hat sich genau überlegt, welches Tier die nötigen Punkte einer jeden Figur am besten ausdrücken kann und ihnen sie dann auf den Leib geschrieben. Der böse geldgierige John ist ein Wolf, sein gerechter Bruder ein weiser Löwe. Robin ist ein Fuchs, sein bester Freund ein gutmütiger Bär und so weiter. Das ist alles so wunderbar abgestimmt und zeigt wieder einmal, dass das Studio an vielen Punkten genau weiß, wie sie kreativ die idealen Entscheidungen treffen. Es macht Spaß Robin bei seinem Abenteuer zu begleiten und mit ihm an so vielen Stellen zu hoffen, dass ihm sein Vorgehen gelingt. Der Film ist dabei nie zu heftig für die Kleinen, er schafft es aber trotzdem als Abenteuerfilm großen Spaß zu machen und seine FSK Einstufung vollkommen auszukosten. Hood ist einfach ein gekonnter Athlet und das darf er hier wieder perfekt zeigen. Er ist schlau, flink, scharfsinnig und lässig. Alles perfekte Merkmale für einen idealen Helden und einen Fuchs in Bestform. Trotzdem muss man ehrlich gestehen, ist der Kinogänger hier an so vielen Stellen viel eher ein Zuschauer als wirklicher Mitfühler. Auch alle anderen Figuren sorgen kurzweilig für eine gute Zeit und machen ihren Job mehr als perfekt, trotzdem sind sie keine Wesen, die wirklich lange anhalten. Der Film hat nichts, was ihm herausstechen lässt oder besonders macht.

Robin Hood und Little John
Robin Hood und Little John © Disney

Mit „Robin Hood“ hat sich Disney wohl einen der sympathischsten Helden in den Mittelpunkt gesetzt. Es war eine großartige Idee aus diesen Figuren Tiere zu machen und vor allem dann auch noch bei jedem die beste Entscheidung zu treffen. Doch man spürt einfach an so vielen Stellen, dass diesem Film das gewisse Etwas fehlt und er sich nicht komplett abheben kann. Er ist stark, nur
durch dadurch eben nicht perfekt.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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