Fokus: Animationsfilme – Mickys Weihnachts-Erzählung

Mickys Weihnachtserzählung
Mickys Weihnachtserzählung © Disney

Zwar sind wir schon alle in Frühlingslaune und freuen uns darauf, wenn es endlich wieder wärmer wird. Trotzdem ist es heute Zeit für einen Kurzfilm zu einer Geschichte, die erneut schon sehr oft im Kino, in Büchern oder auch auf der Bühne stattgefunden hat.


Selbst Disney hat drei sehr klare Beispiele mit diesem Thema, auch wenn das sicherlich nicht alle sind, wo das Thema benannt wird. Es ist Weihnachten durch und durch und wie könnte diese Geschichte besser heißen als „Eine Weihnachtsgeschichte“. Im Kern geht es hier um Ebenezer Scrooge und seinen Kollegen Jacob Marley. Zwei Männer, die wissen wie man Geld verdient, doch nicht wie man herzlich ist. Sie sind ekelhafte Geizhälse, die es sich selbst, aber sonst keinem anderen recht machen können. Als aber Jacob stirbt, stürzt das seinen Kollegen in eine schwere Depression. Er wird noch härter, noch kälter und noch respektloser. Er verliert seine ganze Lebensfreude und hat nur noch eins im Sinn: Geld. Selbst Weihnachten lässt ihn nicht auftauen. Für ihn ist das alles nur Humbug. Doch dann passiert in der Nacht vor Weihnachten das Undenkbare. Plötzlich sieht er in seinem Türknauf den toten Kopf von Jacob. Er erschrickt, schaut nochmal hin und sieht ihn dann wieder normal. Er ist verwundert, denkt aber nicht zu groß drüber nach. Er ist sich sehr sicher, sein Freund ist tot und Geister gibt es nicht! Doch dann hört er später am Abend Geräusche und auf einmal zeigt sich der Geist in vollem Gewand. Es ist tatsächlich der tote Jacob, so angezogen wie das letzte Mal wie Ebenezer ihn gesehen hat. Jacob erzählt ihm, dass in der Nacht drei weitere Geister kommen werden und verschwindet in der Nacht. Scrooge denkt sich wieder es wäre Quatsch, nach dieser Erscheinung kann er nicht mehr sagen, dass es Geister nicht mehr gibt. In der Nacht kommen sie tatsächlich nacheinander und zeigen diesem Mann seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft. Wird es ihnen gelingen, ihn zu verändern?

Die erste klare Stärke dieses Kurzfilms ist, dass er es tatsächlich schafft diese Geschichte in nur 26 Minuten zu erzählen, ohne sich zu kurz anzufühlen. Es ist sehr interessant zu sehen, welche Figur man aus Entenhausen hier in welche Figur der Geschichte gesteckt hat und auch so manchen anderen Gast aus Disneys Portfolio findet seinen Platz. Das sorgt immer wieder für Überraschungen und doch hätte man sich rückblickend das ein oder andere denken können, denn diese Geschichte ergibt zwar neue Verbindungen, doch man achtet auch auf manche Punkte, die auch die Originalfiguren ausgemacht haben. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass man in die Hauptrolle, dieses älteren eiskalten Mannes der nur an Geld denkt Dagobert Duck setzt und sein Neffe ist auch hier der gutmütige Donald. Oder Scrooge einziger Mitarbeiter ist Mickey und dessen Frau Minnie Maus. Wenn man sich diese Geschichte genau betrachtet, sind einige Jumpscairs und gruselige Momente nicht ausgeschlossen. Dem ist man sich auch hier durchaus bewusst und baut auch sie hier gut ein. Das kann für kleine Kinder immer wieder für Angst sorgen, doch wie man es von anderen Produktionen gewohnt ist, werden sie immer wieder mit Witzen und Slapstick abgerundet. Sie zeigen den Horror nicht in seiner vollen Stärke, doch er existiert auch in diesem Projekt. Immer wieder kann man hier laut lachen oder strahlen über die Ideen, die man sich hier hat einfallen lassen. Trotzdem wäre es gut, ein gewisses Vorwissen zu haben. Man versteht zwar die Geschichte auch in dieser kurzen Produktion, doch die Figuren haben nicht die Zeit weiter ausgebaut zu werden und der Film lässt auch viele Punkte der Handlung aus. Das weiß man zwar natürlich nicht, wenn man den Kurzfilm nur für sich schaut, denn sie werden nicht unbedingt gebraucht. Mit ihnen wäre es aber nochmal sehr viel runder gewesen.

Dies ist ein Versuch diese beliebte Geschichte in einer solchen kurzen Laufzeit zusammenzufassen und eigentlich könnte das einen stutzig machen. Man spürt auch, dass hier einige Punkte fehlen und man manche Figuren nicht so versteht, wie sie in der Originalgeschichte gedacht waren. Es fehlt an wirklichem Tiefgang und doch macht dieser Kurzfilm so viel richtig. Er schafft es tatsächlich die wichtigsten Punkte gut umzusetzen, beweist eine tolle Besetzung und gehört für mich jedes Jahr zur Vorbereitung aufs Weihnachtsfest fest dazu.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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