Fokus: Animationsfilme – Dornröschen

Dornröschen und der Prinz
Dornröschen und der Prinz © Disney

Auch die zweite Prinzessin traf auf viele positiven Stimmen der Konsumenten. So war nicht nur Walt Disney klar, dass er weitere vorstellen sollte.


Dies dauerte zwar erneut einige Jahre, doch nach 9 Jahre stand die dritte an und ihre Geschichte startete schon überraschend früh. Anders als bei den Anderen steigt man bei ihr nämlich schon bei der Feier ihrer Geburt ein. So viele Menschen freuen sich über dieses Baby und an dem Punkt passiert auch das größte Unglück im Leben des jungen Mädchens. Im Kern geht es hier um König Stefan und seine Frau, die eben dieses kleine Mädchen auf die Welt bringen. Sie ist bildschön und hat eine tolle Zukunft vor sich. Auch drei Feen sind zum Fest gekommen und überlassen dem Mädchen nur die schönsten Wünsche. Doch dann kommt plötzlich die böse Fee Maleficent hinein und möchte dem Mädchen auch etwas schenken. Jedoch ist das alles andere als fröhlich. „Wenn der letzte Sonnenstrahl an ihrem 16. Geburtstag untergeht, soll sie sich mit der Nadel eines Spinnrades in den Finger stechen und sterben“, sagt sie aus. Stefan kann nicht fassen, was er da gerade gehört hat, lässt daraufhin alle Spinnräder verbrennen und die drei Feen ziehen das Mädchen groß. Alles scheint gut zu sein. Nur dann kommt der 16 Geburtstag des Mädchens und die Gefahr der Hexe immer näher.

Die erste klare Stärke dieses Films ist, dass wohl jeder diese Geschichte sehr gut kennt und viele sie als Kinder vorgelesen bekommen und sie vermutlich sogar gemocht haben, trotzdem macht der Film sehr viel aus ihr. Es ist ein klarer Kontrast zwischen Gut und Böse, ein klassisches Märchen und genauso fühlt sich dieser Film an. Am Anfang wird nicht nur ein Märchenbuch aufgeklappt, sondern auch durch viele kreative Einfälle hatte man an vielen Stellen wirklich das Gefühl als würde man gerade durch ein Bilderbuch durchblättern und sich die Seiten anschauen. Man spielt hier sehr gut mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln und das sieht man besonders bei der Magie der Feen und am Feuer. Er hat die erste richtig bedrohliche Schurkin. Sie ist zwar in dem Film hier nicht so tief, wie sie hätte sein können, doch in den Jahren nach dem Film wurde sie immer wieder bei allen möglichen Disney Specials oder auch Spielen wie „Kingdom Hearts“ zu einer immer größer werdenden Bedrohung und auch das 2014 erschienene Remake „Maleficent“ gab ihr mehr Seele und baute sie weiter aus. Die Figur ist schon damals so interessant gewesen, dass man mehr über sie erfahren wollte und es ist schön, dass sie mit der Zeit auch tatsächlich sehr viel mächtiger und nachvollziehbarer geworden ist. So wurde der Film bis heute nicht vergessen, sondern man wurde an vielen Stellen an ihn erinnert. Doch nicht nur sie ist durch den Film kultig geworden, auch das Schloss in dem das alles passierte, begegnete einem danach an so vielen Orten.

Dornröschen: Kampf gegen den Drachen

Bei jedem Disneyfilm sieht man im Vorspann ein Schloss und auch in den Disneylands und der Disneyworld sieht man das gleiche Schloss, genau das ist tatsächlich aus diesem Film entsprungen und unter dem Schloss vom Disneyland Paris liegt sogar ein ganz gewisser Drache, der hier eine wichtige Rolle spielt. Der Film ist also viel wichtiger gewesen, als man es damals erwartet hat und das komplett zurecht. Doch nicht nur die Schurkin oder das Schloss sind für diese Geschichte wichtig, sondern natürlich auch die Prinzessin und diese ist nun die Dritte in Folge, die charmant und interessant gewesen ist. Man kann sie nachvollziehen, mit ihr mitfühlen und auch wenn man weiß, dass sie sich am Ende stechen wird, hofft man darauf dass es doch noch irgendwie anders kommen und sie ihrem Schicksal entfliehen wird. Bis zu diesem schicksalshaften Moment gibt es aber tatsächlich einige Wendungen, die überraschend waren, besonders wenn man überlegt, wer hier eigentlich für was verantwortlich ist und wie es hätte aussehen können, hätte es gewisse Figuren nicht gegeben oder hätten sie sich anders verhalten. Am Ende mündet alles in einem Kampf, der wirklich spannend und für die damaligen Verhältnisse spektakulär gewesen ist. Das Traurige ist nur, dass die Prinzessin ihrer Schurkin wieder nicht an einer einzigen Stelle richtig begegnet und ihr am Ende nicht entgegentreten darf, um sie zu töten.

SPOILER…

Zwar hat Maleficent bei der Spinde ihre Finger mit im Spiel, doch da ist Aurora so verzaubert, dass sie nicht richtig denken kann und sie sieht sie nur als grünes Licht. Erst als sie dann zur Erde stürzt und quasi stirbt, zeigt Maleficent ihre wahre Gestalt und auch für den Tod des Bösen, ist der Prinz und nicht die Prinzessin der Geschichte verantwortlich. Das ist sehr schade, dass der Film sie nicht an einer Stelle gegeneinander stellt. Ebenso sollte man hier ganz dringend beachten, dass dieser Film durch eben diese Hexe nicht für die Kleinsten geeignet ist und sie etwas älter sein sollten, wenn sie sich diesen Film ansehen. Ansonsten könnten gewisse Momente für Albträume sorgen. Auch die drei Feen sind als Sidekicks eher schwierig. Sie haben einige lustige Momente und besonders der Streit, ob ein Kleid nun blau oder doch lieber rosa sein sollte ist gut, doch das hat das Studio auch schonmal deutlich besser hinbekommen und bei ihnen bleibt es etwas hinter den Möglichkeiten zurück.

Szene aus Dornröschen
Szene aus Dornröschen © Disney

Ansonsten ist das ein sehr gelungener Film, der dem Originalmärchen sehr gerecht wird. Eine schöne Geschichte erzählt, so dass man wirklich denkt man würde ein Buch durchblättern. Er besitzt eine tolle neue Prinzessin und eine noch bessere Antagonistin. Das Schloss ist nicht unbedingt das Schönste, aber es ist interessant zu sehen, was man aus ihm gemacht hat. Heute ist es sowohl im Vorspann als auch in den Parks ein Blick wert und hat einen hohen Wert. Lustiger Fakt zum Ende, die 16 spielt in der Geschichte eine sehr wichtige Rolle und dies ist tatsächlich nicht nur die dritte Prinzessin, sondern auch der 16. Film gewesen und der Vorletzte an dem Walt Disney noch mitgearbeitet hat, den wir euch hier vorstellen werden.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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