Fokus: Animationsfilme – Der König der Löwen

Szene aus Der König der Löwen
Szene aus Der König der Löwen © Disney

Disney ist ein Studio, welches aus dem Animationsgenre nicht mehr weg zu denken ist und nach wie vor große und kleine Fans in ihren Bann zieht. Dies haben wir euch in dem letzten knappen halben Jahr mit zeitlosen Klassikern gezeigt.


Doch für sie waren besonders die 90er sehr wichtig und in diesen kamen viele großartige Werke ins Kino. Einer sticht dabei aber definitiv heraus und um diesen geht es heute. Es ist das Werk „Der König der Löwen“ und sicherlich hat jeder von uns ihn schon dutzende Male gesehen und nicht nur die Fans können ihn mitsprechen. Im Kern geht es hier um den Löwenjunge Simba. Er ist ein sehr abenteuerlustiges und verspieltes Kind, das es liebt Neues zu entdecken und Zeit mit seiner besten Freundin Nala zu verbringen. Er ahnt als junger Prinz nicht, was sich hinter seinem Rücken abspielt. Sein Onkel Scar möchte unbedingt auf den Thron und weiß, dass ihm das durch seinen Bruder und Simbas Vater Mufasa nicht gestattet ist. Auch wenn Simba heranwächst, wird er dort sitzen und für den machthungrigen Onkel gibt es auch dann keine Chance. Das möchte Scar nicht, bringt seinen Bruder um und hängt seinem Neffen den Tod des Königs an. Simba fragt, was er tun kann und bekommt nur den Rat, er solle weglaufen und nie wieder zurück kommen. Er gehorcht, trifft auf neue Freunde und verändert mit ihnen sein Leben. Er wird erwachsen und ist glücklich. Doch dann holt ihn sein altes Leben wieder ein und er muss erstmals nicht nur für sich das Richtige tun.

Der Film hat es geschafft, in der ersten Szene direkt eine so wunderbare Stimmung einzufangen wie kein anderer Disneyfilm zuvor und auch danach kam eigentlich niemand mehr an ihn heran. Das ist also eine erste klare Stärke. Sie kommt jedoch nicht von irgendwoher, sondern lebt von dem grandiosen Soundtrack von Hans Zimmer und Sir Elton John. Diese beiden Männer haben hier ihr Bestes gegeben und haben damit alles richtig gemacht. Die Stücke kann man sich immer wieder gut anhören und sie funktionieren auch abseits des Films perfekt. Ebenso berührt der Score und schafft es auch beim wiederholten Schauen Gänsehaut und Tränen zu entlocken. Es gibt eine starke Antagonistin, der durch einen wunderbaren Mann getragen wird. Ein Mann, der hier ebenfalls total in seinem Element ist. Es ist Thomas Fritsch und er hat einen solchen kalten Ton in seiner Stimme, dass er sich ideal für einen Schurken eignet. Es ist der beste Schurke dieses Jahrzehnt, weil man ihn komplett nachvollziehen kann und er nicht nur von der blanken Angst lebt. Er hat in seinem Handeln recht, wobei er doch zu harten Mitteln greift. Es ist beim Film total schwer, sich auf die beste Szene festzulegen, denn er besteht fast nur aus tollen und ausdrucksstarken Momenten.

Szene aus Der König der Löwen
Szene aus Der König der Löwen © Disney

Eine bestimmte Szene kam aber gefühlt aus dem Nichts und hat jeden Konsumenten getroffen. Es ist eine Szene, die immer wieder eine bestimmte Wucht besitzt und die sich manch einer nicht mehr anschauen kann. Es ist die Szene, die Scar am zweitbesten beschreibt und die Vollendung seines Liedes darstellt. Es ist eine Szene voller Hass, Liebe und Trauer. Eine Szene in der Schlucht! Doch der Film setzt nicht nur auf die Tränendrüse, sondern auch der Humor kommt nicht zu kurz und wird von den Sidekicks auf der guten und auch der bösen Seite perfekt getragen. Man hat sich mit der „Hamlet“ Geschichte ein bekanntes Stück genommen und schafft es doch eine ganz eigene Handschrift einzubringen. Niemand hat man im Vorfeld an diesen Film gedacht und das Augenmerk des Studios lag eher auf dem Nachfolgeprojekt „Pocahontas“. Ein Film, der definitiv nicht schlecht ist und ganz klar seine Fans hat, doch er hat nie diesen Ruhm erlangt wie ein „Der König der Löwen“ und darüber kann man diskutieren, ob das gerecht ist. Der einzige Schwachpunkt ist jedoch, dass er die hohe Qualität des Anfangs nicht konsequent durchziehen kann und immer wieder Hänger hat. Doch das ist Jammern auf einem sehr, sehr hohen Niveau.

Dieser Film hat nicht nur die 90er geprägt, sondern ist auch noch heute einer der relevantesten Werke dieses Studio. Ein Film, der einfach nicht an Wert verliert und dem man seine knapp 30 Jahre in keinster Weise ansieht. Er ist noch immer so grandios wie an seinem ersten Tag und erzeugt auch noch mindestens genauso viel Freude!

Filmwertung
9/10
von Peter Brauer

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