Fokus: Animationsfilme – Cap und Capper

Szene aus Cap und Capper
Szene aus Cap und Capper © Disney

Seit Beginn an kann man die ganzen Disneyfilme in drei Themen zusammenfassen: Familie, Liebe und Freundschaft. Eins dieser drei hat jeder ihrer Werke. Beim Thema Freundschaft wurden aber die beiden Protagonisten noch nie so sehr auf die Probe gestellt wie bei „Cap und Capper“.


Ein Werk, das von vielen immer wieder als einer der traurigsten Disneyfilme bezeichnet wird und der seinem Ruf alle Ehre macht. Im Kern geht es hier um einen kleinen Fuchs, der von seiner Mutter aufgrund eines Jägers getrennt wurde. Er hat aber Glück und trifft eine liebevolle ältere Dame, die ihn daraufhin großzieht. Während dieser Zeit ist der kleine Cap ein sehr abenteuerlustiger Fuchs, der gerne draußen rumspielt und dabei stets alleine ist. Dann passiert aber das Undenkbare. Er trifft auf einen Hund namens Capper. Beide sind im gleichen Alter und haben das gleiche Interesse. Schnell werden sie zu sehr guten Freunden und ziehen von nun an zusammen los. Sie haben eine tolle Zeit, doch auch sie müssen irgendwann erwachsen werden und für Capper heißt, dass ein Jagdhund zu sein. Er verändert sich und nun ist ihre Freundschaft und die schöne gemeinsame Zeit in Gefahr, denn Cap als Fuchs steht ganz oben auf der Todesliste eines Jägers und seiner Tiere. Wird es der Freundschaft gelingen, das auszuhalten oder wird es ein dramatisches Ende nehmen?

Szene aus Cap und Capper
Szene aus Cap und Capper © Disney

Die erste klare Stärke dieses Werkes liegt direkt in den ersten paar Minuten. Es sind die Protagonisten, die sich gut ergänzen und wirklich bezaubernd zusammen wirken. Das Studio hat es immer wieder darauf süße Tierkinder zu erstellen und die zwei gehören definitiv zu denen, die ihnen am besten gelungen sind. Es macht großen Spaß ihnen beim spielen zuzusehen und man spürt, dass sie sich wirklich gerne haben. Doch dann kommt der Punkt, wo die beiden älter werden und sich die Stimmung ändert. Das ist sehr mutig, denn nie zuvor haben sie eine Kinderfreundschaft bis an diesen Punkt gebracht und auf eine solche harte Probe gestellt. Es ist sehr diskutabel, ob man es hier gemusst hätte und auch ob der Ausgangspunkt ein solches Verhalten rechtfertigt. Wenn man sich darauf aber einlässt, ist es etwas, was es zuvor nicht in diesem Rahmen gegeben hat und wofür man den Film loben kann. Es gelingt ihm ebenfalls zu enden wie man es nicht gehofft hätte und was auch nicht unbedingt als „Happy End“ gewertet werden dürfte.

Bei all den Punkten kann man also gut diskutieren, ob und wie stark es hätte sein müssen und da wird es ganz klar verschiedene Meinungen zu geben, wo es aber eindeutiger sein dürfte ist bei einer ganz bestimmten Figur. Ab einer gewissen Stelle wäre Cap nämlich alleine sehr traurig und ihm würde ein ein Ankerpunkt fehlen, weshalb man die Entscheidung nachvollziehen kann, leider macht es sie aber trotzdem nicht besser. Es ist Trixi, die Freundin von Cap. Der komplette Film fokussiert sich nämlich aufs Thema Freundschaft und das macht er auch wie kein Zweiter, doch dann wird die Liebe da noch mit reingedrückt. Trixi ist bezaubernd und sie und Cap passen gut zusammen, doch man gibt ihnen nicht die nötige Zeit und darum fühlt es sich nicht passend an.

Szene aus Cap und Capper
Szene aus Cap und Capper © Disney

So ist das ein mutiger Film, der sich etwas traut und an einer Stelle weiter geht, als man es in diesem Genre gewohnt ist. Noch nie zuvor wurde bei dem Studio eine solche Freundschaft so hart auf die Probe gestellt. Es ist einer der traurigsten Disneyfilme und einer, den man nicht unbedingt mit den Kleinsten schauen sollte, außer wenn man ihnen klar machen möchte, was Fuchs und Hund in unseren Wäldern ausmacht, doch für sie wird die Wandlung der Geschichte noch depressiver sein, da die Tierkinder eben so süß sind und man gerne mit ihnen mehr gesehen hätte.

Filmwertung
7/10
von Peter Brauer

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