Fokus: Animationsfilme – Aristocats

Aristocats - Harfenmusik
Aristocats - Harfenmusik © Disney

Wer sich schon immer mal gefragt hat, was Katzen eigentlich brauchen, bekommt mit dem heutigen Film eine gute Antwort geboten. Es ist der 20. abendfüllende Film von Disney und ein Name, der neben dem letzten Werk etwas untergeht, aber definitiv seine Fangemeinde hat.


Im Kern geht es um Madame Adelaide Bonfamille und ihre vier Katzen. Fräulein Duchesse und deren drei verspielten Kinder Marie, Toulouse und Berlioz. Madame hat diese vier so gerne, dass sie ihnen ihr gesamtes Vermögen vererbt. Das kann ihr Butler Edgar nicht akzeptieren. Schließlich hat er alles dafür getan, eines Tages dadurch reich zu werden und er würde seine Chance doch nicht abgeben, wegen vier verschmusten Katzen. So betäubt er sie und bringt sie fort. Sie wissen nicht, wie ihnen geschieht und erst recht nicht, wo sie eigentlich sind, als sie wieder zu sich kommen. Zum Glück begegnet ihnen dann Kater Thomas O’Malley. Dieser hat zwar eigentlich nur Augen für Fräulein und wollte nicht unbedingt Familienvater werden, doch er hilft ihnen trotzdem und gemeinsam machen sie sich auf den Heimweg.

Aristocats - Katzenkinder
Aristocats – Katzenkinder © Disney

Die erste Stärke dieses Films liegt bei diesen Fünfen. Es ist ein tolles Team, welches sich sehr gut ergänzt und wo besonders die kleinen Kätzchen einfach nur bezaubernd sind. Man drückt ihnen ganz fest die Daumen, dass sie wieder Zuhause ankommen und erfreut sich über die vielen Einfälle, die ihnen auf dem Weg passieren. Dabei macht man sich zwar nie besonders große Sorgen, es führt aber ebenfalls dazu, dass dieses Projekt eine gewisse Grundsympathie ausstrahlt und man ihn sich gerne anschaut. Er spielt dafür auch in einer perfekten Stadt: Paris. Diese ist für eine solche Geschichte mehr als gut geeignet und es ist wunderschön sie mal aus einem solchen Blickwinkel zu sehen. Man hat sich als Team sichtbar Mühe gegeben, das Beste aus der Stadt herauszuholen. Ebenfalls setzt man hier auf einen Schurken, an den man zunächst nicht gedacht hätte. Einen, der eigentlich nicht so richtig böse sein möchte und dadurch auch nicht so fies ist, wie manch anderer Schurke des Studios. Er hat nicht das Potenzial einer der Großen zu sein und passt doch in dieses Projekt.

Früher oder später wird auch dieser Film sein Remake erhalten und dabei wären zwei Namen sehr interessant für eben diese Rolle. Wenn man sich beeilt, könnte man sich Dick Van Dyke in dieser Rolle mehr als gut vorstellen. Wenn es allerdings etwas länger dauern sollte, wäre auch Rowan Atkinson eine perfekte Wahl. So oder so, sorgt der Mann für einige unterhaltsame Momente und mit der Unterstützung einer der beiden Männer, könnte man ihn nur zu gut noch weiter ausbauen und noch amüsanter machen. Etwas mehr Hintergrund würde ihm wirklich nicht schaden, denn das ist eine der klaren Schwächen. Er ist einfach zu dünn geschrieben und sein Hintergrund rechtfertigt nicht unbedingt sein Handeln. Ebenso sind manche Nebenfiguren nicht mehr zeitgemäß und gehen respektlos mit den Eigenschaften anderer Kulturen um.

Aristocats - Katzen tanzen
Aristocats – Katzen tanzen © Disney

Auf Disney Plus gibt es dafür auch vorher einen Hinweis, was gut ist. Natürlich kann man nicht alle Filme herausnehmen, die so sind, denn das waren damals fast alle. Doch darauf hinzuweisen, ist schon richtig. Die anderen Katzen haben daneben auch das Problem, das zu eindimensional sind. Sie bekommen bis auf ein grooviges Lied zu trällern und im Endkampf etwas mitzuhelfen, keine wirkliche Aufgabe und sind nur blasses Beimaterial. Sie funktionieren dabei auch nicht einmal als wirkliche Sidekicks, denn sie sind zu keinem Moment lustig. Sie sind einfach da und das reicht nicht. Ihr Lied ist aber hingegen ein echter Ohrwurm.

So bleibt hier ein netter Film, der von seinen Protagonisten eine ordentliche Portion Süßheit erzeugen kann. Besonders die drei kleinen Kätzchen sind dabei einfach Zucker und funktionieren als das, was sie sollen wunderbar. Bei dem Schurken und vor allem auch bei den Nebenfiguren hatte Disney aber bisher schon Besseres zu bieten, da würde aber ein längeres Remake mit einem perfekten Casting bestimmt noch das ein oder andere retten. Nett, aber Durchschnitt!

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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